10000 km mit dem Agility One 125
Verfasst: 05.06.2009, 13:24
Bevor ich über meine eigentlichen Erfahrungen mit meinem Kymco Agility 125 One berichte, möchte ich etwas ausführlicher meine Beweggründe für dessen Kauf erläutern:
Seit 1973 nutze ich als Ganzjahres-/Allwetterfahrer (Jahresfahrleistung teilweise bis zu 10000 km) motorisierte Zweiräder für meinen Arbeitsweg und auch andere Fahrten. Mit den anspruchslosen Simson u. MZ groß geworden, schätzte ich an diesen ihren unkomplizierten, wartungsfreundlichen Aufbau, insbesondere die gekapselte Antriebskette und die Möglichkeit, in der Schlechtwetterperiode als Originalzubehör verfügbare Knieschutzbleche anbauen zu können. Habe später dann japanische Motorräder, sowohl als Zwei-, als auch Viertakter besessen und musste feststellen, dass diese von ihren Herstellern nicht mehr als preis- und kostengünstig zu unterhaltende Fortbewegungsmittel, sondern als reine Spaßgeräte für Schönwetter konzipiert worden sind. Diese Fahrzeuge ließen sich bei Temperaturen unter -10 Grad kaum starten oder „glänzten“ mit Vergaservereisung um 0 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Sachlich betrachtet ist ein Motorrad ein kostengünstiges Fortbewegungsmittel.
Leider wird dem seitens der Hersteller in Zeiten explodierender Benzinpreise als Bestandteil stetig steigender Lebenshaltungskosten und deshalb ständig sinkender Verkaufszahlen nicht entsprochen. Wahrscheinlich haben die ihre eigenen Werbestrategien zu sehr verinnerlicht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ganzjährig und bei jedem Wetter uneingeschränkt nutzbare, kostengünstige Motorräder in Deutschland nicht angeboten werden. Trotz all der ausgefeilten und hoch entwickelten Motor- und Fahrwerkstechnik fällt dem Alltagsfahrer auf, dass ihm seitens der Hersteller überwiegend unfertige Motorräder zugemutet werden. Wer pausenlos Kette schmieren will, bitte schön! Ein Zahnriemenantrieb oder eine gekapselte Kette wäre mir persönlich lieber. Auch die nur noch eine Alibifunktion erfüllenden Kotflügel und überwiegend fehlende Hinterradabdeckungen der am Markt erhältlichen Motorräder schrecken potentielle Käufer ab, da man ja im Hinterkopf hat: Nach 10 km Regenfahrt sehe ich aus wie ein Motocrossfahrer! Auffallend ist auch das Aussterben der althergebrachten Hubraumklassen von 250 und 350 ccm und damit von Gebrauchsmotorrädern
Seit spätestens 1998 regelmäßiger Leser der Zeitschrift „Scooter & Sport“ bin ich dann auf den Roller gekommen: Hatte einen Peugeot Speedfight 100, meine Tochter den Vivacity 100 und mein Sohn einen Elyseo 100. Wurden alle, wie oben schon geschildert ganzjährig bei jedem Wetter teilweise bis zu 30000 km problemlos genutzt und wahren recht ordentliche Fahrzeuge. Besonders die Langschwinge am Vorderrad des Speedfight möchte ich hier ausdrücklich loben, die Gabel des Vivacity hatte aber nach 30000 km wegen ihrer eigenen und der Qualität der befahrenen Straßen ihre Grenznutzungsdauer fast erreicht. Eine neue Gabel wäre teurer geworden, als der Restwert des Gesamtfahrzeuges. Leute, achtet beim Kauf unbedingt auf die Preise von Ersatzteilen und vor allem auch auf deren schnelle Verfügbarkeit (hier ist speziell von Piaggio und zugehörigen Konzernmarken allgemein nichts Gutes bekannt und ich habe später selbst die leidige Erfahrung mit nicht lieferbaren Teilen machen müssen, was in mir fatal die Erinnerung an mangelhafte Ersatzteilversorgung im ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden weckte).
Nach unverschuldetem Unfall ist meine Tochter dann auf einen SYM Jet 100 umgestiegen, der dem Vivacity aber nicht das Wasser reichen konnte. Für mich ergab sich der günstige Gebrauchtkauf des Peugeot Elystar 125 mit ABS. War, was die Sitzposition und die Fahrleistungen anbetraf, Welten besser als der Speedfight. Leider aber mit etwa 50 kg Mehrgewicht und der für meine Körpergröße zu hohen und breiten Sitzbank bei Schneeglätte trotz Winterreifen schlecht beherrschbar. Bin dann deswegen auf den MBK Flame X umgestiegen. Für meine Zwecke gutes Fahrzeug mit leider lahmen Fahrleistungen über Land.
Hatte dann die günstige Gelegenheit, mir einen sehr gut erhaltenen Piaggio TPH 125 mit nur 2300 km Laufleistung zu kaufen. Die Vorzüge von niedrigem Gewicht und drehmomentstarkem Zweitakter und die bisher beste Sitzposition aller von mir bisher gefahrenen Fahrzeuge wogen den hohen Kraftstoffverbrauch und das nur mäßige Fahrwerk teilweise auf. Habe sofort den miesen Biluxscheinwerfer gegen den Halogener des TPH 50 X und auch die grobstolligen Pirellireifen gegen Schwalbe Weatherman (leider gibt´s die Heidenau K 58 nicht in der Dimension 120/90-10) getauscht. Habe auch, da mein Arbeitsweg ein Teilstück Autobahn umfasst, diverses aus dem Hause Malossi verbaut:
Malossi-Zylinder 172 ccm, 25er Dellorto-Vergaser, Malossi-Boostbottle, lange Übersetzung, Airbox u. Auspuff original Piaggio 180 ccm. Super Beschleunigung u. ca. 125 - 130 km/h V/max. bei Tachoanzeige 140 km/h. Verbrauch im Durchschnitt leider ca. 6 l/100 km!

Habe nun am 23.05.2008 wegen der extrem gestiegenen Kraftstoffpreise (im Zeitraum vom 19.05. bis 23.05.08 lag bei meinem Aufenthalt in Thüringen der Kraftstoffpreis bei 1,56 €/l!) meine oben beschriebene Zweitaktrakete schweren Herzens gegen einen neuen Kymco Agility One 125 getauscht.

Farbe schwarz. Unterschiede zum „normalen“ Agility: Vierleuchtenblinkanlage der alten Version, zusätzlich zur Hinterradabdeckung wird nun auch noch ein Hinterradkotflügel montiert. Die Fraktion der Kotflügelabsäger wird das natürlich als grottenhäßlich empfinden.
Grund für den Kauf des Kymco: Mein Händler, Roller-Point Dresden, mit dem ich über Jahre sehr zufrieden gewesen bin, führt neben Peugeot und Sym auch Kymco. Der Preis des 125er Agility von 1495.-€ ist in Anbetracht der Tatsache, dass man nichts Schlechtes über Kymco zu hören bekommt, natürlich auch ein starkes Argument. Der Preis entspricht exakt dem des Sym Orbit 125. Beide Fahrzeuge ähneln sich derart, dass man vermuten kann, sie laufen in China vom gleichen Band. Gegen den Kauf des Sym sprachen aber dessen sehr kurze Wartungsintervalle (alle 3000 km) und das Helmfach, in welches mein Integralhelm in der Größe XXL nicht hineinpasst (in das Helmfach des Agility passt er aber).

Dafür würde ich mir die Schutzbälge an der Telegabel des Sym auch am Agility wünschen. Habe mir auch den Kymco Super 8 125, der mir vom Erscheinungsbild her sehr gefällt und dessen Motor sich nicht (bzw. wahrscheinlich nur in unwesentlichen Prospektwerten) vom 125er Agility unterscheidet, genau angeschaut: Der Mehrpreis gegenüber dem Agility wäre wegen der 14 Zoll-Räder des Super 8 angesichts des besseren Fahrverhaltens auf schlechten Straßen gerechtfertigt und damit zu verschmerzen gewesen. Aber das Helmfach. Liebe Hersteller, bei Leuten wie mir spielt Vernunft eine Rolle. Das bedeutet: Zweckmäßigkeit vor Schönheit. Ich bin nicht bereit, ein zur Handschuhablage verkommenes Helmfach, von Euch verschämt als Staufach bezeichnet, zu akzeptieren und dann, verbunden mit Zusatzkosten, auf Euer reichhaltiges Zubehörprogramm in Form einer auf dem Gepäckträger zu befestigenden Kiste zurückgreifen zu müssen! Nichts gegen solche Transportkisten, wer zusätzlichen Stauraum benötigt, soll diese auch nutzen. Der nicht vorhandene Stauraum führte auch beim in Erwägung gezogenen Honda Innova 125 dazu, dieses millionenfach in Asien bewährte Fahrzeug(konzept) nicht anzuschaffen. Dessen Preis von 1850.-€ (zzgl. Nebenkosten!) und pflegeintensive Drahtspeichenräder sprachen zusätzlich gegen den Kauf. Der Kraftstoffverbrauch dieses Fahrzeuges soll allerdings bei getesteten 2,7 l/100 km („Scooter & Sport“, Heft 2/2008) liegen! Erklärbar ist dieser Verbrauch für mich schon, ein Schaltgetriebe hat bestimmt nicht die Verlustleistung einer Variomatik und eine moderne Einspritzanlage ist dem Vergaser überlegen.
