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Trommelbremse hinten !

Verfasst: 04.11.2013, 17:06
von jolina
Hallo,
bin immer noch dran meinen Cobra Cross herrzurichten und habe nun das nächste Problem :
:evil: Die Trommelbremse hinten ist fest , (der Roller stand ca 1 1/2 Jahre rum ) habe nun das Hinterrad und den Hebel an der Nocke demontiert.
Bekomme die Bremsnocke welche die Beläge beim Bremsen auseinander drückt nicht bewegt , sie klemmt fest !
Äußerlich sieht alles gut aus und man sieht auch keinen Rost.
Habe nun schon seit Tagen die Bremsnocke von aussen und innen mit Rostlöser eingesprüht und es auch mit leichten Hammerschlägen probiert ... nichts bewegt sich !!!
Lässt sich die Nocke eigentlich normalerweise aus dem Gehäuse
rausziehen ? oder braucht man dazu ein spezial Werkzeug ?
Vielen Dank im vorraus.

Verfasst: 04.11.2013, 17:11
von MeisterZIP
Die Welle ist einfach zu entfernen , wenn der Bremshebel und die Bremsbacken entfernt wurden . Ich würde die Welle mit einer Gripzange am Nocken packen und drehen . Irgendwann löst sich der Schmodder und man kann sie rausziehen .

MeisterZIP

Verfasst: 04.11.2013, 17:29
von jolina
Hallo
habe Beläge und Hebel entfernt aber die Nocke lässt sich weder drehen noch ziehen .
Mfg

Verfasst: 04.11.2013, 17:44
von Daxthomas
Spray sie mal über Nacht mit Öl ein und versuche es dann nochmal mit einer Grippzange.
Wenn es draußen ist, Schmirgel etwas abziegen und alles sauber machen. Gut fetten und dann funzts .

Verfasst: 04.11.2013, 19:17
von knigthdevil
das problem hatte ich auch schon mal gehabt.
Hatte es mit Rostlöser fett eingesprüht und von der Bremshebelseite einen schmalen Metallkeil zwischen die Gehäuseteile gedrückt, ein bisschen mit der Pumpenzange mit dicken lappen dazwischen gedreht und den Keil wieder nachgedrückt, bis es draußen war.
Ist zwar etwas Brutal aber es hat gewirkt, dem Teil ist dabei nichts passiert.

Not macht halt erfinderisch :wink:

Verfasst: 05.11.2013, 07:40
von Daxthomas
UND NICHT MIT DEM HAMMER DRAN !!!!

Verfasst: 05.11.2013, 12:26
von Frank67
Die Bremsnockenwelle würde ich auch mit Kriechöl einweichen.

Manchmal hilft als "Einweichmittel" auch ein Gemisch aus Nitro-Verdünner und Kriech-/Graphit-Öl. (hatten wir damals zumindest zum Einweichen von in Zylindern festgegammelte Kolben verwendet)

Eventuell könnte zusätzlich auch eine Wärme-Kälte-Schock-Therapie helfen.


Wenn der Bock seit einer Winterperiode (ohne anschließende Entsalzung) stehen gelassen wurde, könnte auch "Lauge" in die Buchse geraten und das Salz auskristallisiert sein...
Da wären dann Wasserspülungen hilfreich:

Flasche mit Wasser, einen langen Wollfaden in die Flasche.

Flasche etwas schräge Stellen, so dass der Wollfaden aus dem Flaschenhals heraus hängt, ohne irgendwo an der Flasche zu kleben.
(der Bock sollte auf dem Seitenständer stehen)
Die schräg stehende Flasche mit dem Wollfaden nun so über (dem höher liegendem "Buchseneingang") der Welle positionieren, dass die Wassertropfen auf den "Eingang" der Buchse tropfen.
(es werden sich einige Stunden Tropfen am raushängenden Wollfadenende bilden, die dann kontinuierlich auf die Welle tropfen und so für eine permanente Feuchtigkeit sorgen, so dass die Feuchtigkeit tiefer in die Buchse eindringen sollte. ; dürfte auch mit dünnflüssigen Nitro-Öl-Mischungen klappen. Nur muss dann das Zeug aufgefangen werden und alles andere drum herum nach der Prozedur entfettet werden...)

Verfasst: 05.11.2013, 22:35
von knigthdevil
ähmmm..Dax ich hab das mit nem Kunststoffhammer gemacht.
Natürlich mit sanfter Gewalt :oops:

Ist aber nix bei Passiert, nur das da etwas Druck von hinten kam.

Verfasst: 06.11.2013, 07:06
von Daxthomas
Ja klar, "LEICHT" isses ja ok. Ich kenn aber ein paar Jungs die nehmen für solche Sachen einen 5kg Hammer !!
Das ist alles Alu und wenn man da drauf rumhämmert kann es schon mal schnell reißen, wegplatzen oder Haarrisse geben.

