Schneeketten

[Snnopy]

Hallo

Bei ebay habe ich gesehen, dass es für Quads Gespanne und sogar für das Hinterad bei Motorrädern Schneeketten zu kaufen gibt.

Jetzt frage ich mich, ob irgendwo was gleiches oder ähnliches für unsere Roller zu finden ist?

Viele Grüße

[gevatterobelix]

Hallo Snnopy,

habe selbst mal etwas gegoogelt, bin bezüglich Rollerschneeketten nicht fündig geworden. Ich denke aber, dass Du mit Deinem 50er und entsprechender Bereifung gut durch den Winter kommen wirst. Mit etwas mehr Vorsicht und noch vorausschauenderer Fahrweise, als im Sommer, habe ich seit 1973 jedem Winter und auch den widrigsten Fahrbahnverhältnissen getrotzt und habe da noch nie Schneeketten vermißt. Wichtig ist es, Beschleunigungs- Brems- und Ausweichmanöver gefühlvoll anzugehen. Es ist auch zweckmäßig, den Reifenluftdruck auf die Untergrenze abzusenken. Denke für die Anderen mit! Mit ihren zugefrorenen Scheiben sehen Dich die Autofahrer meist nicht und nimm das geringste Anzeichen ernst, dass da vielleicht der vor Dir Fahrende irgend etwas vor hat (abbiegen etc.), auch wenn nicht geblinkt wird. Diese, auf Faulheit beruhende Assozialität ist ja leider nicht mehr Ausnahme, sondern Regel. Diese Exemplare erkennst Du sofort an zugefrorenen / nicht abgekehrten Scheiben und Schneegebirgen auf dem Dach. Halte da Abstand, denn ab einer bestimmten Geschwindigkeit befindest Du Dich sonst im Schneesturm. Wichtig sind auch die richtigen Klamotten, man sollte nicht frieren, dass würde nur träge machen. Lenkerstulpen sehen zwar furchtbar aus, halten aber auch auf langer Strecke die Finger warm. Ein Pinlockvisier am Helm ist wirksam gegen Beschlagen durch Atemluft.

Gruß von Gevatter Obelix

[Frank67]

Schneeketten würde ich auf einem Zweirad lieber nicht fahren. Die Reifenauflagefläche ist zu gering und auf festem Untergrund (Straßendecke) könntest du die haarstreubensten Situationen in Kurven oder beim Bremsen erleben.

Altes Hausmittel: => Verwende Lederriemen als Traktionshilfe

Kurze Lederriemen (die gerade um's Rad passen) zurrst du quer zwischen den "Speichen" durch die Felge, sehr lange Lederriemen kannst du um die "Speichen" zurren, so dass der Riemen im Zick-Zack oder quer auf der Reifenlauffläche liegt.

Lederriemen haben auch auf Asphalt genug Haftung. Außerdem schonen sie das Reifengummi und die Felge (im Gegensatz zu Metall).

[Brila]

Von Schneeketten halte ich persönlich nichts hier im Saarland. Das Wetter ist relativ mild auch im Winter. Mal abgesehen vom letzten.
Die Chance sie richtig einsetzen zu können ist mir dann doch zu gering.

Bei dem bisschen Winter hier in Deutschland halte ich mich dann doch eher an die Tugend: Vorausschauend fahren! Hat mir auch im letzten Winter gut geholfen, wo ich außer einem Dreher, nichts abbekommen habe.
Dieses Jahr kommt noch ein neues Hinterrad drauf und das wars. Der Original ist mir jetzt doch ein bisschen zu rutschig geworden, auch wenn das Profil noch gut aussieht.

[punkerente]

...Altes Hausmittel: => Verwende Lederriemen als Traktionshilfe

Kurze Lederriemen (die gerade um's Rad passen) zurrst du quer zwischen den "Speichen" durch die Felge, sehr lange Lederriemen kannst du um die "Speichen" zurren, so dass der Riemen im Zick-Zack oder quer auf der Reifenlauffläche liegt.

Lederriemen haben auch auf Asphalt genug Haftung. Außerdem schonen sie das Reifengummi und die Felge (im Gegensatz zu Metall).

Die Sache finde ich spannend, Frank, auch wenn ich sie wohl nicht brauche. Aber vielleicht Sohnemann...

Welche Riemen-Art meinst du: Formate wie ein Uhrenarmband, die man mit der Schnalle auf der Felge schließen könnte oder die runden, dünnen, mit denen man sich Heilsteine um den Hans hängt?
Und welche Anzahl pro Reifen hat sich bewährt: 2 oder 4 oder mehr?
Und wie verändert sich das Fahrverhalten: Huppelt dfer Reifen spürbar oder nervig und neigt er zum seitlichen Wegrutschen?