Meine Eindrücke vom Agility: Sitzposition für mich mit einer Größe von 1,78 m gut. Die Rückspiegel sind sehr klein, erlauben aber, eine gewisse Gelenkigkeit vorausgesetzt, trotzdem die überlebenswichtige Beobachtung des nachfolgenden Verkehrs. Etwas längere Spiegelausleger würden deshalb nicht schaden. Der Motor springt beim ersten Knopfdruck sofort an und läuft rund. Beruhigend und für mich auch wichtiges Kaufkriterium ist das Vorhandensein eines Kickstarters. Den sparen ja immer mehr Hersteller ein, obwohl es genug Gründe für das Versagen des E-Starters geben kann. Meist wird dies dann auch zu Zeiten und an Orten passieren, wo mit Hilfe nicht zu rechnen ist. Im Vergleich zu meinem Zweitakt-Piaggio, dessen Geräuschpegel sich trotz der geschilderten Umbauten auf dem Niveau des Serienfahrzeuges bewegt hat, läuft der Kymco sehr leise und kultiviert. Natürlich ist die Beschleunigung im Vergleich zum Zweitakt-Piaggio sehr beschaulich. Das ist bei dessen mehr als doppelter Motorleistung aber auch nicht anders zu erwarten gewesen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Variorollen des Agility recht schwer sind, so dass das Drehzahlniveau niedrig gehalten wird, worunter die Beschleunigung natürlich etwas leidet. Zur Höchstgeschwindigkeit kann ich jetzt noch nichts sagen, möchte den Motor schonend einfahren und bin deswegen auch noch nicht auf der Autobahn gefahren. Nach meinen ersten Eindrücken entsprechen die Fahrleistungen des Agility 125 etwa denen des MBK Flame X.
Ich hatte bei Bestellung des Fahrzeuges, weil ich mit diesen Reifen auf bisher gefahrenen Fahrzeugen nur gute Erfahrungen gesammelt habe, gleich die Umrüstung auf die Reifen Heidenau K 58 mod. mit bestellt (wo gibt´s das noch: in Deutschland entwickeltes und auch gefertigtes Spitzenprodukt?). Das war aber im allgemeinen Trubel untergegangen, so dass dies bei der 500 km-Durchsicht erfolgen wird. Zu den original aufgezogenen Reifen der Marke „Cheng Shin“ habe ich nicht das erforderliche Vertrauen, zumal diese im Test von Scooter & Sport auch nicht gerade gelobt worden sind. Die Annahme, dass asiatische Rollerreifen nach anderen Kriterien und für andere Bedingungen, als europäische Produkte entwickelt werden, liegt nahe und stellt keine Kritik dar. Zur Serienbereifung: Hatte in zügig gefahrenen Kurven mit nicht unbedingt ebenem aber trockenem Fahrbahnbelag ein „schwammiges“ Gefühl, das ich nicht näher definieren kann und von meinen bisher gefahrenen Fahrzeugen nicht kenne. Außerdem habe ich festgestellt, dass bei überschreiten von Tacho 90 km/h (Gefällestrecke) eine Unwucht am Hinterrad auftritt. Die Schafskälte ist dieses Jahr (2008) pünktlich eingetreten und hat Regen mitgebracht. Kenne nun auch die Nasslaufeigenschaften der „Cheng Shin“ Reifen. Sind auf meinem Arbeitsweg, die Hälfte der Wegstrecke besteht aus einem welligen Konglomerat aus Kleinpflaster und Bitumenflicken, in Bezug auf die Haftfähigkeit nicht die Wucht. Für denjenigen, welcher nur bei Trockenheit fährt, werden die Eigenschaften dieser Reifen ausreichend sein und ich könnte mir vorstellen, dass sie dafür lange halten.
Das Fahrwerk des Agility fühlt sich gut an. Das kann aber nur besser sein, als das des Piaggio TPH, dessen Gabel etwa der Machart des Peugeot Vivacity 100 entspricht. Im Vergleich zum Piaggio TPH sind auch die Bedienelemente beim Agility besser. Insbesondere der Blinkerschalter ist nun, da exakt rastend, eine Wohltat und als Ergänzung der Blinkkontrolllampe ist die akustische Anzeige ein nützliches Ding.
Mein Erfahrungen mit der Tankanzeige: Nach einer Fahrtstrecke von 50 km steht der Zeiger am oberen Rand des blauen Segmentes, nach 85 km am oberen Rand des weißen Feldes, nach 100 km in der Mitte weißen Feldes, nach 115 km zwischen weißen und rotem Feld und nach 125 km in der Mitte des roten Feldes. Wenn man das erkannt hat, kann man sich darauf einstellen. Viel mehr, als 140 km Fahrstrecke würde ich mit einer Tankfüllung nicht fahren, da bei einem Tankvolumen von knapp über 5 Litern die Gefahr besteht, mit trockenem Tank in der Prärie stehen zu bleiben. Übrigens kontrolliere ich aller 500 km den Motorölstand. Sollte man bei einem Motor, dessen Ölreservoir nur 0,8 Liter umfasst, auch machen. Meine Meinung zum Scheinwerfer: Auf absolut unbeleuchteter Landstraße empfand ich die Lichtausbeute sowohl mit Abblend-, als auch mit Fernlicht als vollkommen ausreichend. Der Tacho scheint, speziell im höheren Geschwindigkeitsbereich, stark vorzueilen. Hatte allerdings keine Gelegenheit, das mal mittels Navigationsgerätes zu überprüfen. Der Krafftstoffverbrauch hat sich über eine Fahrstrecke von 7000 km bei einem Durchschnitt unterhalb 3,5 l/100 km eingepegelt. Die Extremwerte 3,0 bzw. 3,9 l/100 km zeigen die Mögliche Spanne. Der Verbrauch ist dabei auch stark von den jeweiligen Bedingungen (Kurz-/Langstrecke, Stadt-/Landfahrt und Streckenprofil, Wetter und natürlich auch der Fahrweise) abhängig. Tendenziell hat der Verbrauch bei meinem Fahrzeug mit zunehmender Laufstrecke abgenommen.
Nachfolgend schildere ich episodenhaft meine Erfahrungen mit meinem Kymco Agility One 125:
Bei ca. 75 km zurückgelegter Fahrtstrecke ist das Licht total ausgefallen. Das ist mir aber nur aufgefallen, weil ich da gerade in Dresden den Tunnel unter dem Wiener Platz passiert hatte.
Da kann man sinnbildlich den allseits bekannten und beliebten Rudolf Richter (Heimat- & Arbeiterdichter, Träger der Roten Mainelke, des Güldenen Schneemanns und weiterer hoher staatlicher Auszeichnungen) zitieren: „Ob Sonnenschein, ob Sternengefunkel, im Tunnel ist es immer dunkel!“
Defekt waren die Lichtmaschine mit Gleichrichter und Regler, welche auf Gewährleistung getauscht worden sind.
