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Härtetest

Verfasst: 24.06.2010, 16:33
von zoc
Hat ihn jemand mehr geschunden als ich?

12-Monatsbetrieb, Laternenparkplatz, viel Autobahn, mal eben Mittelmeer und zurück. Der Yager war auf dem Großglockner in 2500m Höhe. Dafür gab’s auch alle 6000 km eine Inspektion.
Ca.16.000 km letztes Jahr - Zeit für einen Zwischenbericht.

Der Yager GT war gebraucht, knapp 2 Jahre alt, 5600 km. Vorher hatte ich einen Honda Dylan.

Fahrsicherheit:
Im Vergleich zum Dylan-Kompaktroller beeindruckend. Mehrere Notbremsungen sturzfrei überlebt, mehrfach das ausbrechende Hinterrad eingefangen, auch mal das Vorderrad.
Autobahnqualitäten: überholt die meisten LKWs, sichere Straßenlage, fällt aber am Berg (Sauerland, Alpen) auf 78km/h (Tacho) ab. Der Dylan war einen Tick schneller, aber total seitenwindempfindlich mit hohem Windschild.

Im Winter Glatteis-Akrobatik auf Heidenaureifen K58 und K62. Sturzfrei, oh Wunder.
Die Original-Maxxis fand ich im Sommer aber auch ganz gut.
In Zukunft will ich nur noch lange flache Sofaroller!
Auch die hintere Hydraulikbremse will ich nicht mehr gegen Bowdenzüge eintauschen.

Nachteil dieser Bauart: Hoher Wendekreis, etwas schwereres Handling (als z.B. Dylan oder Kymco People), leicht kauernde Sitzposition (bin 186cm).

Zuverlässigkeit:
Ausfälle während der Fahrt: Keine (schon mal gut!)
Im strengen Winter (-15Grad) hat er zweimal den Start verweigert. Einmal schien er eingefroren (Abdeckplane vergessen). Ging am nächsten Tag wieder. Einmal musste die Batterie erneuert werden. Der Kickstarter erwies sich bei diesen Temperaturen mehrmals als hilfreich.
Sonst lief Yager beeindruckend. Er war vielleicht das letzte mobile Zweirad in meiner Stadt. Das ausbrechende Hinterrad konnte ich bei ca.20km/h stets breitbeinig einfangen. Das Vorderrad ist nie ausgebrochen. (Immer nur hinten bremsen!)
Der Yager kam bei Glatteis und Schnee weiter als unser braver Micra! (bessere Möglichkeiten am Berg und im Stau) Ist aber nicht ungefährlich.

Vom Streusalz sind die Bodenteile (Krümmer, Ständer, Federbeine) hässlich angerostet, habe den Roller aber auch selten gereinigt. Ein Lehrling hat mich dafür letztens zurechtgestutzt.

Die Yager braucht bei kalter Feuchtigkeit mehrere Startversuche. Manchmal geht er bei Regen aus. Auf der Autobahn hatte er bei langer Regenfahrt auch vorübergehenden Leistungsverlust.
Meister Zip empfielt Fetten der Kontakte bei der Inspektion. Ich vermute außerdem ein Problem mit Vergaservereisung. Habe mir Isopropanol als Benzin-Zusatz gekauft, aber erst einmal reingetan (0,5%, nicht wahr?).

Nach der Bosnientour letzten Sommer staunte der Monteur (Planet Scooter) Bauklötze: Hinterradschwinge gebrochen! Wieso fährt das Ding noch? Kymco Hagen erklärte: Wenn man den Auspuff zu stramm anschraubt, übertragen sich die Vibrationen auf das Gussteil und es kann brechen. Tatsächlich war der nachmontierte Spritzschutz am Hinterrad zweimal hintereinander gebrochen. Nun ist Ruhe, Schwinge und Spritzschutz halten. Der zweite Keilriemen war schon nach 6000 km (bei 18.000km) sichtbar stark beschädigt und wurde gewechselt.
Jene Inspektion kostete 700 Euro!

Zum Service ist zu sagen, dass ich drei Kymcohändler kennengelernt habe und jeden einzelnen für fähig und engagiert (wenn auch nicht für billig) halte. Hatte vorher schlechtere Erfahrungen.

Im Moment überleg ich mir oft, was besseres zu kaufen.
Mir fällt aber nichts ein.

Verfasst: 24.06.2010, 21:18
von mopedfreak
Hi,

nicht schlecht, reife leistung. Warum willst Du den Yager GT gegen was anderes tauschen? Solange der Roller problemlos fährt und keine mucken macht kannst Du den auch weiter fahren.

