Supermieser Anzug

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Kongo Otto
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Supermieser Anzug

Beitrag von Kongo Otto »

Hi Community,

ich verzweifele noch...hab den Agility MMC 50ccm seid ca. 1 Jahr.
Nach der 500er Inspektion gings los...beim Anfahren bis knapp 20-30km/h
ist die Beschleunigung echt mies (werde teilweise von Mofas abgezogen)
ab ca. 30km/h geht dann wieder richtig flott.
Hab ihn dann vor ein paar Wochen zur 5000er Inspektion gebracht
aber das hat leider nix gebracht. Angeblich wurden falsches Ventilspiel,
etc.. behoben. Er schnurrt auch prima. Luftdruck stimmt auch.
Hab jetzt insgesamt knapp 3000km draufgefahren, da können die Rollen ja eigentlich noch nicht fertig sein ?

Hat Jemand einen Tipp ? Ich weiss 4Takter sind insgesamt gesehen eher träge aber das ist ja kaum fahrbar in der Stadt.
Kann ja auch nicht an meinen 110kg liegen oder bin ich doch zu schwer für den Agility ??
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

also das klingt für mich in erster linie nach mieser werkstatt.
die variorollen sollten getauscht werden, das problem (bis 30kmh gurke dann ok) scheint ja nicht behoben worden zu sein obwohls standart bei der 500er ist oder zumindest bei der 5000er
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RolandF
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Beitrag von RolandF »

Hallo Kong Otto,

kann es sein, dass bei der 500er Inspektion schwerere Rollen eingebaut wurden?
Ich vermute mal, dass Deine Variomatik zu früh "hochschaltet".

Da Du ja keinen Drehzahlmesser hast, wie ist Dein Gefühl, geht die Drehzahl des Motors erst ab den von Dir genannten 20-30 km/h langsam hoch?

Grüße

Roland
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Auch ich würde sagen, dass deine Vario viel zu früh hochschaltet. Der Motor müßte nach dem Einkuppeln erst etwas mehr Drehzahl aufbauen, bevor die Vario zu verschalten beginnt.

Ich würde ggf mal die Gewichte auswiegen (alle 6 auf die Waage und den Wert durch 6 Teilen) und das Ergebnis posten. Dann kann dir gesagt werden, ob mit den Gewichten alles OK ist oder ob die eventuell gewechselt werden müssen bzw gewechselt werden können, um den Anzug zu verbessern.
(Ich selber stehe ja auf dem Standpunkt, dass man lieber mit einer härteren GDF anfäng und dann erst mit den Gewichten die Feinabstimmung macht. Aber die meisten setzen einfach nur leichtere Gewichte ein, ohne die GDF zu wechseln.)

Bist du dir sicher, dass weder Wandler noch Vario "hakeln" und dass die Kupplungsbacken auch gleichmäßig einkuppeln?
(Dreht der Motor eher sehr niedertourig oder doch eher normal und es kommt trotzdem keine Leisung?)

Gruß Frank
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

gegendruckfeder beim viertakter bringts, soweit ich informiert bin, nicht übermäßig, ich würde lieber andere gewichte reinbaun.
das hilft auch in 60% der fällte.
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Irrtum! Die Gewichte und die GDF-Härte stehen in einem engeren Zusammenhang, als manch einer ahnt! => Verhältnis aus Gewichtsgröße und GDF-Härte bestimmt den Arbeitsbereich/das Schaltverhalten der Vario.

Härtere GDF wirkt wie leichtere Gewichte, hat aber den Vorteil, das im Einkuppel- und unterem Drehzahlbereich der Riemen weniger Schlupfen kann, als wenn leichtere Gewichte verbaut werden.

Viele nehmen lieber leichtere Gewichte, weil die eifacher und schneller zu wechseln sind.

Bei meinem 4T-China-Böller hate ich eine "+2000" von Naraku verbaut. Damit mußte der Motor mit den Origi-Variogewichten ca 2000 Toren höher drehen, bevor die Vario zu erschalten beginnt.