03.07.08: Bei km-Stand 528 den Roller zur 500er Inspektion gebracht. Die Inspektion hat einschließlich Ölwechsel (Motor/Getriebe) 102,58 € inklusive Mwst. gekostet. Das Gabelöl ist übrigens nicht gewechselt worden. Als Motoröl ist mir teilsynthetisches zum Literpreis von 8,37 € eingefüllt worden. Dazu kamen noch 160,95 € für den Wechsel auf die Reifen Heidenau K 58 mit kompletter Montage und Auswuchten. Nachdem ich die Werkstatt verlassen hatte, habe ich gleich das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden und die erste größere Tour gemacht. Quer durch Dresden über Heidenau und Pirna und von dort aus ins Osterzgebirge, wo dann auch richtige Steigungen von bis zu 14 % zu bewältigen sind. Klar, wo es mit dem TPH locker mit 90 bis 100 km/h die Berge hochging, steht beim Agility nur 70 bis 75 km/h auf dem Tacho. Die Heidenau K 58 brachten schlagartig die erwartete Verbesserung: keine Kippelei in Kurven, wechselnder Fahrbahnbelag ist kaum noch zu spüren. Vermutlich ist die Karkasse steifer, man merkt das auf Kopfsteinpflaster. Und noch etwas hat sich verbessert: keine Unwucht mehr. Habe auf der Rückfahrt auf einer langen Gefällestrecke den Roller mal laufen lassen. Bis Tacho 105 km/h keine Rüttelei mehr. Der von mir gewählte Reifendruck von 1,9 Bar am Vorderrad und 2,1 Bar am Hinterrad scheint sich zu bewähren. Bei Kontrolle des Reifendruckes ist mir bewusst geworden, dass diese bei Kymco durch ein nettes Detail doch sehr erleichtert wird: abgewinkelte Reifenventile. Ist nicht überall so und verdient deshalb Lob, weil so nicht unbedingt Geburtshelferhände bei der Luftdruckkontrolle gebraucht werden. Auch läuft man nicht Gefahr, sich die Tatzen zu verschmutzen bzw. am heißen Auspuff zu verbrennen.
24.08.08: Bei km-Stand 1721: Habe beim Abstellen daheim festgestellt, dass eine der 3 Schrauben am Auspuffendstück fehlt. Wird sich wohl losvibriert haben. Wurde in der Werkstatt binnen 3 Minuten, kostenlos ersetzt.
22.09.08: Bei km-Stand 2195: Habe heute beiläufig festgestellt, dass beide Schrauben der unteren Verkleidung zwischen Vorderrad und Rahmenrohr auf der rechten Seite fehlten. Ist in der Werkstatt sofort kostenlos behoben worden und die Werkstatt lag eh an meiner geplanten Fahrtstrecke. Ich führe den Verlust der Schrauben auf den katastrophalen Zustand der von mir meist befahrenen Straße, der S 96 zwischen Dresden und Radeburg, zurück. Ist eine der schlimmsten Rüttelpisten im Landkreis Meißen: Die Fahrt auf dieser Staatsstraße ist mit einer Fahrt quer über ein Spargelbeet vergleichbar.
13.10.08 Bei km-Stand 2633: Roller zwecks Nachrüstung einer Batterieladebuchse zur Werkstatt gebracht. Die Ladebuchse ist geschützt aber trotzdem gut zugänglich in Helmfach hinten rechts oben montiert worden (in Fahrtrichtung gesehen), so dass weiterhin der Helm problemlos in das Helmfach passt. Die Rechnung war (Material 15,70 €, Arbeitszeit 74,97 €, zusammen 90,67 €) nicht gerade billig, wurde aber mit dem hohen Montageaufwand begründet. Hätte die ganze Sache bestimmt auch selbst einbauen können, habe aber, da der Roller ja in der Gewährleistungszeit ist, darauf verzichtet. Ich denke aber, dass ich durch Anschließen meines automatischen Ladegerätes während längerer Standzeiten bei starkem Frost die Batterielebensdauer deutlich steigern kann.
30.11.08: Bei km-Stand 3712: In der vergangenen Woche lag hier in der Gegend Schnee und auch die Straßen waren teils sehr glatt. Das war aber Dank der Heidenau K 58-Bereifung kein ernstes Problem.
10.12.08: Bei km-Stand 3989: Nun hatten wir hier ja mal kurz Winter mit gesalzenen Straßen. Wegen der derzeitigen Temperaturen um den Gefrierpunkt und der dauerverschmutzten Straße und des gegenwärtigen Mistwetters konnte ich den Roller nicht waschen. Als Folge dessen sind nun am Auspuff bereits die ersten Rostpickel erkennbar. Ach Herr im Himmel, lass den Auspuff doch einfach einen Edelstählernen sein!
07.01.2009: Bei km-Stand 4385: Seit dem 1. Weihnachtsfeiertag haben wir hier ja nun Dauerfrost, nachts um – 8 Grad, am Tag um – 4 Grad. Bin erst am 03.01. zum ersten Mal dieses Jahr mit dem Roller gefahren, hatte am Wochenende Tagschicht. Am Sonntag hat es dann den ganzen Tag über kräftig geschneit. Der Winterdienst ist in Dresden zwar am frühen Morgen mit Schneepflug gefahren und hat auch die Straßen gesalzen. Das war´s dann aber auch schon. Die Heimfahrt von der Arbeit verlief dann auch recht zäh: Unter einer dicken Schicht von Schneemehl waren die darunter befindlichen Spurrillen nicht erkennbar. Ich musste also sehr vorsichtig fahren. Hier kommen dann auch die Heidenau K 58 an ihre Grenzen. Wenn die Winter hier ständig und lang anhaltend so wie jetzt wären, würde ich den Heidenau K 66 LT aufziehen, der an solche Bedingungen angepasst ist, während der K 58 ein Allrounder fürs ganze Jahr bei gemäßigten Bedingungen ist. Am Montag fiel hier das Thermometer in den Keller: 15 Uhr – 4 Grad, 22 Uhr – 18 Grad und Dienstag früh 8 Uhr – 21 Grad! Heute früh 8 Uhr waren es auch – 18 Grad. Habe aber einige Wege zu erledigen gehabt, so dass ich den Roller aktiviert habe. Dank Ladebuchse ist die Batterie ja ständig gut geladen. Mein Roller steht in einer Stahlgarage. Also Außentemperatur = Innentemperatur. Bevor ich den Roller also gestartet habe, habe ich den Motor per Kickstarter ohne Zündung dreimal durchgetreten. Dabei merkt man, wie zäh bei diesen Temperaturen das Motoröl wird. Anschließend sprang der Motor sofort an, musste aber für etwa 5 Sekunden per E-Starter noch am Laufen gehalten werden, da er zwar sofort gezündet hat, aber kaum auf die normale Leerlaufdrehzahl gekommen wäre. Die ersten 10 Sekunden klang er dabei recht hart. Es dauert eben seine Zeit, bis das zähe Motoröl an alle Schmierstellen kommt. Aus diesem Grund fahre ich nach einem Kaltstart generell nicht sofort los. Nach dem Start nehme ich mir die knappe Minute Zeit, um Helm und Handschuhe anzuziehen und überprüfe gleichzeitig die Funktion der kompletten Beleuchtungsanlage. Anschließend kann man beruhigt mit nicht zuviel Gas losfahren. Einflussnahme auf die Motordrehzahl kann man ja, bedingt durch die Variomatik, kaum nehmen. Wenn der Motor ein langes Leben haben soll, macht sich diese schonende Prozedur bezahlt. Werde aber bei der bald anstehenden 5000er Durchsicht ein SAE 10W-40 einfüllen lassen.
18.02.2009: Bei km-Stand 4883: Hatte vorgestern ein kleines Problem: Als ich den Motor starten wollte, ich ziehe dabei immer den linken Bremshebel der Hinterradbremse, tat sich nichts. Habe dann beim Starten den rechten Bremshebel gezogen und der Motor sprang sofort wie gewohnt problemlos an. Anschließend überprüfte ich, so wie ich das immer vor Fahrtantritt praktiziere, die Beleuchtungsanlage. Dabei fiel auf, dass bei Betätigung der Hinterradbremse das Bremslicht nicht funktionierte. Außerdem ließen sich die Blinker nicht ausschalten, weil sich der Blinkschalter in Mittelstellung nicht eindrücken ließ.
Problemlösung: 15 Sekunden mittels Fön die linke Lenkerarmatur angewärmt und nun funktionierte alles wieder normal. Da ist wohl irgendwo Wasser eingedrungen und anschließend gefroren. Werde die Sache weiter beobachten. Habe nun, da der Roller bald eine Fahrleistung von 5000 km erreicht haben wird, für nächste Woche einen Termin für die Durchsicht vereinbart. Es wird da voraussichtlich nichts Unvorhersehbares mit dem Roller passieren. Ich werde aber etwas leichtere Variomatikrollen montieren lassen, um die Beschleunigung etwas zu verbessern. Auch muss der Auspuff dringend entrostet und neu lackiert werden. Der diesjährige Winter mit den zwangsläufig stark gesalzenen Straßen hat deutliche Spuren hinterlassen! Ich habe deswegen auch umfangreich recherchiert, ob es für den 125er Agility im Zubehör einen Edelstahlauspuff gibt. Leider Fehlanzeige. In Anbetracht des Fahrzeugpreises ist Kymco nicht vorzuwerfen, dass nur ein wenig rostresistenter Auspuff verwendet wird. Aber für die Allwetterfahrer wäre es schon wünschenswert, wenn MSA als Importeur von Kymco in Deutschland einen Edelstahlauspuff anbieten würde. Das Teil wäre ja nicht nur für Agilityfahrer, sondern alle interessant, welche Kymcoroller mit dem luftgekühlten Motor fahren.
