Erster Tag Downtown

[Rudi Regenbogen]

Letzte Woche habe ich, aus gesundheitlichen Gründen, nach 24 Jahren Motorraderfahrung, meine 1200er Suzuki Bandit verkauft und mich gestern über meinen ersten Roller mit mehr als 125ccm, einen niegelnagelneuen Downtown 300i, gefreut. Natürlich habe ich direkt meine erste Runde gedreht. Ziel war die Alte Schule in Niederbohnrath bei Much. Ein Ziel, dass ich seit vielen Jahren immer wieder gerne anfahre. Aus Gewohnheit geht die linke Hand immer wieder zum Gruß raus. Nicht nur, dass kaum einer zurück gegrüßt hat, nein, einer zeigte mir sogar den Vogel. Auch in der Alten Schule bekam ich einige fragende Blicke ab, getreu dem Motto:"Was will denn so einer hier?" Da muss ich mich erst mal dran gewöhnen, dass Typen, die erst einen Bruchteil an Kilometern auf dem Buckel haben, wie ich, meinen sie seien echte Biker und somit etwas Besseres als der Rollerfahrer.

[Hochsolling]

Glückwunsch zum neuen Roller und ( sau ) viel Spaß damit.
Das dich die Knieschleiferfraktion nur noch selten grüsst, damit kannst du mit Sicherheit leben. Kommt man mit den Jungs mal näher ins Gespräch; werden manche ziemlich nachdenklich.
Rollernde Grüße
Claus

[Ulrich]

Na ja, mit der "Grüßerei" ist das so eine Sache.....

Mein GD125 ist mir seinen kleinen 12"-Rädchen von vorn sofort als Roller erkennbar, also wird der Fahrer nicht gegrüßt.
Mit dem Xciting400 wurde das ganz anders:
Der hat ein 15"-Vorderrad und "tarnt" sich so als "Mopped" - und siehe da:
Ich bin noch nie so oft gegrüßt worden, wie auf dem Xciting...

Die "Grenzen" verschwimmen halt, und das führt zuweilen zu geradezu grotesken Reaktionen der Kollegen der schaltenden Zunft:
Da wird von weiten schon die Hand zum Gruß erhoben - und beim Näherkommen ganz schnell wieder eingezogen:

"Shice, das war ja ´n Roller....."

Was soll´s:
Mit Deiner "Erfahrung" (in doppeltem Wortsinn) solltest Du darüber stehen.
Das sollte Dir den Spaß an dem genialen DT300 nicht trüben.
Im Übrigen sind die meisten sog. "Kettenfuzzies" ja durchaus umgänglich und aufgeschlossen, wenn sie im Verlauf eines Gesprächs "aufgetaut" sind...
Diese seltsame "Differenz" zw. den kollegen der schaltenden Zunft und den "Rock´n´Rollern" ist mir eh unverständlich.
Viel wichtiger ist doch das, was uns verbindet, als das, was uns trennt:

Die Freiheit - oder Freizeit auf 2 Rädern....,

meint
der Ulrich

[Fipps]

Es geht noch besser : Schaltrollerfahrer Grüßt keinen Automatik - Blechroller
keinen Plastikroller obwohl bei allen Vespa draufsteht !!!!

[mopedfreak]

Hi,

das Gruß-gehabe kenne ich seit fast 2 Jahren sehr differenziert. Fahre ich mit dem Roller grüßt mich kaum einer und wenn ich Grüße, dann wird manchmal zurück gegrüßt.
Fahre ich mit dem Motorrad, dann Grüßen mich fast alle anderen Motorradfahrer, was mitunter ausschaut, als wollen die zum fliegen die Arme ausstrecken. Von mir als Motorradfahrer gegrüßte Rollerfahrer gucken meist verdutzt...

