allen die ihre Räder für den Reifenwechsel sowieso selber ausbauen möchte ich mal Mut machen, auch gleich die Reifen selber zu montieren. Ich hatte mich das bislang nie getraut, durch extrem unattraktive Angebote der Reifenhändler mich dann aber intensiv damit beschäftigt und es gemacht. Der Schwierigkeitsgrad liegt deutlich unter dem Ausbau des Hinterrades und ist letztlich auch nichts anderes als Fahrradreifen montieren...

Bilder gibt es leider keine, aber ich verweise hierzu auf Youtube. Da gibt es viele anschauliche Anleitungen die das besser erklären als es Bilder könnten. Ich weise hier noch ein bisschen auf Besonderheiten hin, die in den Filmen nicht so klar erkennbar sind.
Demontage (habe ich in einer Hobbywerkstatt an der Montiermaschine gemacht):
1. Zuerst wird der Altreifen am Gürtel rechts und links von der Felge gedrückt. Dabei wird mit Druckluft so eine Art Schaufel auf den Reifen nahe am Felgenhorn gedrückt und dabei rutscht der Gürtel nach innen in die Vertiefung.


2. Dann wird das Rad eingespannt, ein Dorn positioniert, der den Reifen abhebt und mittels Montiereisen der Gürtel darüber gehoben. Mit dem Montiereisen wird bei der Drehbewegung noch gehalten. Die Maschine dreht den Reifen einmal um die eigene Achse, dann liegt nur noch der innere Gürtel im Felgenbett. Nun das gleiche nochmal mit dem inneren Gürtel. Dabei den gesamten Reifen etwas anheben, dann geht es leichter. Hierbei wieder auf die Bremsscheibe achten. Durch den kleine Druchmesser der Felgen könnte der Reifen darauf gedrückt werden.
Montage:
1. Ventil erneuern. Prüfen ob die Hobbywerkstatt ein passendes kurzes Ventil hat. Dann das Alte mit einem Messer einfach in der Felge abschneiden. Das neue Ventil mit Reifenmontierpaste einschmieren und mit dem Einziehwerkzeug einziehen. Fordert ein bisschen Kraft.
2. Den neuen Reifen mit Reifenmontierpaste einschmieren und über den Dorn einlegen (Youtube oder einfach zeigen lassen)


3. Dann ohne Ventileinsatz auf ca. 4 Bar aufpumpen und Luft gleich wieder entweichen lassen, damit der Reifen sich ordenlich auf der Felge positioniert. Ventileinsatz eindrehen, aufpumpen, fertig.
Wuchten (Wuchtständer erforderlich):
Die meisten Werkstätten wuchten sowieso nur statisch. Dabei wird das Rad auf einer Achse zentriert, die sehr leichtgängig auf Kugellagern läuft. Der schwerste Punkt des fertigen Laufrades drehts sich naturgemäss nach unten. Dann wird auf der gegenüberliegenden Seite soviel Gewicht angebracht, bis das Rad in allen Stellungen stehen bleibt und sich nicht mehr von selbst losdreht. Das Gewicht kann zum Testen erstmal mit Tesa provisorisch befestigt werden, bis man das richtige Gewicht ermittelt hat.
Wenn sich das Rad nur noch sehr verzögert in Bewegung setzt ist man schon sehr nahe am Optimum. Wahrscheinlich könnte man es dann auch dabei belassen. Mir haben nämlich schon mehrere Reifen- und Motorradhändler gesagt, dass nicht mehr gewuchtet wird, wenn das Fzg. keine Reifendruckkontrolle hat.
Kosten:
Folgende Kosten hatte ich:
VR 34,50€, HR 54,30€ (Metzteler Feelfree), Montieren 2x3€, Altreifenentsorgung Hobbywerkstatt 2x3€, Gewichte 60g 43 Cent Gesamt: 95,23€
Einmalige Anschaffung (benutze ich künftig auch fürs Motorrad deswegen kann ich das hier nicht einfach draufschlagen):
Wuchtständer in der Bucht 39,90€ und 1,5 kg schwarze Klebegewichte in 5g Teilung in der Bucht 10,80€
Viel Spaß beim ausprobieren!
Gruß
matze