25.02.2009: Bei km-Stand 4950 den Roller zur 5000er Inspektion gebracht.
Neben der normalen Inspektion wurden der Auspuff entrostet und neu lackiert und auf meinen Wunsch hin die Variorollen gegen leichtere (18x14 mit 12,7 g Gewicht vom Peugeot Speedfight 100) getauscht. Kostenpunkt einschließlich des Preises für die Rollen von 17,64€, 4,16 € für neue Zündkerze NGK CR7HSA und neuem Dichtring für den Ölablass für 0, 46 €: 143,15 €..
Motoröl habe ich zur Inspektion selbst mitgebracht (ADDINOL BIKER`S TOURING 4T, SAE 10W-40 für 5,65 €/Liter). Von den nur etwas leichteren Rollen erhoffe ich ein verbessertes Beschleunigungsvermögen und etwas höhere Geschwindigkeit an steilen Bergen, ohne Drehzahlorgien. Auf meiner Heimfahrt von der Werksatt ist ein Berg mit einer Steigung von 9 %, wo ich einen ersten Vergleich durchführen konnte: Unten ist eine Ampel, Start beim Umschalten auf „Grün“ und ich habe lt. Tacho knapp 65 km/h erreicht, wo ich unter gleichen Bedingungen bisher nur knapp über 60 km/h geschafft habe. Ein markant erhöhtes Drehzahlniveau habe ich dabei nicht festgestellt. Mal sehen, ob sich die Sache auf den Kraftstoffverbrauch auswirken wird.
04.03.2009: Habe heute, das halbwegs schöne Wetter nutzend, die Langstreckentauglichkeit des Agility getestet. Da ein Kumpel aus gemeinsamer Luftwaffenzeit demnächst seinen 50. Geburtstag feiert, bin ich mal nach Leipzig zur dortigen Filiale von Louis gefahren. Habe dort ein passendes Geschenk für ihn ausgesucht. Die Fahrt führte ab Meißen auf der B 6 über Oschatz und Wurzen bis zur Anschlussstelle Leipzig-Ost, wo ich dann bis zur Ausfahrt Leipzig-Mitte die A 14 genutzt habe. In Leipzig habe ich dann bei km-Stand 5139,1 für 5,23 € 4,33 Liter (1,209 €/l) getankt, Verbrauch 3,436 l/100 km. Die Rückfahrt erfolgte auf der gleichen Strecke. Allerdings ist zum Nachmittag stürmischer Südost- und damit für mich Gegenwind aufgekommen. Während sich der Tacho auf der Hinfahrt auf freier Strecke meist zwischen 95 bis 100 km/h einpendelte, musste ich auf der Rückfahrt für Tacho 85 bis 90 meist Vollgas geben. Das Resultat: bei km-Stand 5251,6 für 5,30 € 4,42 Liter (1,199 €/l) getankt, Verbrauch 3,928 l/100 km. Die bewältigte Gesamtfahrstrecke hat heute 238,5 km betragen. Ich merke das gerade etwas im Sitzmuskel. Solche Ausflüge sollte man mit dem Agility also nicht unbedingt täglich unternehmen.
27.03.2009: Bei km-Stand 5599: Da ich in den letzten Tagen den Bremshebel der Vorderradbremse fast bis zum Griff ziehen konnte, habe ich die Sache gestern in der Werkstatt überprüfen lassen: Die Bremshydraulik wurde ohne Wartezeit und kostenlos entlüftet und nun ist´s wieder gut.
14.04.2009: Bei km-Stand 6000 Überprüfung des Motorölstandes: kein Verbrauch feststellbar.
Seit der letzten Inspektion hat der Roller ja nun reichlich 1000 km zurückgelegt. Ein guter Zeitpunkt, mal über die Wirkung der leichteren Variorollen mit 12,7 g Gewicht und das SAE 10W-40 Motoröl nachzudenken: Ich habe bewusst nur geringfügig leichtere Rollen bei der Inspektion einbauen lassen, da ich lediglich Wert auf verbesserte Beschleunigung und Gegenwindunempfindlichkeit lege. Durch das kaum angehobene Drehzahlniveau bleibt der Motor ruhig, die Beschleunigung und auch Steigfähigkeit an starken Anstiegen hat sich aber, wenn auch nur leicht, spürbar verbessert. Wahrscheinlich passt dieses Rollengewicht recht gut zu meiner körperlichen Verfassung: 100 Kilo Gewicht bei 1,78 m Größe.
Das Motoröl SAE 10W-40 scheint in Kombination mit den leichteren Rollen den Kraftstoffverbrauch zu senken. Vielleicht spielt aber der Umstand, dass bei der 500 km-Inspektion das Motoröl bis zur Maximalmarke aufgefüllt worden ist, eine gewisse Rolle. Bei der 5000 km-Inspektion ist aber diesmal die exakt vorgeschriebene Ölmenge eingefüllt worden. Bei betriebswarmen Motor 3 Minuten nach abstellen des Motors kontrolliert, steht der Ölpegel am nur aufgesetzten Peilstab nun im oberen Drittel der Markierung. Die Einfahrphase des Motors dürfte nun auch abgeschlossen sein. Bin heute mal zwischen Dresden-Flughafen über die A 13 bis Radeburg gefahren. Bei Windstille und ebener Fahrbahn zeigte der Tacho 110 km/h. Das dürften echte 95 km/h sein. Für einen 125er mit nur 9,4 PS ist einfach nicht mehr drin und übersteigt die Herstellerangabe ja immerhin um 10 km/h.
Ach, wenn Kymco den Agility doch auch mit dem Motor des People S 200i anbieten würde! Für all Diejenigen, welche den entsprechenden Führerschein ihr Eigen nennen dürfen, wäre damit ein schönes Basisfahrzeug mit den Fahrleistungen der teureren 125 ccm-Klasse geschaffen.
07.05.2009: Bei km-Stand 6454: Heute habe ich mir einen schnell auf den Gepäckträger an- bzw. abmontierbaren Gepäckkoffer gekauft. Ist von GIVI, fasst 30 Liter und hat 59.-€ gekostet. Da ich häufig Versorgungsfahrten für meine Mutter habe, ist es für die Imprägnierung meiner Motorradjacke besser, wenn nicht pausenlos die Gurte des Rucksacks darauf herumscheuern. Deshalb nun die Anschaffung. Mein erster Eindruck: leicht zu handhaben, klappert auch auf Holperstrecken nicht. Der leere Koffer wirkt aber ähnlich dem Resonanzkörper einer Gitarre. Merkt man aber nur im Leerlauf, wo das Motorgeräusch etwas deutlicher wahrnehmbar ist. In Fahrt geht das aber im Fahrtwind unter.
12.05.2009: Bei km-Stand 6583: . Auspuff macht seit gestern kernige Geräusche. Äußerlich ist nichts zu erkennen. Bin gleich zur Werksatt gefahren. Dort wurde festgestellt, dass sich da wohl im Inneren was gelöst haben muss. Nächste Woche soll, auf Gewährleistung, der Auspuffwechsel stattfinden.
22.05.2009: Bei km-Stand 6856,8 für 5,44 € 4,25 Liter (1,279 €/l) getankt, Verbrauch 3,106 l/100 km.
Habe bezüglich des defekten Auspuffs bisher nur die Nachricht, dass der Neue unterwegs ist.
01.06.2009: Bei km-Stand 6993,4 für 5,55 € 4,27 Liter (1,299 €/l) getankt, Verbrauch 3,125 l/100 km.
Überprüfung des Motorölstandes: kein Verbrauch feststellbar. Auf den Auspuff warte ich weiterhin.
Mein Fazit: Der Agility 125 ist ein preiswerter, im Unterhalt günstiger und anspruchsloser Alltagsroller für jeden Tag, dessen Kauf ich nicht bereut habe. Es ist bestimmt von Vorteil, wenn man wie in meinem Fall, eine kompetente und engagierte Werkstatt als Partner hat.
