Grand Dink 125 dreht nicht mehr hoch

Kymcos größter 125er , der Grand Dink 125 , wird hier behandelt . Komm rein !
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pontonheinz
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Grand Dink 125 dreht nicht mehr hoch

Beitrag von pontonheinz »

Mein GD 125 S4 läuft nur noch im Leerlauf und nimmt kein Gas mehr an. Vorher drehte er beim Ampelstopp im Leerlauf plötzlich höher und brachte auch kaum noch Leistung (max. 60Kmh) Nun geht schon beim kleinsten Dreh am Gasgriff der Motor aus. Nach der Warmlaufphase (wenn der Choke raus ist) fängt der Motor an zu sägen, die Drehzahl schwankt im Leerlauf zwischen 1800 und 2600 Umdrehungen.
Meine Werkstatt ist ratlos und konnte den Defekt nicht beheben. Kompression ist Ok, die Ventile wurden eingestellt. Der Motor zieht auch keine Falschluft. Die Benzinpumpe wurde geprüft. Variator und Kupplung arbeiten einwandfrei!
Gewechselt, bzw. erneuert wurden: die Kaltstarthilfe (Choke), der Vergaser, die Zündspule inkl. Z-Kabel, der Regler(Gleichrichter), sowie die CDI. Die Lichtmaschine habe ich durchgemessen. Alles im grünen Bereich! Die Starterbatterie ist ebenfalls neu.
Bin ziemlich frustriert und ratlos, mir fällt nix mehr ein! Was kann ich noch tun? Bin für jeden Hinweis dankbar!
Gruß!
Pontonheinz
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Moin, erstmal...
Hast Du auch Zündaussetzer?

Ich tippe mal auf Wasser im Schwimmergehäuse:

Der ansonsten sehr zuverlässige Vergaser-Motor des GD reagiert bei fallenden Temperaturen und feuchten Klima mitunter ein wenig "unwillig".
Ursache: Wasser dringt bei "Unterwasser-Fahrt" (also starkem Regen) gern durch die unglücklich angelegte Ansaug-Öffnung ein...
Feucht-kalte Nächte im Freien (auch Carports) können da auch mithelfen...

Abhilfe:
Klar, Schwimmergehäuse vom Vergaser leeren...

Es geht auch einfacher: Spiritus!
2 - 4 cl auf ´ne Tankfüllung, wenn´s ganz arg ist, das Spielchen wiederholen. Bei meinem GD hat´s geholfen...
Ja.., und sonst:
Hier gibt´s ´ne Such-Funktion...
Meister Zip fragen....
Last, not least: Willkommen hier...,

grinst
der Ulrich
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Vergaser neu ? KSV neu ? CDI neu ? Und immer noch nichts ?

MeisterZIP
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pontonheinz
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Beitrag von pontonheinz »

