Kurze Vorstellung und Sturzbericht...

[Oliver&Sandy]

So, nachdem ich schon seit einigen Monaten als "stiller Mitleser" im Forum unterwegs bin, möchte ich mich heute einmal vorstellen.

Mein Name ist Oliver, ich bin 34 Jahre alt und wohne im schönen Südharz.

Seit ich 15 bin, fahre ich motorisierte Zweiräder. Derzeit eine Buell XB12XT. Zu meinem 125er Agility Zweitfahrzeug bin ich über "Umwege" gekommen. Meine Frau hat zu ihrem Geburtstag einen 50er Roller (Vitality 50 4T) bekommen und ich hatte einfach keine Lust mehr mit meiner China-Gorilla nebenher zu fahren. Also habe ich kurzerhand meinen 50ccm-Fuhrpark (insgesamt 3 Fahrzeuge) inseriert und verkauft und dann sofort einen 125er Roller bestellt.

Der Agility läuft wirklich prima. Beschleunigung und Endgeschwindigkeit sind zu meiner vollsten Zufriedenheit, die Verarbeitungsqualität ist bis auf wenige Ausnahmen (Lackierung des Rahmens) gut.

Leider konnten mich die Reifen nicht überzeugen. Bei nasser Straße bauen sie kaum Grip auf. Aber die Sparsamkeit suggerierte mir: Fahr die Dinger erst mal runter...

Die Quittung bekam ich gestern. In einer langgezogenen Linkskurve bei mäßiger Geschwindigkeit (30 - 40 km/h) ist mir einfach das Hinterrad weggerutscht. Kein Bitumen, kein Öl, einfach nur leicht feuchter Asphalt. Ganz langsam wie in Zeitlupe. Das sofortige Gas wegnehmen konnte den Sturz leider auch nicht mehr verhindern. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wenn es mich früher (in meiner Sturm und Drang-Zeit gelegt hatte, wußte ich wenigstens immer, dass ich zu schnell war. Aber diesmal: Langsam gefahren, kaum Schräglage... und das mit der Erfahrung von knapp 10.000 unfallfreien Motorradkilometern im Jahr und regelmäßigem ADAC Sicherheitstraining.

Jetzt bin ich richtig sauer über meine Sparsamkeit. Hätte ich die 60,- EUR für einen Satz neue Reifen bloß investiert (bei trockener Straße sind die Serienreifen übrigens ganz ok - bis auf einen fiesen Höhenschlag am Vorderreifen der auch nicht weggewuchtet werden konnte). Als "Lehrgeld" werde ich jetzt wohl ca. 250 EUR in Ersatzteile investieren dürfen, da der Roller schön über die Straße gerutscht ist, sich anschließend um einen Leitpfosten gewickelt hat und dann im Graben zum Liegen kam.

Einziger Trost: außer einer kleinen Rippenprellung ist mir nichts passiert und ich konnte sofort weiterfahren, Roller startete anstandslos und fuhr wie eh und jeh. Gut, dass ich die Motorradklamotten getragen habe. Sieht zwar mit der Protektorenjacke immer ein wenig "overdressed" aus auf dem Roller, hat sich aber ausgezahlt. Jacke und Hose sind übrigens heil geblieben, nur die Regenkombi ging in die ewigen Jagdgründe ein.

Schadensbilanz (auf den ersten Blick...):
- Rücklichtglas und Leuchtmittel
- Kotflügel vorne
- Trittbrett oberer Teil
- Trittbrett unterer Teil
- Griffgummie und Endstück links
- Bremshebel links
- Helmfach (Aufnahme Sitzbank ist abgerissen)
- Achsabdeckung vorne links
- Luftfilterkasten
- Kickstarter
- Spritzschutz Hinterrad
- und ein paar Kratzer im schönen Lackkleid

Das schlimmste: ich hatte die Regenerfahrung schon von meiner Gorilla Replika Made in China. Deren Reifen habe ich nach der ersten "Eierei" im Regen sofort getauscht - das Ergebnis: eine Offenbarung!

Na, jetzt sind jedenfalls auch neue Pneus bestellt - für den Roller meiner Frau übrigens gleich mit - und am Mittwoch geht der Agility in die Werkstatt.

Was ich eigentlich schreiben wollte: Hallo in die Runde....

Gruß aus dem (heute mal wieder verregneten) Südharz
Oliver

[propermr]

Hallo,
erst mal herzlich willkommen hier.
Das ließt sich aber nicht nach " nur 250 € " aufwand für die Reperatur.

[tomS]

Willkommen!
Ist schon irgendwie unbefriedigend, wenn man nicht weiß, warum man sich lang gemacht hat.
Dabei sind die jetzigen Temperaturen für die Originalreifen gar nicht mal sooo schlecht, bei 5°C und Nässe sieht es noch ganz anders aus.

[Oliver&Sandy]

@propermr: Na, wie schon geschrieben handelt es sich bei den 250 EUR um die kalkulierten Ersatzteilkosten. Da kommt natürlich noch die Arbeitszeit der Werkstatt oben drauf. Ich denke 3 Stunden werden wohl realistisch sein.

@tomS: Sonntag Morgen, gegen 07:00 Uhr. Außentemperatur knapp unter 10 Grad. Straße war feucht, nicht richtig nass. Regen war schon wieder vorbei. Stimmt, ist unbefriedigend - aus meiner Sicht lag es an den Reifen. Da darf ich sicher keine Vergleiche zum Motorrad ziehen, aber meine Vespa 200 GS (von damals...) hatte Michelinreifen drauf und die waren bei Regen über jeden Zweifel erhaben.

Das eigentlich traurige ist, dass der Roller jetzt nicht mehr so schön gepflegt neu aussieht. Er hat jetzt gerade mal ca. 1300 km auf der Uhr.