Das selbe habe ich bei meinem Like nach Garantieablauf auch vor, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich eine +1000, eine +1500 oder auch wieder eine +2000 verwenden werde. Jedoch werde ich bei der +2000 wohl dieses Mals lieber einen Feinabgleich mit den Gewichten machen, damit die Vario voll durchschalten kann.
Beim China-Boller habe ich auf den Feinabgleich mit den Gewichten verzichtet und 5 km/h an Topspeed verloren.
Dafür zog der Roller aber gleichmäßig bis zur Top-Speed hoch, wo früher ein Leistungsloch ab ca 25...30 km/h bis hoch zur Topspeed war. Auch mit Sozius zog der Roller spührbar besser an.

In der Kupplung vom besagten China-Böller hatte ich aber zusätzlich nöch härtere Kupplungsfedern ("+1000" von Naraku) verbaut. Damit war auch die Einkuppeldrehzahl 1000 Touren höher, als original.

mehr Drehzahl = mehr Durchzugskraft

Gruß Frank
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

mehr drehzahl = mehr verschleiß der kuplungsbeläge
die meisten nehmen wohl deswegen andere gewicht statt gegendruckfeder weil der roller wie gehabt einkuppelt, dann aber wegen der leichteren gewichte schneller hochzieht.
ich als normaluser würde eher zu leichteren gewichten raten, geht einfacher, ist biller als ne feder und nutzt die kupplung nicht so stark ab.
aber: jeder wie er mag :)
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tomS
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Beitrag von tomS »

Die Gegendruckfeder drückt die hinteren Riemenscheiben zusammen, quetscht den Riemen ein. Sonst rutscht er hilflos durch und kann nicht durch Reibung die Kraft übertragen.
Nicht Kupplungsverschleiß, sondern Riemenverschleiß.

Hochwertige Variomatiken haben einen lastabhängigen Gegendruck. DAF hatte dafür den Unterdruck aus dem Ansaugtrakt benutzt, allerdings waren die Druckdosen auch nicht sonderlich prickelnd.
Mit heutiger Elektronik sieht die Sache schon viel besser aus.

Kupplungsfedern dagegen für die Einkuppeldrehzahl.
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
(Meister Zip über Piaggio MP3 und seine FahrerInnen)
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Sorry tjoris, aber du verwechselst anscheinend die Funktion der Gegendruckfeder mit der Funktion von den Kupplungsfedern...

Die Vario-Gewichte und die GDF-Härte stehen im direkten Verhältnis und bestimmen beide, wann die Vario schaltet:

leichtere Gewichte oder härtere GDF = späteres Verschalten
schwerere Gewichte oder weichere GDF = früheres Verschalten.

leichtere Gewichte (oder eine weichere GDF) bedeuten, das bei niedrigen Drehzahlen die Riemenvorspannung geringer sein wird, was wiederum bedeutet, dass der Riemen mehr Schlupf haben und somit schneller verschleißen kann.

Eine härtere GDF bedeutet dagegen, dass die Riemenvorspannung bei niedrigen Drehzahlen höher sein wird.


Die Einkuppeldrehzahl wird aber durch die Härte der Kupplungsfedern bestimmt.

Klar bedeutet höhere Einkuppeldrehzahl einen etwas höheren Kupplungsverschleiß.

Mein China-Böller hatte die ersten 4Tkm noch die originalen Kupplungsfedern drin und danach bekam er die "+1000"-er. Nach 8Tkm (Tachostand) konnte ich aber keinen nennenswerten Unterschied betreffs einer erhöhten Abnutzung der Beläge oder an der Kupplungsglocke feststellen, obwohl der Roller über 80% nur im Stadverkehr gefahren wurde.
Möglicherweise lag es ja auch daran, dass mit abnehmender Belagsstärke sich ja die Auflagefläche der Beläge an der Glocke vergrößert.
(Genau so, wie bei den Simplex-Bremsen)

Gruß Frank
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Beitrag von fritsch68 »

Interessanter Thread. Super Beitrag @Frank67!
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

tjo ne schau ma ma ^^
*Schau*
oh schreck, sie haben ja recht verehrter kollege ;)

sory geht auf meine kappe, kennt ja jeder den spruch: wen man keine ahnung hat....
^^
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Es kann doch mal vorkommen, dass man einem Gedankenfehler unterliegt...
Nur gibt es nicht viele Leute, die ihren Irrtum auch öffentlich zugeben würden... :wink:


