Vom Einstieg bis zur Yager GT 50 - ein Roller-Neuling
Verfasst: 14.07.2015, 22:17
Edit:
Leider im falschen Unterforum gelandet. Vielleicht kann die Moderation korrigieren.
Vorwort
Über 30 Jahre haben mich motorisierte Zweiräder nicht im Mindesten interessiert. Aus diesem Grunde hatte ich auch keinen Führerschein der Klasse 1 gemacht. Also fand jedwede Fortbewegung ausschließlich mit dem Auto statt, ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Aus heiterem Himmel stand dann vor wenigen Wochen mein Neffe mit einem frisch erworbenen Motorroller vor mir und meinte, ich solle doch mal ein paar Meter damit fahren. Da durch die Klasse 3 die Berechtigung vorhanden war, wagte ich eine leicht kippelige Fahrt die Sackgasse hoch und wieder herunter. Alles in allem keine 500 Meter.
Dies reichte bereits für ein sehr breites Grinsen und einen jahrelang nicht mehr erlebten Spaß aus. Die Entscheidung stand in Sekunden fest; ein Motorroller muss her, und zwar sofort.
Der Einstieg
Recht schnell war klar, dass es nicht viel kosten sollte. Dennoch schied ein Gebrauchtfahrzeug von vorn herein aus. Auch auf ein billiges Baumarktangebot oder ähnliches wollte ich mich nicht einlassen. So fasste ich den Piaggio Zip und den Peugeot Kisbee in`s Auge, da diese Modelle die billigsten Markenroller zu sein schienen.
Beim örtlichen Händler konnte ich zwei Tage später beide Modelle besichtigen. Nach eingehender Inaugenscheinnahme und Sitzprobe (Probefahrt wurde vom Händler nicht gewährt) schied der Piaggio aus. Zu klein und eng, wenig attraktives Äußeres. Der reinste Kinderroller.
Somit entschied ich mich für den Kisbee, der schon sichtbar erwachsener wirkte und das formal schönere Fahrzeug war. Auch die verfügbaren Farben waren wesentlich ansprechender.
Es folgten zwei Wochen Fahrspaß auf eigentlich ausschließlich sinnlosen Touren. Allerdings wurde mit jedem Tag die Erkenntnis deutlicher, dass ich ein Fehlkauf getätigt hatte. Der mit einem Zweitaktmotor ausgestattete Peugeot-Roller raubte mir bei gedrosselten 45 Km/h und der dann anliegenden Höchstdrehzahl mit seinem Gekreische förmlich das Gehör. Der damit einhergehende Verbrauch von deutlich über 3 Liter erinnerte mich an die Trinkfestigkeit eines Hafenarbeiters. Auch der Fahrkomfort ließ Verbesserungen erkennbar werden.
Kurz und knapp; das war wohl nix.
Der Umstieg
In den zwei Kisbee-Wochen bekam ich durch ausgiebiges Internetstudium deutlich mehr Kenntnisse über das vorhandene Fahrzeugangebot. Hierbei rückte zunächst die (mir bis dahin unbekannte) Marke Kymco, und im Folgenden das Modell Yager GT 50 in den Focus.
Der hier ansässige Händler hatte ein entsprechendes Fahrzeug auf Lager, welches ich besichtigte. Auch wenn wieder eine Probefahrt nicht gestattet wurde, das Probesitzen und die Hörprobe des Viertakters überzeugten mich sofort. Auch die stattliche Erscheinung sowie die Verarbeitung waren sehr überzeugend. So stellte ich mir einen Motorroller vor.
Wieder kurz und knapp; das Ding wurde gekauft, den Peugeot-Roller habe ich meinem Neffen übereignet, der seinen altersschwachen und abgewirtschafteten Piaggio ersetzte.
Der Yager GT 50
Da ich nicht wieder einen sich bei 45 Km/h totdrehenden Roller haben wollte, wurde der Yager sofort entdrosselt. Schon bei Abholung und auf den ersten Metern war der Umstieg überwältigend. Sehr entspanntes und hörbar leiseres Fahren bei enorm gesteigertem Komfort. Zudem stellte sich ein sagenhaft niedriger Verbrauch von 2,1 bis 2,5 Liter/100Km heraus.