Gruß
Olli

[gevatterobelix]

Hallo Oliver,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Ist schon ärgerlich, wenn man sich mit einem Neufahrzeug bei nicht einmal unnormalen Bedingungen erdet! Die Hauptsache ist dabei aber, dass Du die Sache halbwegs ohne körperlichen Schaden überstanden hast. Der Rest muß dann halt mit Barem bereinigt werden. Habe bei meinem Agility auch schnellstmöglich die Reifen gewechselt, da ich mit den Cheng Shin auch kein gutes Gefühl hatte und zudem ganzjahrestaugliche Reifen brauchte.

Gruß von Gevatter Obelix

[xxl]

Hi,

ich muß an dieser wirklich einmal feststellen, das ich es für unverantwortlich von Kymco halte, solchen Reifenmist auszuliefern. Wenn man schon exportieren will, dann bitte auch Ländertauglich. Man muß bei einem Neukauf ja eigentlich einen Satz Reifen gleich dazurechnen. Das macht dann gleich noch einmal 180€ extra.

LG


Chris

[tjoris]

die reifen sind auch erst ab 25° straßentemperatur schräglagentauglich.
alles drunter ist nicht empfehlenswert. ist eben so im "hauptabsatzland"

[norky]

Gibt trotzdem einige, wo auf die "China-Reifen" schwören. Kann ich zwar nicht verstehen, ist aber so.

Bin aber auch der Meinung, dass die Auslieferung mit solchen Reifen einer Straßenverkehrsgefährdung gleichkommt.
Ist meine persönliche Erfahrung und Meinung.
Muß nicht unbedingt der Heidenau sein, gibt auch andere gute Reifen.

[Eichbaum]

Die Beschleunigung des 125ers soll also Akzeptabel sein - gut hab ich heute auch erfahren, seltsam nur, dass in gewissen Testberichten steht: "0-60 Meter 8,8 Sek." Scheinbar hat bei denen der Tag 48 Stunden...

Gut, dass du und auch dein Roller gut davon gekommen seit.

Ich habe von nem Händler gehört, dass die Asiaten halt sehr viele km mit den Rollern runtersemmeln - die legen da also Wert auf langlebige Schlappen.

Und aufgrund der Warnungen hier und im Net, bin ich auch im letzten Winter auf nasser Straße äußerst vorsichtig gefahren. Ist zwar nur der 50er aber wohl dieselben Pneus. Bemerkte da allerdings keine großen Probleme mit den Originalgummis.

Ok, in der Regel fahre ich ja auch nur bei trockenem Wetter und weniger bei Nässe, welche bei uns hier in Rheinhessen so gut wie kein Problem darstellt (ich sag immer: Filiale Wüste Gobi).

[Oliver&Sandy]

So, nach eineinhalb Wochen in der Werkstatt habe ich meinen Roller endlich wieder zurück. Alle Sturzteile sind getauscht und es gibt nur noch ein paar kleine Kratzer mit dem Lackstift auszubessern.

Habe heute das schöne Wetter genutzt und die neuen Reifen ein wenig "angefahren".

Es sind Metzeler-Reifen geworden und diese fahren sich ganz prima. Einen Nässevergleich habe ich natürlich noch nicht. Was mir als erstes aufgefallen ist: nichts schlägt mehr in der Lenkung - eine echte Wohltat. Das Fahrverhalten ist dadurch sehr viel komfortabler geworden. Der Abrollkomfort ist ebenfalls besser geworden. Der Roller läuft deutlich besser geradeaus und ist in Kurven nicht mehr so "kippelig". Ist zwar alles gut so, aber bei trockener Straße ist der Gewinn nicht so groß (bis auf den Höhenschlag), dass sich ein Reifentausch von den Ching-Chongs gelohnt hätte (habe ich aber auch nicht erwartet).

Bin somit wirklich auf die erste Regenfahrt gespannt, ohne schlechtes Wetter beschwöhren zu wollen

Interessant ist der Verbrauch des Rollers. Habe die ersten beiden Tankfüllungen mit den neuen 10g Gewichten gefahren und muss feststellen, dass der bessere Anzug ohne Leistungsloch mit einem deutlich höheren Spritkonsum erkauft wird. Das hat mich in der Höhe etwas überrascht. Bin bisher mit ca. 2,8 - 3,2 Litern gefahren. Jetzt wird mal schlank weg ein Halber Liter mehr verbrannt. Kostet mich ungefähr 30-40 km Reichweite. Mal sehen ob es so bleibt...

Gruß aus dem Südharz...
Oliver

[angeljustus]

10g Gewichte.....das ist ja auch hammerhart!

Norm ist Seriengewichte minus 10%, also 13,5 abzüglich 0,135.
12g wären also optimal. Ansonsten leidet auch die Höchstgeschwindigkeit.

[tjoris]

naja die geschwindigkeit sinkt nur dann wenn der roller unter der höchstgeschwindigkeit bereits im begrenzer ist, ansonsten nicht.

[Oliver&Sandy]

Also die Enggeschwindigkit hat sich nicht geändert. Der Tacho lügt mir noch immer 105 km/h vor

Die Beschleunigung bis auf (angezeigte) 80 km/h ist jetzt aber recht zügig für einen 125er mit so geringer Leistung.

Die Gewichte sind übrigens aus des Meisters Shop.

Der Mehrverbrauch, auch wenn er mich etwas erschreckt, ist aber bei der Änderung der Fahrleistungen sicher zu verkraften. Bei mir ist der Roller halt nicht Alltagsfahrzeug. Der Einbruch beim Durchzug zwischen 40 und 55 km/h hat mich schon immer sehr geärgert. Gerade von der Ampel weg.

Gruß
Oliver