Viel Spaß noch und viele Grüße, Alex

Verfasst: 25.06.2010, 12:19
von gevatterobelix
Hallo zoc,

da nimmst Du den Yager aber ganz schön ran. Mit der Schwinge ist ärgerlich, warst ja wohl außerhalb der GW. Wieviel hast Du denn für diese Reparatur zahlen müssen (oder war das in den 700.-€ der bei 18000 km durchgeführten Inspektion mit enthalten) ? Und noch eine Frage: Wartungsintervall aller 6000 km, ist das von Dir oder Deinen Werkstätten so willkürlich festgelegt worden? Normal ist ja aller 5000 km.
Ansonsten noch viel Spaß mit Deinem Roller ohne Unfall und Panne.

Gruß von Gevatter Obelix

Verfasst: 26.06.2010, 19:05
von zoc
Die 700 Euro waren Inspektion inkl. zwei neue Heidenaureifen, Treibriemen und Schwinge (192 Euro), da sollte ich mich klarer ausdrücken.

Jene Werkstatt (diesmal Planet Scooter Hagen) erscheint mir gut und günstig.

Ach so, das Wartungsintervall

Verfasst: 26.06.2010, 19:12
von zoc
das mit den 6000 km (statt 5000) habe ich mir selbst so festgelegt.
Das Risiko geht eigene Kappe.
Was Piaggio kann, kann Kymco schon lange! :wink:

Das geht natürlich nicht, wenn noch Gewährleistung drauf ist.

Hat mich aber auch noch kein Händler deswegen verwarnt, und das scheint gut zu gehen.

Verfasst: 27.06.2010, 10:33
von gevatterobelix
Hallo zoc,

danke für die Klarstellung. Mit dem, was alles gemacht worden ist, einschließlich der neuen Schwinge, geht der Preis schon in Ordnung. Und mit dem selbst gewählten Wartungsintervall außerhalb der Gewährleistungszeit machst Du sicherlich auch nichts falsch. Manche lassen nach Ablauf der GW ja gar nichts mehr machen und machen auch selbst nichts am Roller und wundern sich dann, wenn dieser den Geist aufgibt.

Gruß von Gevatter Obelix

Abschlussbericht

Verfasst: 29.07.2010, 19:10
von zoc
Ich glaub ich bin euch noch das Ende der Geschichte schuldig:
Letzten Monat ist mir der geliebte Yager 125 GT bei km-Stand knapp 24.000 auf der A1 abgekratzt: Schubverlust bei Vollgas (ca. 114 km/h Tacho), Standstreifen, Startversuche klangen, als wenn man einen Haufen Schrott umrührt.
Die gleiche Zirkusnummer wie mein alter Honda Dylan 125.
Reparatur soll Wochen dauern, wegen Hochsaison.

Beim Hondahändler: Der alte Dylan soll ein Problem mit dem Kurbelwellenlager bei Vollgas-Vielfahrern gehabt haben (Habe ich auch über Pantheon gelesen).

Inzwischen seien bessere Legierungen verbaut. (Wie ist das bei Kymco?)

Jetzt fahre ich einen Innova-Tretroller (Tretbremse, Tretschaltung), mit angeblich besseren Kurbellagern und wohltuender Schüttelmassage während der Fahrt.

Kinders, ich werde den guten Y125GT trotzdem nicht vergessen.
Gute Fahrt, bis irgendwann vielleicht mal wieder.

Wenn jemand fachkundigen Senf zu meinem Unglück geben kann, soll es mir recht sein.

Verfasst: 30.07.2010, 07:49
von MeisterZIP
Habe mehrere Yager GT mit über 50000 km in der Kundschaft , alles Vielfahrer und Autobahnfahrer . Die Motoren sind ausgereift , da gab es keine Änderungen in der Serie . Ölstand war O.K. , Ventilspiel auch ?

MeisterZIP

Verfasst: 31.07.2010, 10:33
von zoc
War vor nicht mal 1000km in der Inspektion, Kymco Ennepetal.
Habe da auf ein leicht eierndes "Fahrgefühl" hingewiesen, wie bei der Dylan einige tausend km vor Schluss. Habe mich aber gerne beruhigen lassen.

Ölstand war ok.

Kymco Hagen hat den Y aufgekauft. Wenn ich frage, erfahre ich bestimmt, was dran war. Das könnte aber dauern.

Danke für die Anteilnahme.

Verfasst: 31.07.2010, 16:09
von Apfelkuchen
Also die Kilometerleistung die der Yager erreicht hat, ist ein aber mager.


Apfelkuchen 8)

Verfasst: 31.07.2010, 17:42
von Bandit112
Hi zoc,

mich würde es auch interessieren, woran es gelegen hat ??? :roll:

Gruß

Bandit112