Zunächst einmal Danke für die Antworten.
Ich habe weder Wasser im Tank noch in der Schwimmerkammer. Mein Hauptverdächtiger ist das KSV, oder die Ansteuerung der KSV, denn damit fingen die Probleme an!
Als der Motor beim Ampelstop plötzlich hochdrehte, habe ich einer 1. Sichtkontrolle einen abgebrochenen gelben Draht am KSV entdeckt. Über den wird das KSV mit Drehstrom von der Lima versorgt.
Draht war ab, also wurde das KSV nach dem Start nicht deaktiviert und der Motor lief permanent mit zu fettem Gemisch. So erklärte ich mir die hohen Drehzahlen im Leerlauf.
Den Draht habe ich wieder angelötet. Brachte aber nix. Der Dink beschleunigte danach wie ein nasser Schwamm! Habe also KSV und Vergaser wieder ausgebaut und nach Werkstatthandbuch geprüft. Funktionierte alles einwandfrei. Ich war ratlos, also ab in die Werkstatt zu den Profis.
Allerdings hatte ich die KSV so tief eingebaut, wie in einem anderen Foren-Beitrag von Meister ZIP beschrieben. (bis zum Bodenanschlag in der Vergaserbohrung) Die Werkstatt hat dann ein neues KSV beschafft und das Dingen nicht so tief verbaut. Die Sicherung saß in der mittleren Nut. Dann hat die Werkstatt nach 6 Wochen das Handtuch geworfen. Der Dink fuhr immer noch wie ein nasser Schwamm.
Das mein Dink nicht hochdreht, liegt aber offensichtlich nicht an der Einbautiefe des KSV, er tut es weder in der einen noch der anderen Einbaustellung. Schiebe ich das KSV ganz rein, läuft er unrund und geht nach einer Weile aus. Bei halber Einbautiefe (wenn das Befestigungsblech in der mittleren Nut sitzt) hat er einen prima Leerlauf, nimmt aber auch kein Gas an.
Ein gebrauchter, aber neuwertiger Vergaser, denn Ich akribisch nach WHB zerlegt, geprüft und gesäubert habe, brachte auch keine Besserung. Die Symptome blieben. Ich habe mir dann eine intakte CDI ausgeliehen, wieder nix. Zündspule und Regler waren neu bezahlbar, aber es war wieder nix.
Einen guten intakten Stator habe ich auch noch und werde ihn wohl auch verbauen (obwohl ich beim Durchmessen der Lima keinen Defekt feststellen konnte). Aber das ist dann mehr eine letzte Verzweiflungstat. Dann bin ich durch! Es gibt da nur noch einen Widerstand zwischen Lima und KSV. In meiner Ratlosigkeit habe ich trotz guter Kompression den Zylinderkopf ausgebaut. Man weiß ja nie! Ventile, Zylinderlaufflächen, Kolben und K-Ringe alles Ok, kaum Verschleiß!
Noch einmal: Bis zur Kabelreparatur am KSV lief der Motor zwar im Stand zu hoch, aber nahm Gas an und brachte volle Beschleunigung. Erst nachdem ich das Kabel repariert hatte, brachte er keine Leistung mehr. Nun nimmt er weder mit dem alten, noch dem neuen Vergaser und neuem KSV Gas an und dreht nicht mehr hoch.
Was könnte ich falsch gemacht, bzw. beschädigt haben??
Gruß!
Pontonheinz
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Das ist schon heftig .

Ich würde auch mal den Auspuff in Betracht ziehen , vielleicht ist der zugekokelt oder der Kat verstopft . Einfach mal abbauen und durchblasen .

Ventile sind also eingestellt , Steuerzeiten nach der Kopfdemontage auch hoffentlich richtig :lol: , ASS dicht und nicht an den O-Ringen oder dem Übergang von Gummi zu Metall gerissen .
Kerzenstecker und Spule sind neu ( damit hatte ich mal mit den Symptomen wie bei dir die Lösung gefunden ! ) .

Ganz wichtig ist eine intakte Masse überall am Fahrzeug , also zwischen Motor , Rahmen , Batterieminus und allen grünen Kabeln im Kabelbaum , weil ansonsten die Zündung spinnen KANN .

CDI war ja auch neu , also auch keine Ursache . Wie schaut's denn aus , wenn du das KSV einfach mal abklemmst ( also Stecker ziehen ) , nimmt er dann Gas an ?
Auch mal abgezogenen Zustand das grüne Kabel mal gegen Masse messen , sollte 5 Ohm sein , weil da noch ein Widerstand mit drin hängt .

Ich hatte auch mal ein KSV , das hatte einen Kurzschluss , der Strom der Lima wurde über das KSV an den Vergaser und von da aus an den Motor weitergeleitet , Kurzschluss , Zündung spielte verrückt . Auch das kann man prüfen , wenn der Stecker ab und das KSV stromlos ist .

Lima würde ich nicht als Ursache sehen , die Zündung ist ja da , da könnte allerhöchstens der Polradkeil abgeschert sein , das Schwungrad dadurch verdreht und dadurch der Zündzeitpunkt verschoben . DAS hatte ich aber noch nie , nur davon gehört .

Übrigens : Das KSV wird immer ganz eingesteckt , vollkommener Mist , das zu hoch zu montieren ...

So , genug geschrieben , ausprobieren !

MeisterZIP
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pontonheinz
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Beitrag von pontonheinz »

Vielen Dank für die vielen Anregungen Meister Zip!
Ich werde mir den Dink am kommenden Wochenende nochmal vorknöpfen. Ich kämpfe nun schon fast ein halbes Jahr mit der Kiste und irgendwie hat mich jetzt der Ehrgeiz gebissen. Ich bleibe dran und werde in jedem Fall weiter im Forum über den Fight: 8 Jahre alter, guterhaltender Grand Dink gegen 60 jährigen Rentner (ebenfalls gut erhalten und mit 40 jähriger Schraubererfahrung) berichten.
Bis jetzt hatte der Dink offensichtlich die Überhand, aber sowas kann sich bekanntlich schnell ändern!
Sollte ich jemals rausbekommen woran es liegt, dass der Dink so spinnt, werde ich darüber berichten, damit andere Besitzer eines Dink davon profitieren können.
Hallo Ihr anderen Dinkfahrer (und/oder Schrauber) da draußen! Habt Ihr keine Idee woran es eventuell liegen kann? Falls ja, heraus damit! Auch wenn die Idee auf den ersten Blick noch so exotisch oder abwegig erscheinen mag. Beim Thema Schrauben sind das manchmal die Besten.
Es hat schon Leute gegeben, die einen kompletten Motor zerlegt haben, bevor sie feststellten dass der Tank leer war.
Gruß und Dank!
Pontonheinz
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Beitrag von Rübezahl »