Seit 1973 nutze ich als Ganzjahres-/Allwetterfahrer (Jahresfahrleistung teilweise bis zu 10000 km) motorisierte Zweiräder für meinen Arbeitsweg und auch andere Fahrten. Mit den anspruchslosen Simson u. MZ groß geworden, schätzte ich an diesen ihren unkomplizierten, wartungsfreundlichen Aufbau, insbesondere die gekapselte Antriebskette und die Möglichkeit, in der Schlechtwetterperiode als Originalzubehör verfügbare Knieschutzbleche anbauen zu können. Habe später dann japanische Motorräder, sowohl als Zwei-, als auch Viertakter besessen und musste feststellen, dass diese von ihren Herstellern nicht mehr als preis- und kostengünstig zu unterhaltende Fortbewegungsmittel, sondern als reine Spaßgeräte für Schönwetter konzipiert worden sind. Diese Fahrzeuge ließen sich bei Temperaturen unter -10 Grad kaum starten oder „glänzten“ mit Vergaservereisung um 0 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Sachlich betrachtet ist ein Motorrad ein kostengünstiges Fortbewegungsmittel.
Leider wird dem seitens der Hersteller in Zeiten explodierender Benzinpreise als Bestandteil stetig steigender Lebenshaltungskosten und deshalb ständig sinkender Verkaufszahlen nicht entsprochen. Wahrscheinlich haben die ihre eigenen Werbestrategien zu sehr verinnerlicht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ganzjährig und bei jedem Wetter uneingeschränkt nutzbare, kostengünstige Motorräder in Deutschland nicht angeboten werden. Trotz all der ausgefeilten und hoch entwickelten Motor- und Fahrwerkstechnik fällt dem Alltagsfahrer auf, dass ihm seitens der Hersteller überwiegend unfertige Motorräder zugemutet werden. Wer pausenlos Kette schmieren will, bitte schön! Ein Zahnriemenantrieb oder eine gekapselte Kette wäre mir persönlich lieber. Auch die nur noch eine Alibifunktion erfüllenden Kotflügel und überwiegend fehlende Hinterradabdeckungen der am Markt erhältlichen Motorräder schrecken potentielle Käufer ab, da man ja im Hinterkopf hat: Nach 10 km Regenfahrt sehe ich aus wie ein Motocrossfahrer! Auffallend ist auch das Aussterben der althergebrachten Hubraumklassen von 250 und 350 ccm und damit von Gebrauchsmotorrädern
Seit spätestens 1998 regelmäßiger Leser der Zeitschrift „Scooter & Sport“ bin ich dann auf den Roller gekommen: Hatte einen Peugeot Speedfight 100, meine Tochter den Vivacity 100 und mein Sohn einen Elyseo 100. Wurden alle, wie oben schon geschildert ganzjährig bei jedem Wetter teilweise bis zu 30000 km problemlos genutzt und wahren recht ordentliche Fahrzeuge. Besonders die Langschwinge am Vorderrad des Speedfight möchte ich hier ausdrücklich loben, die Gabel des Vivacity hatte aber nach 30000 km wegen ihrer eigenen und der Qualität der befahrenen Straßen ihre Grenznutzungsdauer fast erreicht. Eine neue Gabel wäre teurer geworden, als der Restwert des Gesamtfahrzeuges. Leute, achtet beim Kauf unbedingt auf die Preise von Ersatzteilen und vor allem auch auf deren schnelle Verfügbarkeit (hier ist speziell von Piaggio und zugehörigen Konzernmarken allgemein nichts Gutes bekannt und ich habe später selbst die leidige Erfahrung mit nicht lieferbaren Teilen machen müssen, was in mir fatal die Erinnerung an mangelhafte Ersatzteilversorgung im ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden weckte).
Nach unverschuldetem Unfall ist meine Tochter dann auf einen SYM Jet 100 umgestiegen, der dem Vivacity aber nicht das Wasser reichen konnte. Für mich ergab sich der günstige Gebrauchtkauf des Peugeot Elystar 125 mit ABS. War, was die Sitzposition und die Fahrleistungen anbetraf, Welten besser als der Speedfight. Leider aber mit etwa 50 kg Mehrgewicht und der für meine Körpergröße zu hohen und breiten Sitzbank bei Schneeglätte trotz Winterreifen schlecht beherrschbar. Bin dann deswegen auf den MBK Flame X umgestiegen. Für meine Zwecke gutes Fahrzeug mit leider lahmen Fahrleistungen über Land.
Hatte dann die günstige Gelegenheit, mir einen sehr gut erhaltenen Piaggio TPH 125 mit nur 2300 km Laufleistung zu kaufen. Die Vorzüge von niedrigem Gewicht und drehmomentstarkem Zweitakter und die bisher beste Sitzposition aller von mir bisher gefahrenen Fahrzeuge wogen den hohen Kraftstoffverbrauch und das nur mäßige Fahrwerk teilweise auf. Habe sofort den miesen Biluxscheinwerfer gegen den Halogener des TPH 50 X und auch die grobstolligen Pirellireifen gegen Schwalbe Weatherman (leider gibt´s die Heidenau K 58 nicht in der Dimension 120/90-10) getauscht. Habe auch, da mein Arbeitsweg ein Teilstück Autobahn umfasst, diverses aus dem Hause Malossi verbaut:
Malossi-Zylinder 172 ccm, 25er Dellorto-Vergaser, Malossi-Boostbottle, lange Übersetzung, Airbox u. Auspuff original Piaggio 180 ccm. Super Beschleunigung u. ca. 125 - 130 km/h V/max. bei Tachoanzeige 140 km/h. Verbrauch im Durchschnitt leider ca. 6 l/100 km!

Habe nun am 23.05.2008 wegen der extrem gestiegenen Kraftstoffpreise (im Zeitraum vom 19.05. bis 23.05.08 lag bei meinem Aufenthalt in Thüringen der Kraftstoffpreis bei 1,56 €/l!) meine oben beschriebene Zweitaktrakete schweren Herzens gegen einen neuen Kymco Agility One 125 getauscht.

Farbe schwarz. Unterschiede zum „normalen“ Agility: Vierleuchtenblinkanlage der alten Version, zusätzlich zur Hinterradabdeckung wird nun auch noch ein Hinterradkotflügel montiert. Die Fraktion der Kotflügelabsäger wird das natürlich als grottenhäßlich empfinden.
Grund für den Kauf des Kymco: Mein Händler, Roller-Point Dresden, mit dem ich über Jahre sehr zufrieden gewesen bin, führt neben Peugeot und Sym auch Kymco. Der Preis des 125er Agility von 1495.-€ ist in Anbetracht der Tatsache, dass man nichts Schlechtes über Kymco zu hören bekommt, natürlich auch ein starkes Argument. Der Preis entspricht exakt dem des Sym Orbit 125. Beide Fahrzeuge ähneln sich derart, dass man vermuten kann, sie laufen in China vom gleichen Band. Gegen den Kauf des Sym sprachen aber dessen sehr kurze Wartungsintervalle (alle 3000 km) und das Helmfach, in welches mein Integralhelm in der Größe XXL nicht hineinpasst (in das Helmfach des Agility passt er aber).

Dafür würde ich mir die Schutzbälge an der Telegabel des Sym auch am Agility wünschen. Habe mir auch den Kymco Super 8 125, der mir vom Erscheinungsbild her sehr gefällt und dessen Motor sich nicht (bzw. wahrscheinlich nur in unwesentlichen Prospektwerten) vom 125er Agility unterscheidet, genau angeschaut: Der Mehrpreis gegenüber dem Agility wäre wegen der 14 Zoll-Räder des Super 8 angesichts des besseren Fahrverhaltens auf schlechten Straßen gerechtfertigt und damit zu verschmerzen gewesen. Aber das Helmfach. Liebe Hersteller, bei Leuten wie mir spielt Vernunft eine Rolle. Das bedeutet: Zweckmäßigkeit vor Schönheit. Ich bin nicht bereit, ein zur Handschuhablage verkommenes Helmfach, von Euch verschämt als Staufach bezeichnet, zu akzeptieren und dann, verbunden mit Zusatzkosten, auf Euer reichhaltiges Zubehörprogramm in Form einer auf dem Gepäckträger zu befestigenden Kiste zurückgreifen zu müssen! Nichts gegen solche Transportkisten, wer zusätzlichen Stauraum benötigt, soll diese auch nutzen. Der nicht vorhandene Stauraum führte auch beim in Erwägung gezogenen Honda Innova 125 dazu, dieses millionenfach in Asien bewährte Fahrzeug(konzept) nicht anzuschaffen. Dessen Preis von 1850.-€ (zzgl. Nebenkosten!) und pflegeintensive Drahtspeichenräder sprachen zusätzlich gegen den Kauf. Der Kraftstoffverbrauch dieses Fahrzeuges soll allerdings bei getesteten 2,7 l/100 km („Scooter & Sport“, Heft 2/2008) liegen! Erklärbar ist dieser Verbrauch für mich schon, ein Schaltgetriebe hat bestimmt nicht die Verlustleistung einer Variomatik und eine moderne Einspritzanlage ist dem Vergaser überlegen.
