Defekte Vergasermembrane

[pontonheinz]

Hallo Schraubergemeinde,
da mich eine fehlerhaft eingebaute Vergasermembrane viel Zeit, Geld und Magensäure gekostet hat, (siehe hierzu mein Forenbeitrag: „Grand Dink dreht nicht mehr hoch“) mache ich dieses Thema hier noch einmal separat auf.
Bei den Vergasern unserer Dinks wird der Gasschieber per Unterdruck über eine Membrane angesteuert. Bringt der Motor keine volle Leistung mehr, benennt das WH eine fehlerhafte Membrane als eine der möglichen Ursachen. Folglich haben meine Werkstatt und auch ich als erste Tat den Vergaserdeckel aufgemacht und die Membrane auf Risse geprüft. Leider ist es offensichtlich weder mir, noch meiner Werkstatt gelungen, selbige fachgerecht (ohne Leckagen), wieder zu montieren. Die Folgen waren fatal!

Ich habe alle Forenbeiträge durchsucht, aber zu diesem Thema nix gefunden.

Hier meine Fragen:

• Hat jemand von Euch schon einmal solch eine Membrane erfolgreich montiert? Falls ja, wie?

• Leider kann man ja nicht sehen ob die Membrane richtig sitzt, dazu müsste der Vergaserdeckel transparent sein. Gibt es eine Möglichkeit den korrekten Sitz und die Funktion der Membrane vor dem Wiedereinbau des Vergasers zu prüfen? Ich habe versucht über ein Bremsenentlüftungsgerät Unterdruck zu erzeugen. Das hat aber
nicht geklappt.

• Ich vermute, das der Gasschieber vor dem Aufsetzen und Verschrauben des Vergaserdeckels in die oberste Position gebracht werden muss, damit die schräge, innere Wandung des Deckels die Membrane zentriert und gleichmäßig in die „Ringnut“ (und damit auch volle 360 Grad über die Dichtkante) des Vergasergehäuses drückt. Kann das jemand bestätigen?

Irgendwie muss die fachgerechte, erfolgreiche Montage dieser Sch….Membrane möglich sein, sonst gäbe es sie nicht als Ersatzteil (leider nur kompl. mit Gasschieber, für stolze ca. 100 Euro) Kann doch nicht sein, dass wir „Einwegvergaser“ haben!

Mit Schraubergrüßen!
Pontonheinz

[Masterjack]

Vielleicht wurd beim Einbauversuch der Werkstatt die Düsennadel verbogen?

Mann sollte die Nadel zuerst in ihre Führung bringen, dann den Rand der Membran vorsichtig rund rum in die Nut eindrücken, wenn eine Ausbuchtung dran ist mit dieser beginnen.

Eigentlich muss nur der Rand der neuen Mambran exakt in die Nut passen der kleine "Auswuchs" in die dafür vorgesehene Ausspaarung, Deckel druff und gut ist.

Kenne das Prob von 50er/90er Viertaktern, allerdings kosten die Schieber mit Memran da unter 10 € und mehr sind sie auch nicht Wert...

Minimale Löcher lassen sich auch mit nem Tröpfchen Sekundenkleber notdürftig reparieren, bís Ersatz das ist, in WWW gibts einige Anleitungen zum Thema Vergasermembran reparieren etc.

Bei GY6 motor kosten die Dinger für die 125er Gaser komplett mit Nadel 10.- € ein ganzer 24er Kehin (Nachbau?) 50.-

Bei Kymco ersatzt. de gibts es den Schieber für dn GD 125 komlett mit Membran für 30,68 EUR, Racing Planet bietet das ori Ersatzteil für 36,81 an...hat dich da deine Werkstätte etwas über den Löffel balbiert?

[pontonheinz]

Hallo,
danke für Deine Antwort!

Ich habe gerade nochmal im onlineshop nachgesehen.
Der Preis für den Schieber mit Membrane (GD 125 / Baujahr 2002) beträgt nach wie vor, bei kymco. ersatzteile.de, stolze 87,86 Euro.

Haben wir vieleicht ein Mißverständnis was die Modellbezeichnung angeht?

Ich habe auch einen Nachbau Vergaser verbaut, musste jedoch lange danach suchen und habe 99 Euronen berappt!
Leider hat der Nachbau keine Vergaserheizung.

Bei einem Preis von 365 Euro für einen kompl. Original KeihinVergaser und den vorgenannten 87,66 Euro für den Schieber mit Membrane war der Nachbau aber immer noch ein echtes Schnäppchen.

Realistisch betrachtet, lohnt sich bei den relativ günstigen Marktpreisen für gebrauchte Dinks der Kauf solcher relativ teurer Ersatzteile überhaupt nicht.
Da kann man fast besser einen zweiten gebrauchten Dink kaufen und diesen als Teileträger benutzen.
Benötigt man einen neuen Vergaser plus ein paar weiterer Ersatzteile hat man quasi einen "wirtschaftlichen Totalschaden".