Ulrich hat geschrieben:Der ansonsten sehr zuverlässige Vergaser..
-Motor des GD reagiert bei fallenden Temperaturen und feuchten Klima mitunter ein wenig "unwillig".

Feucht-kalte Nächte im Freien (auch Carports) können da auch mithelfen...

Es geht auch einfacher: Spiritus!
2 - 4 cl auf ´ne Tankfüllung, wenn´s ganz arg ist, das Spielchen wiederholen. Bei meinem GD hat´s geholfen...

grinst
der Ulrich

Hallo Ulrich .

Mit dem Spiritus das werd ich mal ausprobieren ( wenn die Bremsen wieder montiert sind ) , mein Kleener läuft die letzten ( kalten Tage ) auch wie´n Sack Nüsse . Vorallem wenn ich Nachtschicht hab und er an der Firma draussen steht , er springt zwar sofort an , läuft auch im Standgas 1A . Nur wenn ich Gas gebe "verschluckt" er sich Anfangs , nach ein paar Sekunden gehts , aber er dreht etwas unwillig hoch und vor der Ampel schwankt die Drehzahl hin und her , ab und an geht er auch aus .

Wenn er etwas Temperatur hat schnurrt er wie ein Kätzchen .

Hatte erst den Kaltstartregler im Verdacht , aber wo es noch wärmer war hatte ich die Probleme nich .

Ich hoffe Dein Tipp hilft !!!!


Gruss
Matthias
Wer später bremst , ist länger schnell !!
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

@Rübezahl:
Die Sache mit dem Spiritus bekämpft nur das "Wasserproblem". Dies äußerte sich mit Zündaussetzern (und damit unruhigem Lauf/Leistungsverlust) auch, wenn der Motor warm war (Vollgas-"Prügel" auf der BAB).
Immerhin: Nach den letzten feucht-kalten Nächten im ungeheizten Nebengebäude tauchte das Problemchen wieder mal auf - und nach der Zugabe von einem "Schnapsglas" Spiritus schnurrt der kleine Schlegel wieder...

@pontonheinz:
Holla..., angesichts Deiner etwas knappen Beschreibung des Problems (ganz oben), habe ich Dich wohl ein wenig unterschätzt...(´tschuldigung...)

Nun bin ich aber mal gespannt, wie´s weiter geht:
So lange Schrauber-Erfahrung, und der Meister hängt sich auch rein....
Das "delikate" Problem: Der GD wehrt sich verbissen....

Ich bin zuversichtlich, das Du dem GD wieder "Beine" machst.
Auf geht´s,

lernt neugierig
der Ulrich
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birdie

Beitrag von birdie »

Haarriss im Ansaugflansch? Oder dessen Dichtung?

Gruss, birdie
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dalung
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Beitrag von dalung »

Hi und gutn morgen, du schreibst oben die Benzinpumpe wurde geprüft, auch deren Ansteuerung, die funktioniert meines Wissens durch Unterdruck, könnte auch der U.-schlauch der die Pumpe versorgt einen Haarriss haben, hatte ich bei meiner früheren Hexagon, war echt schwierig den zu finden.
Den Schlauch mal komplett mit Iso-band abkleben. hab ich damals gemacht und ihn dann später getauscht.

LG Michael.
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m0dy
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Beitrag von m0dy »

@dalung
Sowas hatte ich mit einem Ölschlauch an meinem GD 50 S. Der richtig gegnickt und gerissen.