Ich kenne noch aus meiner damaligen Lehre die hydraulisch verstellbaren, keilriemenbetriebenen Fahrantriebe bei diversen Erntemaschinen... (Heute würde man hydrostatische Getriebe verwenden)
Die Erntetechnik selber benötigte eine permanent konstante Motordrehzahl, aber es wurde eine stufenlose Anpassung der Fahrgeschwindigkeit benötigt => einen hydraulisch verstellbaren Keilriemenantrieb (Bei uns damals als "Fahrvariator" bezeichnet).


Bei unseren Rollern ist die Motordrehzahl dagegen variabel und die Vario arbeitet durch die Fliehgewichte als eine motordrehzahlabhängige, stufenlose "Automatik"
...

Also mußte ich beim Roller nur soweit umdenken, dass anstelle der Hydraulik die Fliehgewichte sind und dass der Zusammenhang zwischen den motordrehzalabhängigen Fliehkräften und der GDF-Härte das Schaltverhalten bestimmt.

Durch ein Negativ-Erlebnis in der Lehre an einem Hang weiß ich noch, wie wichtig eine ausreichende Riemenvorspannung für die Kraftübertragung und den Riemenverschleiß ist.

Deswegen hatte ich ja bei meinem China-Böller trotz des höheren Arbeitsaufwandes zuerst eine härtere GDF verbaut, anstatt leichtere Gewichte zu verwenden, damit der Roller mehr "Bums" bekommt... ( :wink: )
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Beitrag von MeisterZIP »

Wenn der Roller zu früh einkuppelt , kommt es besonders beim 50er 4Takter zu einem Leistungseinbruch , er hat einfach nicht genug Kraft , um dann schnell genug bei zu hoher Übersetzung für die entsprechende Geschwindigkeit hoch zu drehen .

In diesem Fall erstmal mit Variorollen experimentieren ( 6 anstelle 6,5g ) , wenn das nicht passt , erstmal die Schubstifte zwischen den hinteren Wandlerscheiben auf Verschleiß prüfen , auch deren Bahnen prüfen und schmieren . Immer noch Mist ? Andere , härtere GDF einbauen ( ca 20% härter ) , das sollte die Anfahrdrehzahl hoch genug halten , um den Roller ausreichend vom Fleck zu bewegen .

In seltenen Fällen bringt alles nichts , weil der Zylinder nicht ausreichend Leistung zur Verfügung hat ( habe ich schon gehabt ) , dann hilft nur noch ein neuer Zylinder/Kolben oder direkt ein 80er , damit haben wir es auch hinbekommen ....

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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

<editiert>

@:MeisterZIP

Meinst du wirklich, dass das verfrühte Einkuppeln nur mit leichteren Gewichten oder härterer GDF vermieden werden kann?
Leichter Gewichte oder härtere GDF würde das verfrühte Einkuppeln doch nur verhindern, wenn die Vario schon bei Standgas zu verschalten beginnt, oder irre ich mich da?

Also bei meinem Chinaroller hatte die GDF "+2000" das Problem der im Standgas schleifenden Kupplung nicht beseitigt, obwohl alles andere an der Vario OK war. ( Vario hat noch nicht begonnen zu verschalten) Ich mußte wirklich härtere Kupplungsfedern einsetzen.

Das typische Leistungsloch bei meinem Baotian, das ab ca 25...30km/h auftrat und bis Höchs-Speed anhielt, wurde aber durch die härtere GDF beseitigt.
Vermutlich war das der Bereich, wo die Vario die Übersetzung schon so weit verändert hat, dass der Motor zu wenig Kraft für das anliegende Übersetzungsverhältnis hatte, um noch gut genug beschleunigen zu können.

Wie gesagt: das ist meine selbst gemachte Erfahrung

Gruß Frank
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Beitrag von MeisterZIP »

Man muss es halt ausprobieren . Ich nehme immer erst die einfache Variante ( Variorollen ) , und gehe im Aufwand dann weiter ( Schubstifte checen , GDF tauschen , Federchen tauschen ) ...

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