Nicht ohne Grund werden wohl viele Dinks zerlegt und die Teile werden einzeln vermarktet. Es lohnt sich einfach nicht mehr die Scooter zu reparieren.



Gruß!
Pontonheinz

[Kymco-BiBa]

Das mit der Membran ist doch kein Problem - meines Erachtens. Mit nem neuen Teil sollte man den Schieber einsetzen können und den Deckel einfach aufschrauben können.

Wenn man den Schieber gerade ausgebaut hat un die Membran sich ein wenig durch Benzin geweitet hat, schmiert man einfach ein wenig Fett in die "Ringnut" und "klebt" dadurch die Membran eim Vergaser ein und montiert dann den Deckel. Ich hab so noch jeden Schieber mit Membran eingebaut bekommen.

Und um zu prüfen ob der Schieber richtig arbeitet nach Möglichkeit mit Druckluft von hinten in die obere Öffnung des Vergasers (Bild - rote Markierung) pusten und dann sollte der Schieber ganz hoch gehen. Wenn nicht oder nur teilweise ist die Membran defekt oder nicht korrekt verbaut.

[pontonheinz]

Hallo Kymco-Biba,
Deine Ratschläge waren Klasse! Das mit dem Fett hat geklappt. (':D')
Die Membrane ist dann nicht mehr so widerspenstig und lässt sich besser einsetzen und justieren
Auch der „Drucklufttest“ hat hingehauen.(':D')
Man braucht noch nicht mal Druckluft! Atemluft genügt völlig. Man steckt einen Benzinschlauch in die im Foto markierte Öffnung am Vergaser, verschließt den Rest der Öffnung mit den Fingern und bläst kräftig in den Schlauch. Schon kann man sehen wie der Schieber sich bis zum „Anschlag“ nach oben bewegt, oder eben nicht. Im letzteren Fall sitzt die Membrane nicht richtig oder hat Risse, bzw. Löcher.
Ohne vorher einen solchen Test durchzuführen, würde ich keinen Vergaser mehr verbauen. Prima finde ich auch, dass man so die Funktion der Membrane testen kann, ohne den Vergaserdeckel öffnen zu müssen.

Nochmals Danke!

PS: Vielleicht solltest Du auch die eine oder andere Werkstatt beraten. Meine hätte es dringend nötig! Die defekte Membrane hat sie während eines Werkstattaufenthaltes von 6 Wochen jedenfalls nicht gefunden. Von einem Vertragshändler hätte ich mehr erwartet.(':(')Daher wird sie mich mit Sicherheit nicht mehr wiedersehen.

Mit Schraubergrüßen!
Pontonheinz

[Kymco-BiBa]

Freut mich wenn ich helfen konnte. Hab das mit der Druckluft erwähnt weil ich diese immer zur Hand hab bei solchen Sachen.

Und mit den Werkstätten ist das so ne Sache - es gibt solche und solche. Aber es gibt auch PKW Werkstätten die mich nicht mehr wiedersehen, wegen besonders nicht erbrachter oder schlechter Leistung.

[MeisterZIP]

Du hast geschrieben , der Vergaser selber wurde auch gewechselt , trotzdem war das Problem immer noch da . Insofern kann ich diesen Beitrag nicht verstehen ...

Was die Membrane an sich angeht : Ich habe es auch schon beim 250er GD gehabt , dass nach Wechseln der DN die Leistung weg war . Membran und Schieber erneuet raus , wieder rein , keinen Fehler gefunden und der lief wieder . Ich weiß bis heute nicht , was das falsch war . Einzige Vermutung von mir war da einen verklemmte Feder , Schieber war geschmiert und freigängig .

Also , jetzt nochmal : Erkläre bitte nochmal , wieso die Ursache an einer falsch funktionierenden Membran lag , wenn du den Vergaser ja komplett getauscht hast ???

MeisterZIP

[pontonheinz]

Hallo Meister Zip,
hier ist die simple Erklärung:
An beiden Vergasern war die Membrane nicht korrekt montiert!

Und das kam so:
Die erste Falschmontage der Vergasermembrane hat meine Werkstatt verzapft. Sie hat den Vergaser zerlegt, gesäubert, die Membrane geprüft und ein neues KSV verbaut.
Der Dink brachte aber weiterhin keine Leistung mehr. Die Werkstatt hat sich totgesucht und nach 6 Wochen kleinlaut zugegeben, die Ursache nicht finden zu können.
Ich möchte doch den Dink abholen. Sie könnten nichts mehr tun! „Damit wir Freunde blieben“ würde man auch nur die Kosten für das neue KSV und eine Monteurstunde berechnen.
Die weitere Fehlersuche wäre nicht bezahlbar!