Aber auch die Nachteile wurden offenkundig. Sehr viel schwerfälliger durch schiere Größe und höherem Gewicht, und einem antrittsschwachem Viertakter, der sich fühlbar schwer tat. Kein Vergleich mit dem agilen und spurtstarken Kisbee, der um den Yager regelrecht Kreise fährt. So konnte es nicht bleiben.
Die Modifikation
Die Situation machte eine Unterredung mit dem Händler notwendig. Ich betonte keine Erhöhung der maximal erreichbaren Endgeschwindigkeit zu erzielen, sondern lediglich mehr Drehmoment zu wünschen. Er schlug eine Hubraumerweiterung auf 72ccm vor, sowie den Einbau einer anderen Nockenwelle. Vergaser und Getriebe bedurften seiner Meinung nach keiner Änderung.
Diese Änderungen wurden bei der anstehenden 500Km-Inspektion vorgenommen.
Die Offenbarung
War das wirklich mein Roller, den ich abholte? Schon der erste Anfahrvorgang war unfassbar. Völlig mühelos sprintete der schwere Eimer mit einer bis dahin unbekannten Leichtigkeit und Beschleunigung los, dass ich erst mal einen Schreck bekam. Und das noch nicht mal bei Vollgas. Bei 50 Km/h läuft er völlig entspannt und kaum hörbar vor sich hin. Allerdings ist er beim Beschleunigen wesentlich lauter und härter geworden. Aber alles kann man wohl nicht bekommen.
Die Vorteile dieser Maßnahme überwiegen deutlich und lassen es klar werden; so müsste eigentlich der serienmäßige Zustand dieses Modells sein. Gleichzeitig wird auch klar, dass der Yager (und ähnlich große Modelle) in der gesetzeskonformen 50er Version klar untermotorisiert sind und damit an der Praxis vorbeigehen. Der vernünftige (und legale) Einstieg in diese Fahrzeugklasse beginnt klar bei 125ccm, was mittelfristig den Erwerb des Motorradführerscheins unumgänglich macht.
Soweit meine ersten Betrachtungen zum Yager GT 50, mit denen ich hoffentlich nicht gelangweilt habe.
Leider im falschen Unterforum gelandet. Vielleicht kann die Moderation korrigieren.
Vorwort
Über 30 Jahre haben mich motorisierte Zweiräder nicht im Mindesten interessiert. Aus diesem Grunde hatte ich auch keinen Führerschein der Klasse 1 gemacht. Also fand jedwede Fortbewegung ausschließlich mit dem Auto statt, ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Aus heiterem Himmel stand dann vor wenigen Wochen mein Neffe mit einem frisch erworbenen Motorroller vor mir und meinte, ich solle doch mal ein paar Meter damit fahren. Da durch die Klasse 3 die Berechtigung vorhanden war, wagte ich eine leicht kippelige Fahrt die Sackgasse hoch und wieder herunter. Alles in allem keine 500 Meter.
Dies reichte bereits für ein sehr breites Grinsen und einen jahrelang nicht mehr erlebten Spaß aus. Die Entscheidung stand in Sekunden fest; ein Motorroller muss her, und zwar sofort.
Der Einstieg
Recht schnell war klar, dass es nicht viel kosten sollte. Dennoch schied ein Gebrauchtfahrzeug von vorn herein aus. Auch auf ein billiges Baumarktangebot oder ähnliches wollte ich mich nicht einlassen. So fasste ich den Piaggio Zip und den Peugeot Kisbee in`s Auge, da diese Modelle die billigsten Markenroller zu sein schienen.
Beim örtlichen Händler konnte ich zwei Tage später beide Modelle besichtigen. Nach eingehender Inaugenscheinnahme und Sitzprobe (Probefahrt wurde vom Händler nicht gewährt) schied der Piaggio aus. Zu klein und eng, wenig attraktives Äußeres. Der reinste Kinderroller.
Somit entschied ich mich für den Kisbee, der schon sichtbar erwachsener wirkte und das formal schönere Fahrzeug war. Auch die verfügbaren Farben waren wesentlich ansprechender.