Meine Eindrücke vom Agility: Sitzposition für mich mit einer Größe von 1,78 m gut. Die Rückspiegel sind sehr klein, erlauben aber, eine gewisse Gelenkigkeit vorausgesetzt, trotzdem die überlebenswichtige Beobachtung des nachfolgenden Verkehrs. Etwas längere Spiegelausleger würden deshalb nicht schaden. Der Motor springt beim ersten Knopfdruck sofort an und läuft rund. Beruhigend und für mich auch wichtiges Kaufkriterium ist das Vorhandensein eines Kickstarters. Den sparen ja immer mehr Hersteller ein, obwohl es genug Gründe für das Versagen des E-Starters geben kann. Meist wird dies dann auch zu Zeiten und an Orten passieren, wo mit Hilfe nicht zu rechnen ist. Im Vergleich zu meinem Zweitakt-Piaggio, dessen Geräuschpegel sich trotz der geschilderten Umbauten auf dem Niveau des Serienfahrzeuges bewegt hat, läuft der Kymco sehr leise und kultiviert. Natürlich ist die Beschleunigung im Vergleich zum Zweitakt-Piaggio sehr beschaulich. Das ist bei dessen mehr als doppelter Motorleistung aber auch nicht anders zu erwarten gewesen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Variorollen des Agility recht schwer sind, so dass das Drehzahlniveau niedrig gehalten wird, worunter die Beschleunigung natürlich etwas leidet. Zur Höchstgeschwindigkeit kann ich jetzt noch nichts sagen, möchte den Motor schonend einfahren und bin deswegen auch noch nicht auf der Autobahn gefahren. Nach meinen ersten Eindrücken entsprechen die Fahrleistungen des Agility 125 etwa denen des MBK Flame X.
Ich hatte bei Bestellung des Fahrzeuges, weil ich mit diesen Reifen auf bisher gefahrenen Fahrzeugen nur gute Erfahrungen gesammelt habe, gleich die Umrüstung auf die Reifen Heidenau K 58 mod. mit bestellt (wo gibt´s das noch: in Deutschland entwickeltes und auch gefertigtes Spitzenprodukt?). Das war aber im allgemeinen Trubel untergegangen, so dass dies bei der 500 km-Durchsicht erfolgen wird. Zu den original aufgezogenen Reifen der Marke „Cheng Shin“ habe ich nicht das erforderliche Vertrauen, zumal diese im Test von Scooter & Sport auch nicht gerade gelobt worden sind. Die Annahme, dass asiatische Rollerreifen nach anderen Kriterien und für andere Bedingungen, als europäische Produkte entwickelt werden, liegt nahe und stellt keine Kritik dar. Zur Serienbereifung: Hatte in zügig gefahrenen Kurven mit nicht unbedingt ebenem aber trockenem Fahrbahnbelag ein „schwammiges“ Gefühl, das ich nicht näher definieren kann und von meinen bisher gefahrenen Fahrzeugen nicht kenne. Außerdem habe ich festgestellt, dass bei überschreiten von Tacho 90 km/h (Gefällestrecke) eine Unwucht am Hinterrad auftritt. Die Schafskälte ist dieses Jahr (2008) pünktlich eingetreten und hat Regen mitgebracht. Kenne nun auch die Nasslaufeigenschaften der „Cheng Shin“ Reifen. Sind auf meinem Arbeitsweg, die Hälfte der Wegstrecke besteht aus einem welligen Konglomerat aus Kleinpflaster und Bitumenflicken, in Bezug auf die Haftfähigkeit nicht die Wucht. Für denjenigen, welcher nur bei Trockenheit fährt, werden die Eigenschaften dieser Reifen ausreichend sein und ich könnte mir vorstellen, dass sie dafür lange halten.
Das Fahrwerk des Agility fühlt sich gut an. Das kann aber nur besser sein, als das des Piaggio TPH, dessen Gabel etwa der Machart des Peugeot Vivacity 100 entspricht. Im Vergleich zum Piaggio TPH sind auch die Bedienelemente beim Agility besser. Insbesondere der Blinkerschalter ist nun, da exakt rastend, eine Wohltat und als Ergänzung der Blinkkontrolllampe ist die akustische Anzeige ein nützliches Ding.
Mein Erfahrungen mit der Tankanzeige: Nach einer Fahrtstrecke von 50 km steht der Zeiger am oberen Rand des blauen Segmentes, nach 85 km am oberen Rand des weißen Feldes, nach 100 km in der Mitte weißen Feldes, nach 115 km zwischen weißen und rotem Feld und nach 125 km in der Mitte des roten Feldes. Wenn man das erkannt hat, kann man sich darauf einstellen. Viel mehr, als 140 km Fahrstrecke würde ich mit einer Tankfüllung nicht fahren, da bei einem Tankvolumen von knapp über 5 Litern die Gefahr besteht, mit trockenem Tank in der Prärie stehen zu bleiben. Übrigens kontrolliere ich aller 500 km den Motorölstand. Sollte man bei einem Motor, dessen Ölreservoir nur 0,8 Liter umfasst, auch machen. Meine Meinung zum Scheinwerfer: Auf absolut unbeleuchteter Landstraße empfand ich die Lichtausbeute sowohl mit Abblend-, als auch mit Fernlicht als vollkommen ausreichend. Der Tacho scheint, speziell im höheren Geschwindigkeitsbereich, stark vorzueilen. Hatte allerdings keine Gelegenheit, das mal mittels Navigationsgerätes zu überprüfen. Der Krafftstoffverbrauch hat sich über eine Fahrstrecke von 7000 km bei einem Durchschnitt unterhalb 3,5 l/100 km eingepegelt. Die Extremwerte 3,0 bzw. 3,9 l/100 km zeigen die Mögliche Spanne. Der Verbrauch ist dabei auch stark von den jeweiligen Bedingungen (Kurz-/Langstrecke, Stadt-/Landfahrt und Streckenprofil, Wetter und natürlich auch der Fahrweise) abhängig. Tendenziell hat der Verbrauch bei meinem Fahrzeug mit zunehmender Laufstrecke abgenommen.
Nachfolgend schildere ich episodenhaft meine Erfahrungen mit meinem Kymco Agility One 125:
Bei ca. 75 km zurückgelegter Fahrtstrecke ist das Licht total ausgefallen. Das ist mir aber nur aufgefallen, weil ich da gerade in Dresden den Tunnel unter dem Wiener Platz passiert hatte.
Da kann man sinnbildlich den allseits bekannten und beliebten Rudolf Richter (Heimat- & Arbeiterdichter, Träger der Roten Mainelke, des Güldenen Schneemanns und weiterer hoher staatlicher Auszeichnungen) zitieren: „Ob Sonnenschein, ob Sternengefunkel, im Tunnel ist es immer dunkel!“
Defekt waren die Lichtmaschine mit Gleichrichter und Regler, welche auf Gewährleistung getauscht worden sind.
