Hier mein Erfahrungsbericht nach fast 3 Jahren und etwa 5.100 Kilometern mit meinem Yager GT50:
Kauf
Meine ersten Erfahrungen machte ich mit einen „Baumarkroller“ der „Marke“ Rex. Ein sogenannter China-Roller. Berüchtigt sind diese Maschinchen ja für ihre nicht gerade hochwertige Qualitätsanmutung. Der relativ günstige Anschaffungspreis dürfte damals den Ausschlag gegeben haben, mir einen solchen Roller zuzulegen. Länger als die 24 Monate Garantie wollte ich den Rex RS450 sowieso nicht fahren. Und so kam es dann auch…


Gut ein Jahr später (am Rex verabschiedete sich bereits die Abdeckung des Haupt- und Rücklichtes, sowie Hupe und Abblendlicht hatten einen Wackelkontakt) wollte ich umsteigen und mir einen größeren Roller zulegen. Für mich kam ausschließlich ein 4-Takter in Frage, da ich den Motorsound mochte und immer noch mag. Ein 2-Takt-Schreihals war überhaupt nicht mein Ding. Nun suchte ich mir einen Hersteller, der gute 50er mit vier Takten anbot. Relativ schnell bin ich da auf die Homepage von Kymco gelangt. Nun standen zwei Roller in der engeren Auswahl: Der Grand Dink 50 sowie der Yager GT50. Letzterer hatten meinen „geliebten“ Viertakt-Motor. Außerdem gefiel mir das Design des Yager um Längen besser. Der Yager ist wirkte auf mich einfach jugendlicher und frischer. Das kantige Design sowie das hübsche Cockpit nahmen mir dann meine Entscheidung ab. Es sollte der Yager GT50 werden.
Leistung und Technisches
Wie bei vielen 50er 4-Takt-Motoren war auch der des Yager schlecht bis gar nicht eingestellt und abgestimmt. Aussage meines damaligen „Verkäufers“: „Das ist normal und wird sich nach der 1. Inspektion legen!“. Im Klartext hieß das: Wenn der Motor des Yagers noch kalt war, lief er richtig schlecht. Kaum Anzug, selten mehr als 30 Km/h Geschwindigkeit. Ich bin ja schon Jemand, der seinen Motor schont und ihn etwas warmlaufen lässt. Aber selbst nach 10 Minuten war es kein wirklicher Fahrkomfort. Nun stand die 1. Inspektion an. Ich gebe zu, mich störte von Anfang an, dass er nur sturr 50 Sachen lief. Man hörte richtig, dass er noch gerne schneller wollen würde, aber eben nicht konnte. Dies wurde dann „behoben“… So komme ich jetzt auf eine gesunde Geschwindigkeit von ca. 60 Km/h in der Ebene. Bergab könnte ich schneller, aber ich bin kein „Treter“. Musste ich, um meine 50 Km/h zu halten, immer fast unter Vollgas fahren, so konnte ich nun mit viel weniger Gas fahren und der Motor lief durch die Drosselung nun nicht mehr immer am „Limit“.


Trotzdem blieb das Problem im kalten Zustand. Berge kam ich kaum hinauf – wohl gemerkt, ich mit meinen 60 Kilogramm.
Außerdem sprang der Yager immer schlechter an und so musste ich mit ihm in die Werkstatt (meinen Händler hatte ich bereits gewechselt, da ich extrem unzufrieden gewesen bin). Es stellte sich heraus, dass die Benzinpumpe defekt war. Diese wurde auf Garantie gewechselt. Des Weiteren fand der Werkstattmeister (übrigens auch Kymco-Vertragshändler in Schwerte) heraus, dass der Motor immer noch nicht richtig eingestellt worden war. Das muss wohl der Grund für die schlechte Leistung gewesen sein. Und so wurde der Motor nun fast komplett zerlegt und neu abgestimmt. Ergebnis: Nun lief und läuft der Yager wie eine Sau.



Einziges Manko zurzeit ist, dass der Motor im Leerlauf im Zustand zwischen kalt und warm zum Ausgehen schwankt. Da muss ich manchmal etwas Gas geben, damit er an bleibt. Ich denke mir, das ist aber auch nur eine Einstellungssache und wird sich nach der nächsten Inspektion wieder legen.
Jetzt hat er von mir erstmal frisches Öl bekommen.
Verarbeitung und Sonstiges
Zur Verarbeitung kann ich nur sagen: Top! Im Vergleich zu meinem Rex… Wow! Nix klappert, alles sitzt fest. Die Straßen sind nicht unbedingt besser geworden, eher noch schlechter

Minuspunkt: Wenn er in der Sonne steht, gelangt etwas Schwitzwasser in den Tacho, das aber dann schnell wieder trocknet.
In den ersten Tagen fiel bei mir der komplette Tacho aus, sodass dieser auf Garantie gewechselt werden musste. Dies war auf ein falsches Anschließen zurückzuführen, so die Aussage der Werkstatt.
Mir fällt allerdings auf, dass am Auspuff so langsam der verfluchte Rost zum Vorschein kommt. Wie viel ist da eigentlich normal? Kann man was dagegen tun? Wer mir da einen Tipp geben könnte… immer her damit.
Fahrkomfort
Einfach klasse, mehr möchte ich gar nicht sagen. Die Qualitäten sprechen für sich, wenn ich folgende Geschichte erzähle: Nach langer Zeit stieg ich für eine Fahrt mal auf meinen alten Roller – den Rex RS50. Bei einer sonst normalen Straßenführung legte ich mich wie gewohnt lässig in die Kurve. Auf einmal bekam ich einen Schock… ich wäre beinahe gestürzt. Den guten Komfort des Yagers war ich einfach schon zu gewöhnt. Der Yager ist zwar schwerer, aber dafür sind die Fahreigenschaften viel besser. Auch die Federung, oftmals als zu schwammig bezeichnet, ist gut gelungen. Ich würde fast sagen, er ist der „Amerikaner“ unter den Rollern, da er schon sehr weich gefedert ist. Im Vergleich zum Chinakracher sowieso – deren Federung war hart wie ein Brett.
Auch mit zwei Personen (ca. 130 Kilogramm) hat man keinerlei Probleme. Sicher, man muss mit Leistungseinbußen rechnen, aber das ist vollkommen normal. Seine 50-55 Sachen in der Ebene erreicht er immer noch – es dauert nur etwas länger.


Fazit
Was ich immer wieder schön finde ist, dass der Yager eigentlich nie für einen 50er gehalten wird (es sei denn, man sieht das Kennzeichen). Erst letztes Wochenende wurde ich darauf angesprochen. Es ist eben ein Tourenroller – aber mit 50er Motor.

Nach 3 Jahren bin ich immer noch zufrieden und ich fühle mich auf meinen Yager GT pudelwohl. Sound und Design sind einfach klasse. Mein nächster Roller wird hoffentlich ein 125er sein.

Bis dahin werden sicher noch einige Jahr vergehen, in denen ich viele weitere Kilometer fahren werde und in denen bestimmt viele weitere schöne Fotos entstehen werden. Denn eins ist der Yager GT50 auf jeden Fall: Ein Fotomodell.