So habe ich also meinen Spaß dabei als Motorradfahrer die Rollerfahrer zu Grüßen und andere Motorradfahrer "links liegen" zu lassen.
Als Rollerfahrer grüße ich ganz intensiv Motorradfahrer, die dann mitunter zucken, was mir wiederum Freude bereitet...

Viele Grüße, Alex

[Ulrich]

So geht´s natürlich auch, Alex...

Tja, die Sache mit der "Grüßerei" hat natürlich auch einen gewissen Hintergrund, den die Jüngeren unter euch womöglich gar nicht wissen...:


Zu "Opa´s Zeiten" war das Motorrad das "Auto des kleinen Mannes" - doch sonderlich zuverlässig war es nicht:
Da stand mann schon mal häufiger mit ´ner "Panne" am Straßenrand...

Ja, und so hat es sich ziemlich schnell eingebürgert, sich unter einander zu grüßen:
Mann wünschte sich so eine gute und pannenfreie Fahrt...

Bei den Rollern sieht´s halt anders aus.
Ursprünglich als rein urbanes Mobil konzipiert, hatte der Fahrer für "so etwas" weder Zeit, noch Verständnis...
Pannen? Fehl-Anzeige.
So lernten Roller- Und Motorrad-Fahrer sich eigendlich gar nicht kennen.

Erst, als mann mit dem Roller auf "Reisen" ging, zeigten sich natürlich auch hier Schwächen - allerdings deutlich weniger, als bei einem (zeitgenössisch) "hochgezüchteten" Mopped...

Außerdem wandelte sich das Bild:
Das "Mopped" wurde zu einem Spaß-Mobil, während der Scooter immer "erwachsener" wurde....
....aber, da war der "Grundstein" schon gelegt:

Die "Kettenfuzzies" halten sich für was "Besseres", die Scooter-Piloten halten dagegen:
"Schaltest du noch, oder fährst du schon?"

Ich halte das alles für Quatsch:
"Rasen" kann mann mit beiden, "Reisen" auch - also:
Trennt euch nicht, sondern "rauft euch zusammen", denn nur dann sind wir stark...,


meint
der Ulrich

[Jäger]

Hallo!

Ich grüße schon lange nicht mehr!

Ja, wenn einer schon 200 Meter vorher die Hand rausstreckt - dann grüße ich zurück!
Egal, was er für einen Hobel fährt! Aber niemals im Stadtverkehr oder auf engen Sträßchen hier in der Gegend!

Und damit kann ich leben!

Natürlich hat man auch im Auto ein Auge auf die motorisierten Zweiräder. Dem letzten, bei dem ich anhielt, ein Tscheche mit Sozia auf irgendwas von Honda - 400er, 500?, Tank leer ca. 20 Kilometer vor der nächsten Tanke, habe ich halt wieder mal die 5 Liter (98er) aus meinem Reservekanister geschenkt.
Auf die Art sorge ich dafür, den Sprit im RK ab und zu zu erneuern!

[Ulrich]

Na ja...
Ich denke, die Grüßerei wird sich irgendwann verlieren, denn:
Der Verkehr ist dichter geworden, die "Moppeds" schneller (die Roller auch.. )... - da gehören dann doch wohl eher beide Hände an die Lenkstange...

Was soll´s, auf´nem "Biker-Treffpunkt" sieht mann sich eh wieder,

meint
der Ulrich

[tomS]

In Südasien grüßt keiner.
Und in Südeuropa auch nur die Teutonen. Und wenn's der Carabienieri sieht, kann er das Bike beschlagnahmen.

[melmag]

Ganz am Anfang meiner Motorradlaufbahn habe ich aktiv gegrüsst, dann nur noch zurück. Irgendwann habe ich es aufgegeben, weil ichs mit der Zeit albern fand. Wie Ulrich richtig bemerkte, war es eigentlich eine Geste unter Gleichgesinnten, als die Dichte an Zweirädern noch gering war. Es ist also über und hat mit Nettigkeit nichts zu tun.