Verfasst: 06.11.2013, 14:25
von knigthdevil
jepp... einen dieser Fraktion kenn ich leider auch...meinen Bruder

Darum mache ich ja auch den Roller wieder fit wenn da was mit ist.
Der nimmt nämlich auch gern mal den Hammer um was zu lösen :roll:

Aber ich nehme ihm das nicht übel, da er nach einem schweren Unfall mit dem Auto etwas Geistig daneben liegt...der hatte ein schweres Hirntrauma und noch etliches mehr...aber egal, Hauptsache er lebt noch.

Verfasst: 06.11.2013, 15:08
von Frank67
Och, bei in Alu oder Guss festsitzenden Sachen können einige beherzte Schläge Wunder bewirken...

Aber wirklich nur beherzte (wohl dosierte) Schläge und ggf. mit geeigneter Zwischenlage, um keine Gewinde zu beschädigen...
Auch sollte man lang überstehende "Sachen" mit dem ca 2-4-fachen Gewicht des Schlagobjektes "abstützen", wenn man zuschlägt.
(ich bin da auch nicht gerade zimperlich, aber übertreibe es auch nicht...)

Und immer sicher treffen!


Aber bei solchen Aktionen hat manch Ungeübter schon so manches versaut... (Durch abrutschen, nicht richtig treffen oder dadurch, dass das "Gegengewicht" auf der anderen Seite falsch positioniert wurde)


---

bei der Bremsnockenwelle sehe ich aber eher Einweichen und Drehversuche als Hauptlösung vor den "Schlägen", die man dann vielleicht eher unterstützend anbringen kann, wenn sich die Welle zu lösen/drehen beginnt...

Verfasst: 06.11.2013, 22:22
von knigthdevil
stimmt Frank.

Aber bei dem Bremsbolzen kannste kein Gewinde kaputt machen, da dort ja nur ein Vielzahn oder Stern ist, wo der Bremshebel aufgeschoben wird.

Aber mit entsprechenden Gefühl im Hammer geht das schon.
Ist ja auch nur im extremfall eine kleine Hilfe wenn das Teil sich wirklich mal richtig Festfrisst.
Ich habe da standdartmäßig immer Kupferpaste drunter gemacht, dann passiert sowas eigl. nicht.

Wenn ich einen neuen Gebrauchten habe, sind das alles so Sachen, die ich immer erst überprüfe, bevor ich mein zarten Popo auf den Bock schwinge und Blindlinks vertauend durch die Gegend fahre.
Ich hatte es ja schon mal erwähnt, das ich bei der Bremse null Spaß verstehe...dafür ist mir mein Leben und das meiner Mitmenschen zu Wichtig...wenn nichts richtig Funktioniert, aber die Bremse ist ein muss.

Aber bei mir sind die wichtigen Sachen immer in Ordnung, da lege ich großen Wert drauf, nur wenn da an der Verkleidung mal was nicht 100% iO., das kann man Verschmerzen.

Verfasst: 07.11.2013, 10:21
von Frank67
Ja, auf der Bremsnocken-Welle gibt es nur die Verzahnung... Die ist eigentlich nicht so empfindlich, wie ein Gewinde.

Trotzdem sollte man ein Stück Hartholz zwischenlegen, um nicht direkt auf die Welle zu "dreschen"... - Also bräuchte man eigentlich 3 Hände:
eine, die den Schlag-Hammer führt,
eine, die das Stück Hartholz festhält und
eine, die den großen Hammer (auf der Gegenseite => das "Gegengewicht") gegen das Gehäuse hält, damit die Schlagenergie mehr auf die Welle, als auf die "Schwinge" übertragen wird (der "Bello" Stützt sozusagen die Schwinge ab)


Früher hatte ich Graphitfett (Graphit-Paste) für solche Wellen und Lagerbolzen genommen...
Heute würde ich im Bremsenbereich auch lieber Cu-Paste verwenden...
Das Graphitfett fing auch mit der Zeit an zu kriechen. (Das Graphit-Öl war ja fast Weltmeister im Kriechen)
Wenn man bei Graphitfett die Sache nicht im Auge behält, kann das "Ausgeschwitzte" schlimmstenfalls bis auf die Flächen der Bremstrommel kriechen... => wie: Öl/Fett auf den Oberflächen der Bremselemente (-Backen)


Ja, die Bremse ist ein lebenswichtiges Bauteil. Da muss mit viel Vorsicht und Verstand gearbeitet werden. => Man hat schließlich nur ein Leben!

Trommelbremse hinten

Verfasst: 22.11.2013, 21:39
von jolina
Hallo,
danke für Eure hilfe , habe die Nocke mit Kriechoel wieder gangbar machen können.
Habe sie 2 Wochen lang jeden Tag eingesprüht und mit einer Zange vorsichtig bewegt und dann gings aufeinmal !!!
Danke für Eure Hilfe
Mfg.

Verfasst: 23.11.2013, 12:29
von Frank67
Freut mich zu hören, dass du die Welle wieder gangbar bekommen hast...

Wenn Welle und Durchführung schön gereinigt sind und die Welle nun mit Cu-Paste eingesetzt wurde, dann sollte in der nächsten Zeit nichts mehr passieren.

Wenn du im Winter fährst, solltest du dann im Frühjahr beim Entsalzen auch an die Bremsnockenwelle denken... :wink:


Also dann: Allzeit gute Fahrt!