Viele Fragen - sorry - aber Erfahrungen bei diesem Thema könnten uns allen helfen.

Viele Grüße und danke für die Antworten
Dieter

[Frank67]

Ja Dieter, das ist jetzt eine unvergleichbare Sache. Ich kenne es noch aus meiner Jugend von der Simson her... Die steht ja auf 16"-ern.

Wir hatten die Schührriemen von Gleitschuhen, Eisbobs oder Rollschuhen verwendet.
Hier mal ein Beispielbild und noch ein anderes Bild mit einem langen Koffer-Riemen.
Wie man erkennen kann, ist es ein ca 2mm dicker (Materialstärke) und fast 2cm breiter Naturlederriemen, der innen rauh und außen glatt und eingefärbt ist.

Wie viele Riemen davon verwendet hat, hing davon ab, wie viele man hatte und wie viele man brauchte.

Bei diesen Riemen ist klar, dass eigentlich nur eine Quer-Schnürung möglich war.
Die Traktion auf lockerem Untergrund war deutlich besser, als ohne Riemem.
Aber Kurven sind wir trotzdem sehr vorsichtig gefahren.
Glatteis? => Riemen ohne Wirkung
(Auf dem See sind wir mit alten Enduro-Decken mit eingearbeiteten und eingekürzten Dachpappennägeln und einem alten luftleeren Schlauch als Zwischenlage zwischen Nägelköpfen und Luftschaluch gefahren. Ergebnis? zwar deutlich besserer Halt, aber auch nicht das Wahre im Vergleich zu Spikes-Reifen)

Sobald wieder fester Untergrund erreicht war, waren die Riemen dank der Schnallen schell abgenommen und wenn sie benötigt waren auch schnell aufgezogen.


Auf einem klenen Rollerrad wird sich das garantiert deutlicher bemerkbar machen, wenn man da Riemen aufzieht und der Untergrund härter ist.


Aber eines steht fest: Man kommt zwar besser voran, aber schnell fahren kann man damit nicht.

Einfach mal ausprobieren...

[punkerente]

Vielen Dank für die Infos, Frank!

Das passt besser bei uns, als du glaubst, denn unsere Nexxon-Cubs haben 17-Zöller. Und an die Riemen, die du von den Schlittschuhen beschreibst, hatte ich gedacht, aber mir fiel nicht ein, woher ich sie kenne - daher der Uhrenarmbandvergleich, um die Größe zu beschreiben. Ich denke, ich werde, falls wir wieder einen entsprechenden Winter bekommen, es zumindest auf unseren Feldwegen testen. Mit zwei gleichen Fahrzeugen kann man ja wunderbar vergleichen...

Und damit die Parallelen weiter gehen: Mein Großer hat vor Jahren versucht, mit Pappnägeln ein Fahrrad eistauglich zu machen, um auf dem benachbarten Teich zu fahren. Es scheiterte dann am warmen Wetter und inzwischen ist das Rad verschrottet.

Viele Grüße
Dieter

[JTH]

Erinnert mich am meine Jugend... Da haben wir im Winter einen Vierkantdraht um Felge und Reifen gewickelt. So kreuzweise hat das recht gut funktioniert. Wir haben vorher die Luft ein Wenig abgelassen und diese nach dem "Bespannen" wieder aufgepumpt. Dann saß die "Schneekette" bombenfest.

Ein Popper hat das dann nachgemacht. Nur hatte er Felgenbremsen, die dann eher "digital" gewirkt haben...

[Frank67]

Noch ein kleiner Tipp betreffs der Riemen:

Man sollte sie unbedingt gut mit Lederfett bearbeiten, so dass sie das Fett gut einsaugen können. (nicht nur 1x, sondern ständig fetten)

Die Riemen bleiben trotz der Wechsel zwischen nass und trocken lange geschmeidig und werden nicht brüchig.

...und:
Sobald fester Untergrund ist, sollte man die Riemen gleich wieder abnehmen, damit das Leder nicht zu stark abnutzt.

Auf festem Straßen-Untergrund fährt es sich garantiert auch besser ohne den Riemen.

[yager200]

hi,

zur gaudi hatten wir früher unsere fahrrad hinterreifen(mit rücktrittbremse) mit schnur umwickelt.von speiche zu speiche eine umdrehung.
war auf schneebedeckter fahrbahn echt eine verbesserung.

der knaller für gripp war aber die metallkette vom abflussstöpsel.die
leider nicht lang genug war,sodaß der gripp nur kurzzeitig spürbar ist.

auf alufelgen allerdings nicht zu empfehlen da sich die kette bewegt
und kratzer hinter lässt.

einen versuch könnte man mal mit einem dünnen bergsteiger seil machen.
die durch die kunststofffasern wiederstandsfähig sind.

gruss yager200