Es folgten zwei Wochen Fahrspaß auf eigentlich ausschließlich sinnlosen Touren. Allerdings wurde mit jedem Tag die Erkenntnis deutlicher, dass ich ein Fehlkauf getätigt hatte. Der mit einem Zweitaktmotor ausgestattete Peugeot-Roller raubte mir bei gedrosselten 45 Km/h und der dann anliegenden Höchstdrehzahl mit seinem Gekreische förmlich das Gehör. Der damit einhergehende Verbrauch von deutlich über 3 Liter erinnerte mich an die Trinkfestigkeit eines Hafenarbeiters. Auch der Fahrkomfort ließ Verbesserungen erkennbar werden.
Kurz und knapp; das war wohl nix.
Der Umstieg
In den zwei Kisbee-Wochen bekam ich durch ausgiebiges Internetstudium deutlich mehr Kenntnisse über das vorhandene Fahrzeugangebot. Hierbei rückte zunächst die (mir bis dahin unbekannte) Marke Kymco, und im Folgenden das Modell Yager GT 50 in den Focus.
Der hier ansässige Händler hatte ein entsprechendes Fahrzeug auf Lager, welches ich besichtigte. Auch wenn wieder eine Probefahrt nicht gestattet wurde, das Probesitzen und die Hörprobe des Viertakters überzeugten mich sofort. Auch die stattliche Erscheinung sowie die Verarbeitung waren sehr überzeugend. So stellte ich mir einen Motorroller vor.
Wieder kurz und knapp; das Ding wurde gekauft, den Peugeot-Roller habe ich meinem Neffen übereignet, der seinen altersschwachen und abgewirtschafteten Piaggio ersetzte.
Der Yager GT 50
Da ich nicht wieder einen sich bei 45 Km/h totdrehenden Roller haben wollte, wurde der Yager sofort entdrosselt. Schon bei Abholung und auf den ersten Metern war der Umstieg überwältigend. Sehr entspanntes und hörbar leiseres Fahren bei enorm gesteigertem Komfort. Zudem stellte sich ein sagenhaft niedriger Verbrauch von 2,1 bis 2,5 Liter/100Km heraus.
Aber auch die Nachteile wurden offenkundig. Sehr viel schwerfälliger durch schiere Größe und höherem Gewicht, und einem antrittsschwachem Viertakter, der sich fühlbar schwer tat. Kein Vergleich mit dem agilen und spurtstarken Kisbee, der um den Yager regelrecht Kreise fährt. So konnte es nicht bleiben.
Die Modifikation
Die Situation machte eine Unterredung mit dem Händler notwendig. Ich betonte keine Erhöhung der maximal erreichbaren Endgeschwindigkeit zu erzielen, sondern lediglich mehr Drehmoment zu wünschen. Er schlug eine Hubraumerweiterung auf 72ccm vor, sowie den Einbau einer anderen Nockenwelle. Vergaser und Getriebe bedurften seiner Meinung nach keiner Änderung.
Diese Änderungen wurden bei der anstehenden 500Km-Inspektion vorgenommen.
Die Offenbarung
War das wirklich mein Roller, den ich abholte? Schon der erste Anfahrvorgang war unfassbar. Völlig mühelos sprintete der schwere Eimer mit einer bis dahin unbekannten Leichtigkeit und Beschleunigung los, dass ich erst mal einen Schreck bekam. Und das noch nicht mal bei Vollgas. Bei 50 Km/h läuft er völlig entspannt und kaum hörbar vor sich hin. Allerdings ist er beim Beschleunigen wesentlich lauter und härter geworden. Aber alles kann man wohl nicht bekommen.
Die Vorteile dieser Maßnahme überwiegen deutlich und lassen es klar werden; so müsste eigentlich der serienmäßige Zustand dieses Modells sein. Gleichzeitig wird auch klar, dass der Yager (und ähnlich große Modelle) in der gesetzeskonformen 50er Version klar untermotorisiert sind und damit an der Praxis vorbeigehen. Der vernünftige (und legale) Einstieg in diese Fahrzeugklasse beginnt klar bei 125ccm, was mittelfristig den Erwerb des Motorradführerscheins unumgänglich macht.
Soweit meine ersten Betrachtungen zum Yager GT 50, mit denen ich hoffentlich nicht gelangweilt habe.