****

@Rübezahl
Es muss ja irgendwo ein Fehler zu finden sein. Meiner macht auch bei Regen komische Sachen. Mal nimmt er das Gas auch nicht richtig an. Einmal stand ich auch an der Ampel (bei leichtem Regen und nasser Fahrbahn)
ich habe Gas gegeben und der Motor hat nur hoch gedreht, mein Dicker hat nur beschleunigt wie eine Schnecke. Das ist aber nur einmal passiert und seit dem nie wieder.
Zudem kommt er auch nicht mehr so richtig in den Ruhezustand, wenn er warm ist.
Er dreht ständig mit höherer DZ... Ob es bei mir auch was mit der KSV zu tun hat? Ich werden meinen Dicken auch noch mal voll überprüfen.
MfG

Sven aus Neu Wulmstorf von den --> ALSTER-ROLLER <--

mit Suzuki Burgman AN 400 Z K8
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pontonheinz
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Beitrag von pontonheinz »

Hallo Sven,
wenn dein Dink im Stand nicht auf die Leerlaufdrehzahl zurückfällt, kann das sehr wohl auf ein defektes KSV zurückgeführt werden. Ich tippe mal auf einen Kabelbruch. Bei mir war das gelbe Kabel gebrochen.
Sieh mal nach. Wie man die Funktion des KSV prüft, steht im Werkstatthandbuch. Dazu musst Du allerdings den Vergaser ausbauen. Du brauchst zum Prüfen des KSV eine Starterbatterie, eine Uhr und einen Plastikschlauch mit ca. 2,5-3 mm Durchmesser. Liegt am KSV Spannung an, schließt sich nach einer bestimmten Zeitspanne (5Min) im Vergaser ein Kanal. Wenn man dann in eine bestimmte Öffnung (siehe Foto WHB) im Ansaugtrichter des Vergasers Luft mit dem Schläuchlein einbläst, darf die Luft (Atemluft) nicht durchgehen. Anschließend machst Du das KSV von der Batterie ab und bläst nach 30min wieder Luft in die Öffnung. Diesmal muss sie durchgehen.
Geht alles ziemlich einfach! Die größte Hürde war die Auftreiben eines passenden Schlauches, welcher einigermaßen in die Öffnung im Vergaser passte.

Hallo Birdie, Michael und Ulrich!
Danke für die Hinweise in Richtung Undichtigkeit am ASS oder Unterdruckschlauch. Risse im ASS oder ein defekter O-Ring scheinen wohl sehr häufig die Ursache für Vergaserprobleme am Dink zu sein. Auch ich habe daher als eines der ersten Taten, den ASS ausgebaut und mit der Lupe auf Beschädigungen untersucht. Leider habe ich keine gefunden, der O Ring war OK und auch der Unterdruckschlauch der vom ASS zur Benzinpumpe geht, weist keine Beschädigungen auf.
Um eine Undichtigkeit aber sicher auszuschließen, habe ich zusätzlich den Bereich um den ASS bei laufendem Motor mit Kaltstarthilfe abgesprüht. Da die Drehzahl sich dabei nicht erhöhte, kann ich wohl Falschluft ausschließen!
Da ich auch eine defekte Benzinpumpe als Ursache sicher ausschließen wollte, (Ich dachte vielleicht bekommt er nicht genügend Sprit und geht deswegen aus), habe ich die zum Vergaser führende Benzinleitung für ein paar Minuten abgeklemmt und den Vergaser über einen kleinen separaten Tank autark mit Kraftstoff versorgt. Half aber auch nicht!
Es gibt allerdings am Vergaser auch einen Umstand, den ich mir nicht erklären kann und der vielleicht einen Rückschluss auf mein Problem zulässt. Die Grundeinstellung für die Leerlaufgemischschraube beträgt laut WHB 2 + /- eine halbe Umdrehung. Ich kann zurzeit jedoch an der Leerlaufgemischschraube soviel herumdrehen wie ich will, (auch ganz rein, oder raus) der Leerlauf verändert sich dadurch überhaupt nicht?????? Hat Jemand eine Erklärung dafür????

Danke dafür, dass ich mich mit Euch austauschen darf. Es hilft mir ungemein bei der Bewältigung eines akuten, frustgetriebenen, Schrauberkollers!
Gruß!
Pontonheinz
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Also , Serienfehler beim ASS gibt es beim GD nicht , das habe ich auch bisher nur einmal gehabt , das hat sich aber nur durch einen sägenden Leerlauf bemerkbar gemacht .

Was das Gemisch und seine Einstellung angeht : Das ist echt komisch . Ist das bei altem und "neuem" Vergaser aufgetaucht ?

