golfmeikel hat geschrieben:Muss nun auch mal meinen Senf dazu geben, weil ich sehe, dass hier evtl gepfuscht werden könnte, was das Thema Sicherung angeht.
... nur, wenn der Kabelquerschnitt für die Stromzuleitung zu klein gewählt würde.
Meist kommen die Radios aber mit einem auf das Radio passend vorkonfektioniertem Anschlusskabelbaum, der nur noch an einer Sicherung oder der Batterie usw. anzuschließen wäre. Doch leider fehlt am Anschlussende (meist) eine Sicherung für diese Zuleitung zum Radio.
Die Sicherung im Radio (Gerätesicherung) ersetzt natürlich nicht die Sicherung am stromquellenseitigen Leitungsende.
Ehrlich gesagt erscheinen mir die Stromkabel in den fertigen Anschlusskabelbäumen manchmal als etwas sehr knapp kalkuliert.
golfmeikel hat geschrieben:Man sollte festhalten: Eine Sicherung ist NICHT zum Schutz des Verbrauchers! Eine Sicherung dient zum Schutze eines Kabelbrandes bis zum Verbraucher, wenn die durch einen Leiter eines bestimmten Querschnitts vorgesehene maximale Stromstärke übersteigt und die Leitung zu glühen beginnt. ...
Oh, Schutz vor Kabelglühen oder Kabelbrand wäre dann schon viel zu hoch abgesichert.
Aber ich weiß, worauf du hinaus willst.
Die Normung geht dahin, dass die Kabel (je nach Kabeltyp) unter Dauerlast nicht über 70°C erreichen dürfen. (Also die Temperatur, wo die Kabelisolierung noch sicheren mechanischen Schutz bietet. => Wird sie zu warm, lassen ihre mechanischen Schutzeigenschaften nach und die kann derart gequetscht werden, dass der eigentlich zu schützende Leiter durch die Isolierung drückt. => Kurzschlussgefahr und schlimmeres)
OK; Was sagen die Normen für den Kfz-Bereich?
Die neuere Norm für den Kfz-Sektor orientieren sich stark an den Normen der Hausinstallation unterhalb 1kV. Die entsprechenden Werte sieht man ja in deinem Link in der zweiten Tabelle "Belastung - Querschnitt"
Viele alte Kfz-Elektriker gehen bei der Wahl des Querschnittes und der dazugehörigen Sicherung aber gerne von der alten Normung aus und nehmen diese Faustformel: "rechne pro 5A 1mm²".
Damit liegt nach deren Rechnung die Belastung und die Absicherung niedriger, als was die neue DIN als maximalen Sicherungswert für den jeweiligen Querschnitt verlangt.
Was der einzige Pfusch werden könnte wäre also eine viel zu hohe Sicherung auf viel zu kleinem Querschnitt
UND dass möglicherweise keine separate Sicherung am Stromquellenseitigen Kabelbeginn eingebaut wird, wenn die Sicherung davor einen höheren Wert hat oder das Kabel direkt an der Batterie angeschlossen würde.
Man kann also anhand der Betriebsstrommessung errechnen, welchen Querschnitt die Stromkabel benötigen und Welchen Sicherungswert ich benötige.
Beim Radio kommt es durch die Bässe zu kurzzeitigen Stromspitzen (also nur kurze "Nadeln"), die man fast vernachlässigen könnte.
Man könnte auch den Betriebsstrom messen, während das Radio eine 20Hz-Frequent (liegt an der unteren akustisch wahrnehmbaren Frequenzbereichsgrenze) wiedergibt...
Aber diese niedrigen Frequenzen sind halt "nur" kurzzeitige "Spitzen" in Musik und Sprache.
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@katerzwo:
eine fliegende Sicherung dicht am Stromquellenanschluss! => Die Sicherung in der Radio-Anschlusbuchse (also die im Radio-Gehäuse) ist nur die reine Geräte-Sicherung und keine Absicherung der Stromzuführenden Kabel.