03.07.08: Bei km-Stand 528 den Roller zur 500er Inspektion gebracht. Die Inspektion hat einschließlich Ölwechsel (Motor/Getriebe) 102,58 € inklusive Mwst. gekostet. Das Gabelöl ist übrigens nicht gewechselt worden. Als Motoröl ist mir teilsynthetisches zum Literpreis von 8,37 € eingefüllt worden. Dazu kamen noch 160,95 € für den Wechsel auf die Reifen Heidenau K 58 mit kompletter Montage und Auswuchten. Nachdem ich die Werkstatt verlassen hatte, habe ich gleich das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden und die erste größere Tour gemacht. Quer durch Dresden über Heidenau und Pirna und von dort aus ins Osterzgebirge, wo dann auch richtige Steigungen von bis zu 14 % zu bewältigen sind. Klar, wo es mit dem TPH locker mit 90 bis 100 km/h die Berge hochging, steht beim Agility nur 70 bis 75 km/h auf dem Tacho. Die Heidenau K 58 brachten schlagartig die erwartete Verbesserung: keine Kippelei in Kurven, wechselnder Fahrbahnbelag ist kaum noch zu spüren. Vermutlich ist die Karkasse steifer, man merkt das auf Kopfsteinpflaster. Und noch etwas hat sich verbessert: keine Unwucht mehr. Habe auf der Rückfahrt auf einer langen Gefällestrecke den Roller mal laufen lassen. Bis Tacho 105 km/h keine Rüttelei mehr. Der von mir gewählte Reifendruck von 1,9 Bar am Vorderrad und 2,1 Bar am Hinterrad scheint sich zu bewähren. Bei Kontrolle des Reifendruckes ist mir bewusst geworden, dass diese bei Kymco durch ein nettes Detail doch sehr erleichtert wird: abgewinkelte Reifenventile. Ist nicht überall so und verdient deshalb Lob, weil so nicht unbedingt Geburtshelferhände bei der Luftdruckkontrolle gebraucht werden. Auch läuft man nicht Gefahr, sich die Tatzen zu verschmutzen bzw. am heißen Auspuff zu verbrennen.
24.08.08: Bei km-Stand 1721: Habe beim Abstellen daheim festgestellt, dass eine der 3 Schrauben am Auspuffendstück fehlt. Wird sich wohl losvibriert haben. Wurde in der Werkstatt binnen 3 Minuten, kostenlos ersetzt.
22.09.08: Bei km-Stand 2195: Habe heute beiläufig festgestellt, dass beide Schrauben der unteren Verkleidung zwischen Vorderrad und Rahmenrohr auf der rechten Seite fehlten. Ist in der Werkstatt sofort kostenlos behoben worden und die Werkstatt lag eh an meiner geplanten Fahrtstrecke. Ich führe den Verlust der Schrauben auf den katastrophalen Zustand der von mir meist befahrenen Straße, der S 96 zwischen Dresden und Radeburg, zurück. Ist eine der schlimmsten Rüttelpisten im Landkreis Meißen: Die Fahrt auf dieser Staatsstraße ist mit einer Fahrt quer über ein Spargelbeet vergleichbar.
13.10.08 Bei km-Stand 2633: Roller zwecks Nachrüstung einer Batterieladebuchse zur Werkstatt gebracht. Die Ladebuchse ist geschützt aber trotzdem gut zugänglich in Helmfach hinten rechts oben montiert worden (in Fahrtrichtung gesehen), so dass weiterhin der Helm problemlos in das Helmfach passt. Die Rechnung war (Material 15,70 €, Arbeitszeit 74,97 €, zusammen 90,67 €) nicht gerade billig, wurde aber mit dem hohen Montageaufwand begründet. Hätte die ganze Sache bestimmt auch selbst einbauen können, habe aber, da der Roller ja in der Gewährleistungszeit ist, darauf verzichtet. Ich denke aber, dass ich durch Anschließen meines automatischen Ladegerätes während längerer Standzeiten bei starkem Frost die Batterielebensdauer deutlich steigern kann.
30.11.08: Bei km-Stand 3712: In der vergangenen Woche lag hier in der Gegend Schnee und auch die Straßen waren teils sehr glatt. Das war aber Dank der Heidenau K 58-Bereifung kein ernstes Problem.
10.12.08: Bei km-Stand 3989: Nun hatten wir hier ja mal kurz Winter mit gesalzenen Straßen. Wegen der derzeitigen Temperaturen um den Gefrierpunkt und der dauerverschmutzten Straße und des gegenwärtigen Mistwetters konnte ich den Roller nicht waschen. Als Folge dessen sind nun am Auspuff bereits die ersten Rostpickel erkennbar. Ach Herr im Himmel, lass den Auspuff doch einfach einen Edelstählernen sein!
07.01.2009: Bei km-Stand 4385: Seit dem 1. Weihnachtsfeiertag haben wir hier ja nun Dauerfrost, nachts um – 8 Grad, am Tag um – 4 Grad. Bin erst am 03.01. zum ersten Mal dieses Jahr mit dem Roller gefahren, hatte am Wochenende Tagschicht. Am Sonntag hat es dann den ganzen Tag über kräftig geschneit. Der Winterdienst ist in Dresden zwar am frühen Morgen mit Schneepflug gefahren und hat auch die Straßen gesalzen. Das war´s dann aber auch schon. Die Heimfahrt von der Arbeit verlief dann auch recht zäh: Unter einer dicken Schicht von Schneemehl waren die darunter befindlichen Spurrillen nicht erkennbar. Ich musste also sehr vorsichtig fahren. Hier kommen dann auch die Heidenau K 58 an ihre Grenzen. Wenn die Winter hier ständig und lang anhaltend so wie jetzt wären, würde ich den Heidenau K 66 LT aufziehen, der an solche Bedingungen angepasst ist, während der K 58 ein Allrounder fürs ganze Jahr bei gemäßigten Bedingungen ist. Am Montag fiel hier das Thermometer in den Keller: 15 Uhr – 4 Grad, 22 Uhr – 18 Grad und Dienstag früh 8 Uhr – 21 Grad! Heute früh 8 Uhr waren es auch – 18 Grad. Habe aber einige Wege zu erledigen gehabt, so dass ich den Roller aktiviert habe. Dank Ladebuchse ist die Batterie ja ständig gut geladen. Mein Roller steht in einer Stahlgarage. Also Außentemperatur = Innentemperatur. Bevor ich den Roller also gestartet habe, habe ich den Motor per Kickstarter ohne Zündung dreimal durchgetreten. Dabei merkt man, wie zäh bei diesen Temperaturen das Motoröl wird. Anschließend sprang der Motor sofort an, musste aber für etwa 5 Sekunden per E-Starter noch am Laufen gehalten werden, da er zwar sofort gezündet hat, aber kaum auf die normale Leerlaufdrehzahl gekommen wäre. Die ersten 10 Sekunden klang er dabei recht hart. Es dauert eben seine Zeit, bis das zähe Motoröl an alle Schmierstellen kommt. Aus diesem Grund fahre ich nach einem Kaltstart generell nicht sofort los. Nach dem Start nehme ich mir die knappe Minute Zeit, um Helm und Handschuhe anzuziehen und überprüfe gleichzeitig die Funktion der kompletten Beleuchtungsanlage. Anschließend kann man beruhigt mit nicht zuviel Gas losfahren. Einflussnahme auf die Motordrehzahl kann man ja, bedingt durch die Variomatik, kaum nehmen. Wenn der Motor ein langes Leben haben soll, macht sich diese schonende Prozedur bezahlt. Werde aber bei der bald anstehenden 5000er Durchsicht ein SAE 10W-40 einfüllen lassen.
18.02.2009: Bei km-Stand 4883: Hatte vorgestern ein kleines Problem: Als ich den Motor starten wollte, ich ziehe dabei immer den linken Bremshebel der Hinterradbremse, tat sich nichts. Habe dann beim Starten den rechten Bremshebel gezogen und der Motor sprang sofort wie gewohnt problemlos an. Anschließend überprüfte ich, so wie ich das immer vor Fahrtantritt praktiziere, die Beleuchtungsanlage. Dabei fiel auf, dass bei Betätigung der Hinterradbremse das Bremslicht nicht funktionierte. Außerdem ließen sich die Blinker nicht ausschalten, weil sich der Blinkschalter in Mittelstellung nicht eindrücken ließ.
Problemlösung: 15 Sekunden mittels Fön die linke Lenkerarmatur angewärmt und nun funktionierte alles wieder normal. Da ist wohl irgendwo Wasser eingedrungen und anschließend gefroren. Werde die Sache weiter beobachten. Habe nun, da der Roller bald eine Fahrleistung von 5000 km erreicht haben wird, für nächste Woche einen Termin für die Durchsicht vereinbart. Es wird da voraussichtlich nichts Unvorhersehbares mit dem Roller passieren. Ich werde aber etwas leichtere Variomatikrollen montieren lassen, um die Beschleunigung etwas zu verbessern. Auch muss der Auspuff dringend entrostet und neu lackiert werden. Der diesjährige Winter mit den zwangsläufig stark gesalzenen Straßen hat deutliche Spuren hinterlassen! Ich habe deswegen auch umfangreich recherchiert, ob es für den 125er Agility im Zubehör einen Edelstahlauspuff gibt. Leider Fehlanzeige. In Anbetracht des Fahrzeugpreises ist Kymco nicht vorzuwerfen, dass nur ein wenig rostresistenter Auspuff verwendet wird. Aber für die Allwetterfahrer wäre es schon wünschenswert, wenn MSA als Importeur von Kymco in Deutschland einen Edelstahlauspuff anbieten würde. Das Teil wäre ja nicht nur für Agilityfahrer, sondern alle interessant, welche Kymcoroller mit dem luftgekühlten Motor fahren.
