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Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 05.04.2017, 16:53
von Vespbretta
Gibt es fälschungssichere gesetzliche Richtlinien zur Anbringung von DOT Nummern auf Reifen?

Ist das, was hier auf den Bildern zu sehen ist, bei Kenda Standard, oder wurden meine Reifen nachträglich beim Herstellungsdatum manipuliert - irgendwo und irgendwann zwischen Herstellung und Auslieferung des Fahrzeuges?
Sieht für mich jedenfalls aus wie nachträglich eingebrannt.
Wenn es ein Kenda Standard ist, ist der Manipulation Tür und Tor geöffnet...
Ist es aber auch legal?

Auch wenn die Scheidungspapiere für die chinesischen OEM Nylon-Reifen nach ca. 3,5 - 4 Jahren schon so gut wie unterzeichnet sind, finde ich die Frage grundsätzlich interessant.

Hier die Bilder vom "Horse-Branding"
Kenda front DOT.jpg
Kenda front DOT.jpg (42.74 KiB) 2826 mal betrachtet
Kenda rear DOT.jpg
Kenda rear DOT.jpg (50.7 KiB) 2826 mal betrachtet

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 05.04.2017, 20:20
von Daxthomas
Hohoho , hab ich auch noch nicht gesehen :shock:

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 07:39
von MeisterZIP
Doch , das ist vollkommenn normal .

Denken wir mal nach : Der Reifen und alle Aufschriften sind in der Backform drin und unveränderbar .
Das Herstellerdatum muss variabel sein und wird daher oft ( nicht immer ) nachträglich aufgebracht . In deinem Fall wurde es lediglich etwas unsauber angebracht .

MeisterZIP

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 14:10
von Vespbretta
Ja und genau darin - in der Möglichkeit des nachträglichen Aufbringens/Einprägens - sehe ich die grundsätzliche Problematik.

Und vielleicht sollte besser der chinesische Reifenhersteller Kenda nachdenken, wie er im 21. Jh./3.Jt. seine Datumscodes unzweifelhaft und sauber anbringen kann - wenn er denn überhaupt will. Technisch sollte das relativ einfach möglich sein.
Die allermeisten namhaften Reifenhersteller dieser Welt bekommen das mittlerweile längst problemlos, sauber und sprichwörtlich gebacken (erhaben im Reliefformat). Auch der Reifenhersteller aus der sächsischen Schweiz, dessen Reifen ich schon hier liegen habe, kann das. :)

Somit halte ich des Meisters Aussage, daß eine unsaubere nachträgliche Anbringung "vollkommenn normal" sei (also der allg. Norm entsprechend), für zumindest gewagt bzw. für meinen Geschmack sogar etwas weit aus dem Fenster gelehnt.

Würde mir heute ein Reifenhändler einen Neureifen egal welcher Marke mit oben gezeigter Datumsprägungsqualität verkaufen wollen, würde ich dankend im Zweifel ablehnen. Denn ich will möglichst zweifelsfrei - und die Betonung liegt hier auf zweifelsfrei - feststellen können, wann meine Reifen das Licht der Welt erblickt haben.

Wer sich saubere, unzweifelhafte DOT Nummern ansehen will, der googelt einfach nach DOT Nummern auf Reifen und schaut sich dann die Bilder an.

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 14:22
von MeisterZIP
Also , ich habe solche unsauberen Daten schon auf Metzeler , Conti , Pirelli etc-Reifen gesehen . Ich würde dem keine Bedeutung zumessen .

MeisterZIP

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 17:39
von SilverStoffel
Warum sollte in diesem Fall auch wer aus zB 1813 eine 4813 erstellen... wegen 30 Wochen betrügen?!

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 18:52
von Vespbretta
Es geht mir nicht primär darum, welche Zahlen hier zu finden sind, sondern darum, wie die ganze Sache insgesamt auf mich wirkt.
Und da stelle ich fest:
1) Insgesamt eher ungenau, unprofessionell, schlampig und ausgefranst
2) Auffallend tiefe Plättchenprägung - viel tiefer als sonstwo üblich und mir von anderen Reifen bekannt (2. nachträgliche Prägung?)
3) Trotzdem Zahlen tlws. schlecht lesbar
4) Zahlen der selben Prägung schwächer als andere
5) Methode generell nicht manipulationssicher

Muß alles nichts bedeuten, kann aber was bedeuten.