Ich habe den Dink dann mit max. 45kmh „Heim ins Reich“ geholt. Das die Profis in der Werkstatt eines Vertragshändlers ihren eigenen Montagefehler nicht finden könnten, lag (damals) außerhalb meines Vorstellungsvermögens.

Ich habe dann in meiner Garage das volle Programm abgespult und zeitgleich im GD 125 Forum SOS gefunkt!
Teil dieses Programms war die Beschaffung eines zweiten, gebrauchten Vergasers. Ich wollte natürlich sicher stellen, dass ich einen funktionierenden Vergaser und keinen weiteren „Versager“ einbauen würde. Also habe ich ihn vorher zerlegt, gesäubert und die Membrane geprüft. Das hätte ich besser nicht machen sollen, denn dabei ist es ganz offensichtlich auch mir nicht gelungen, die Membrane wieder 100% dicht einzusetzen! Asche auf mein Haupt!

Es ist auch wirklich nicht so einfach! Und bis vorgestern wusste ich auch nicht, wie man die Funktion der Membrane prüft.
Offensichtlich wusste meine Werkstatt das auch nicht, sonst hätte sie ja nicht wochenlang nach anderen Ursachen gesucht. Es hätte mich schon nachdenklich machen sollen, dass ich aus meinen Beständen eine Strotoskoplampe und einen Kompressionsmesser beistellen musste. Solch „altes Zeugs“ hatte man dort schon längst entsorgt!

Irgendwann ist mir nach einschlägiger Lektüre (Grundlagenwissen Vergaser aus dem Jahre 1959) und tagelangem Nachdenken in den dunklen Gefilden meiner Garage, klar geworden, das mein Dink schlicht und einfach zu wenig Benzin bekam und das Gemisch vieeeeeel zu mager war!
Die Beschaffung und der Einbau eines dritten Vergasers ( Nachbau ), diesmal mit unangetasteter Membrane, haben diesen Verdacht dann auch bestätigt. Damit lief er wieder prima und brachte volle Leistung.

Eines ist jedenfalls sicher: Für die Restlebensdauer meines Grand Dink oder aber meiner Person (Schauen wir mal wer länger durchhält), werden mir die Ersatzvergaser (nun mit geprüfter und funktionierender Membrane) nicht mehr ausgehen.

Mit Schraubergrüßen!
Pontonheinz

[MeisterZIP]

Aha, jetzt ist alles klar ...

MeisterZIP

[Masterjack]

Sorry für die falsche Preisinfo, hette bei den neueren Euro 2 Modellen nachgeschaut..

freut mich dass es geklappt hat, die Sache mit dem Fett werd ich nächstes mal bei meinem chinesen auch ausprobieren, derTrick mit dem einblasen oben in den Gaserschlitz ist top!

[Ulrich]

Nun ja...
Werkstätten - ein (fast) unerschöpfliches Thema...

Ich lasse jetzt mal bewußt "Desinteresse" und ""Geldschneiderei" außen vor, und nehme jetzt mal die "guten" Werkstätten in Schutz.
Dennoch gibt´s auch hier 3 "Sorten":

1.) "Jung, dynamisch, mechatronisch" - die lösen fast jedes Problem am Computer - richtig "mechanisch" geht da jedoch nicht mehr viel...

2.) "Old-Style" - Mechaniker von altem Schrot und Korn. Quasi das Gegenteil von 1.). dort ist man mit ´ner alten Karre bestens aufgehoben, dort wird "stoßgestangelt", jedoch nicht "common-gerailt"...

3.) Das Beste zum Schluß: Der "Mischbetrieb"...
Wenn´s kein "Einzelkämpfer" ist, kocht hier zumeist ein alter Chef selbst, unterstützt von einem trickreichen "Altgesellen"...und ´nem "Stift" (heißt heute "Azubi")....

Wohl dem, der einen unter 3.) genannten Betriebe in seiner Nähe hat!
Die finden nämlich nicht nur "Computerfehler", sondern auch defekte Membranen - und haben beides "im Griff"...

Bei den Autos ist der Mechaniker zum Mechatroniker mutiert. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den 2-Rädern in vollem Gange...

Mein Fazit: Das "Gute", das inzwischen "überholt" ist, wird ja nicht schlechter durch die Tatsache, das es etwas "Neues" gibt...

Daher bleibe ich trotzig bei meinen Fahrzeugen:
In deren Motoren wird Benzin "vegast", und ein mechanischer Verteiler versorgt die Kerzen mit Strom...Ketten-gesteuert, 2-ventilig, und unkatalysiert...
Ich will weder "Head-up-Display", noch "I-net-Anschluß": Schließlich fliege ich keinen Kampf-Jet..., und so brauche ich weder ASR, ESP, ABS oder "Knall-Tüten" (Airbags)...

Diesen Blödsinn brauche ich nicht:
Ich will doch nur mit Herz und Verstand - - -

"Fahren"...

meint
der Ulrich