25.02.2009: Bei km-Stand 4950 den Roller zur 5000er Inspektion gebracht.
Neben der normalen Inspektion wurden der Auspuff entrostet und neu lackiert und auf meinen Wunsch hin die Variorollen gegen leichtere (18x14 mit 12,7 g Gewicht vom Peugeot Speedfight 100) getauscht. Kostenpunkt einschließlich des Preises für die Rollen von 17,64€, 4,16 € für neue Zündkerze NGK CR7HSA und neuem Dichtring für den Ölablass für 0, 46 €: 143,15 €..
Motoröl habe ich zur Inspektion selbst mitgebracht (ADDINOL BIKER`S TOURING 4T, SAE 10W-40 für 5,65 €/Liter). Von den nur etwas leichteren Rollen erhoffe ich ein verbessertes Beschleunigungsvermögen und etwas höhere Geschwindigkeit an steilen Bergen, ohne Drehzahlorgien. Auf meiner Heimfahrt von der Werksatt ist ein Berg mit einer Steigung von 9 %, wo ich einen ersten Vergleich durchführen konnte: Unten ist eine Ampel, Start beim Umschalten auf „Grün“ und ich habe lt. Tacho knapp 65 km/h erreicht, wo ich unter gleichen Bedingungen bisher nur knapp über 60 km/h geschafft habe. Ein markant erhöhtes Drehzahlniveau habe ich dabei nicht festgestellt. Mal sehen, ob sich die Sache auf den Kraftstoffverbrauch auswirken wird.
04.03.2009: Habe heute, das halbwegs schöne Wetter nutzend, die Langstreckentauglichkeit des Agility getestet. Da ein Kumpel aus gemeinsamer Luftwaffenzeit demnächst seinen 50. Geburtstag feiert, bin ich mal nach Leipzig zur dortigen Filiale von Louis gefahren. Habe dort ein passendes Geschenk für ihn ausgesucht. Die Fahrt führte ab Meißen auf der B 6 über Oschatz und Wurzen bis zur Anschlussstelle Leipzig-Ost, wo ich dann bis zur Ausfahrt Leipzig-Mitte die A 14 genutzt habe. In Leipzig habe ich dann bei km-Stand 5139,1 für 5,23 € 4,33 Liter (1,209 €/l) getankt, Verbrauch 3,436 l/100 km. Die Rückfahrt erfolgte auf der gleichen Strecke. Allerdings ist zum Nachmittag stürmischer Südost- und damit für mich Gegenwind aufgekommen. Während sich der Tacho auf der Hinfahrt auf freier Strecke meist zwischen 95 bis 100 km/h einpendelte, musste ich auf der Rückfahrt für Tacho 85 bis 90 meist Vollgas geben. Das Resultat: bei km-Stand 5251,6 für 5,30 € 4,42 Liter (1,199 €/l) getankt, Verbrauch 3,928 l/100 km. Die bewältigte Gesamtfahrstrecke hat heute 238,5 km betragen. Ich merke das gerade etwas im Sitzmuskel. Solche Ausflüge sollte man mit dem Agility also nicht unbedingt täglich unternehmen.
27.03.2009: Bei km-Stand 5599: Da ich in den letzten Tagen den Bremshebel der Vorderradbremse fast bis zum Griff ziehen konnte, habe ich die Sache gestern in der Werkstatt überprüfen lassen: Die Bremshydraulik wurde ohne Wartezeit und kostenlos entlüftet und nun ist´s wieder gut.
14.04.2009: Bei km-Stand 6000 Überprüfung des Motorölstandes: kein Verbrauch feststellbar.
Seit der letzten Inspektion hat der Roller ja nun reichlich 1000 km zurückgelegt. Ein guter Zeitpunkt, mal über die Wirkung der leichteren Variorollen mit 12,7 g Gewicht und das SAE 10W-40 Motoröl nachzudenken: Ich habe bewusst nur geringfügig leichtere Rollen bei der Inspektion einbauen lassen, da ich lediglich Wert auf verbesserte Beschleunigung und Gegenwindunempfindlichkeit lege. Durch das kaum angehobene Drehzahlniveau bleibt der Motor ruhig, die Beschleunigung und auch Steigfähigkeit an starken Anstiegen hat sich aber, wenn auch nur leicht, spürbar verbessert. Wahrscheinlich passt dieses Rollengewicht recht gut zu meiner körperlichen Verfassung: 100 Kilo Gewicht bei 1,78 m Größe.
Das Motoröl SAE 10W-40 scheint in Kombination mit den leichteren Rollen den Kraftstoffverbrauch zu senken. Vielleicht spielt aber der Umstand, dass bei der 500 km-Inspektion das Motoröl bis zur Maximalmarke aufgefüllt worden ist, eine gewisse Rolle. Bei der 5000 km-Inspektion ist aber diesmal die exakt vorgeschriebene Ölmenge eingefüllt worden. Bei betriebswarmen Motor 3 Minuten nach abstellen des Motors kontrolliert, steht der Ölpegel am nur aufgesetzten Peilstab nun im oberen Drittel der Markierung. Die Einfahrphase des Motors dürfte nun auch abgeschlossen sein. Bin heute mal zwischen Dresden-Flughafen über die A 13 bis Radeburg gefahren. Bei Windstille und ebener Fahrbahn zeigte der Tacho 110 km/h. Das dürften echte 95 km/h sein. Für einen 125er mit nur 9,4 PS ist einfach nicht mehr drin und übersteigt die Herstellerangabe ja immerhin um 10 km/h.
Ach, wenn Kymco den Agility doch auch mit dem Motor des People S 200i anbieten würde! Für all Diejenigen, welche den entsprechenden Führerschein ihr Eigen nennen dürfen, wäre damit ein schönes Basisfahrzeug mit den Fahrleistungen der teureren 125 ccm-Klasse geschaffen.
07.05.2009: Bei km-Stand 6454: Heute habe ich mir einen schnell auf den Gepäckträger an- bzw. abmontierbaren Gepäckkoffer gekauft. Ist von GIVI, fasst 30 Liter und hat 59.-€ gekostet. Da ich häufig Versorgungsfahrten für meine Mutter habe, ist es für die Imprägnierung meiner Motorradjacke besser, wenn nicht pausenlos die Gurte des Rucksacks darauf herumscheuern. Deshalb nun die Anschaffung. Mein erster Eindruck: leicht zu handhaben, klappert auch auf Holperstrecken nicht. Der leere Koffer wirkt aber ähnlich dem Resonanzkörper einer Gitarre. Merkt man aber nur im Leerlauf, wo das Motorgeräusch etwas deutlicher wahrnehmbar ist. In Fahrt geht das aber im Fahrtwind unter.
12.05.2009: Bei km-Stand 6583: . Auspuff macht seit gestern kernige Geräusche. Äußerlich ist nichts zu erkennen. Bin gleich zur Werksatt gefahren. Dort wurde festgestellt, dass sich da wohl im Inneren was gelöst haben muss. Nächste Woche soll, auf Gewährleistung, der Auspuffwechsel stattfinden.
22.05.2009: Bei km-Stand 6856,8 für 5,44 € 4,25 Liter (1,279 €/l) getankt, Verbrauch 3,106 l/100 km.
Habe bezüglich des defekten Auspuffs bisher nur die Nachricht, dass der Neue unterwegs ist.
01.06.2009: Bei km-Stand 6993,4 für 5,55 € 4,27 Liter (1,299 €/l) getankt, Verbrauch 3,125 l/100 km.
Überprüfung des Motorölstandes: kein Verbrauch feststellbar. Auf den Auspuff warte ich weiterhin.
Mein Fazit: Der Agility 125 ist ein preiswerter, im Unterhalt günstiger und anspruchsloser Alltagsroller für jeden Tag, dessen Kauf ich nicht bereut habe. Es ist bestimmt von Vorteil, wenn man wie in meinem Fall, eine kompetente und engagierte Werkstatt als Partner hat.