Imho wenden mittlerweile wohl nahezu alle Reifenhersteller die andere Variante an (erhabene Reliefprägung), weil sie ganz eindeutig manipulationssicher ist. Offenbar haben sie die Schwachstelle selbst erkannt und entsprechend reagiert.

Und warum es Betrug auf dieser Welt gibt? Folge der Spur des Geldes und der Gier und dem Ego... :wink:

Aber nachdem ich in Bälde keine chinesischen Reifen mehr fahren werde, sondern ein deutsches Qualitätsprodukt aus der sächsischen Schweiz mit eindeutiger und unzweifelhafter DOT Reifenkennung, mache ich da sicher kein Lebensthema draus.
Zumal Metzeler, Conti und Pirelli zum Glück auch nicht an oberster Stelle auf meiner persönlichen Wunschliste für Rollerreifen stehen. :lol:

Wenn´s zur allg. Sensibilisierung beigetragen hat, soll´s recht sein, wenn nicht, auch recht. :)

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 06.04.2017, 21:19
von Vespbretta
Interessant und bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch die ECE-75 Regelung zur Genehmigung von Luftreifen für Krafträder und Mopeds:
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 079:DE:PDF
Hier wird bis ins kleinste Detail alles geregelt und festgehalten, außer.... richtig geraten, die Anbringung des Herstellungsdatums.
Das wird lapidar in nur 2 Sätzen "abgehandelt" unter Punkt 3.1.8.
Für Autoreifen gilt übrigens dasselbe, in ECE-30 unter Punkt 3.1.9. Ebenfalls lapidar in nur 2 Sätzen abgehandelt.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 096:DE:PDF

Welch ein Glück und Segen, daß des Hersteller gibt, die das Thema offenbar freiwillig ernst nehmen und die zweifelsfreie Variante wählen. :)

Edit: Unter Punkt 3.4 der ECE-75 Regelung wird dann doch noch etwas detaillierter über die Art der Anbringung geschrieben. Vertieft oder Erhaben und deutlich lesbar muss es sein. Immerhin.

Re: Fälschungssicherheit bei DOT Nummern auf Reifen

Verfasst: 07.04.2017, 11:03
von seeigel
Vespbretta hat geschrieben:Es geht mir nicht primär darum, welche Zahlen hier zu finden sind, sondern darum, wie die ganze Sache insgesamt auf mich wirkt.
Und da stelle ich fest:
1) Insgesamt eher ungenau, unprofessionell, schlampig und ausgefranst
2) Auffallend tiefe Plättchenprägung - viel tiefer als sonstwo üblich und mir von anderen Reifen bekannt (2. nachträgliche Prägung?)
3) Trotzdem Zahlen tlws. schlecht lesbar
4) Zahlen der selben Prägung schwächer als andere
5) Methode generell nicht manipulationssicher

Muß alles nichts bedeuten, kann aber was bedeuten.

Imho wenden mittlerweile wohl nahezu alle Reifenhersteller die andere Variante an (erhabene Reliefprägung), weil sie ganz eindeutig manipulationssicher ist. Offenbar haben sie die Schwachstelle selbst erkannt und entsprechend reagiert.

Und warum es Betrug auf dieser Welt gibt? Folge der Spur des Geldes und der Gier und dem Ego... :wink:
1. = einfach billig gemacht
2. = der Form des Plättchens und dem Abdruck der Kreuzschlitzschrauben ist das Plättchen von innen auf die Form geschraubt.
die anderen mit weniger Absatz verwenden wohl einen auswechselbaren Stempel der noch außen festgeschraubt wird.
3. +4. je nach Herstellung (gravieren des Plättchens möglich) Beim ausfranzen war wohl nicht
genug Trennmittel da
5. was ist nicht manipulationssicher?
Der Hersteller hat wohl kaum Interesse am fälschen. Da schon eher jemand der zu viel Reifen im Lager liegen hat.

Erhabene Prägung = der Stempel ist leichter herstellbar = nur Gravieren
vertiefte Prägung = der Stempel muss aufwendig bearbeitet werden. oder die Buchstaben/Zahlen sind nur aufgeklebt auf das Plättchen