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Beitrag von pontonheinz »

Hallo Meister ZIP,
wollte beim ASS dem Hause Kymco auch keinen Serienfehler unterstellen. Undichte (gerissene) ASS hat man aber wohl in der Werkstatt meines lokalen Kymco Händlers schon mehrmals vorgefunden.
Aber nun zum Vergaser und dem Mysterium mit der nicht ansprechenden Leerlaufgemischraube. Ja das ist bei beiden Vergasern so. Es ist vollkommen egal in welcher Stellung sie steht. Hat mich auch verblüfft! Ich habe mich gefragt: Was sagt Dir das? Es sagt mir leider nix!! Außer das der Vergaser wohl nicht richtig arbeitet. Warum auch immer? Aber irgendwie muss der Defekt am Dink direkt oder indirekt damit zusammenhängen.
So jetzt kommt der Hammer, ich war gerade mal kurz in der Garage um meine vorhergehende Behauptung noch einmal zu überprüfen und habe zu X-ten mal den Vergaser gewechselt. Plötzlich lief der Dink wie eh und je und dreht nun auch wieder hoch. Ich war wie vom Donner gerührt! Unglaublich!(':D')
Die Vergaser habe ich in den letzten Wochen bestimmt 10-mal gewechselt, aber immer ohne Erfolg!
In den nächsten Tagen werde ich die Verkleidungen wieder anbauen und dann sehen ob der Dink auch Leistung auf die Straße bringt.
Wer nun glaubt, ich könnte glücklich und zufrieden sein, irrt gewaltig. Ich habe immer noch keinen blassen Schimmer woran es gelegen hat. Das nervt mich ungemein! Ich werde mir den anderen Vergaser noch mal genau ansehen und dann die ausgetauschten Komponenten (Zündspule, Regler und CDI) sukzessive wiedereinbauen, vielleicht finde ich so den Fehler. Über das Ergebnis meiner Fehlersuche werde ich im Forum berichten. Versprochen!
Sehen wir es positiv, ich habe dank Deiner Hinweise und (intensivem Lesen im WHB) auf meinen „alten Tagen“ noch viel dazu gelernt. Vor allem im Bereich Zweiradelektrik.
Dafür bedanke ich mich herzlich! Der Dank gilt auch den anderen Schraubern, die sich mit meinem Problem befasst haben. Ohne das Feedback im Forum hätte ich fast das Handtuch geworfen und den Dink verschrottet. Das ist nicht nur so daher gesagt! Es hat wirklich nicht mehr viel gefehlt.
Gruß!
Pontonheinz
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Beitrag von MeisterZIP »

Naja, die Wege des Herrn sind unergründlich ....

Ich habe da so eine Vermutung : Im Auspuff etwas locker , was wie eine Drosselklappe wirkt . Leerlauf geht , aber mehr Gas nicht , weil einfach nicht genug Platz da ist . Das habe ich mal bei einem 50er gehabt ( MBK Nitro ) . Ging super , du fährst über eine Bodenwelle , das Ding sackt zusammen und lief nur noch im Leerlauf . Einmal Motor aus , das Blech legte sich wieder "hin" , der Auslass war wieder frei und alles war so als ob nie was gewesen wäre .

Das würde allerdings nicht alleine das Ansprechen der Vergaser auf die CO-Schraube ergründen . Liegt nicht am Vergaser , kam ja bei zwei Vergasern vor ...sehr unwahrscheinlich ...

Mögliche Gründe :
- Massiver Nebenlufteintritt
- Verstopfung des Lufteinlasses
- verschlissener Kolben/Ringe , hierdurch starker Ölnebel durch die Gehäuseentlüftung wieder angesaugt in den LF-Kasten , übertönt jede Gemischeinstellung , kommt auch bei verdünntem Öl und zuviel Öl vor .
- und wie gesagt verstopfter oder manchmal ! verstopfter Auspuff , der keine vernünftige Entlüftung des Brennraums zulässt ( was auch das Erhöhen der Drehzahl verhindern kann ! ) .

MeisterZIP
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Beitrag von pontonheinz »

Hallo Meister Zip,
tippe auch auf verstopften Auspuff, bzw. eventuell loses Blech (was im Auspuff wie eine Drosselklappe wirkt) Die Erlärung macht Sinn!
Massive Falschluft oder zuviel Öl kann ich mit Sicherheit ausschließen.
Wenn der GD das nächste mal wieder nicht mehr hochdreht, werde ich die beiden Auspuffschrauben halt so weit lösen, dass die Abgase an der Dichtung vorbei austreten können. Mal sehen ob der Motor dann besser "ausatmen" kann.

Gruß!
Pontonheinz
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Mann lernt ja nie aus...
Dieses sehr mysteriöse Problem hat mich gereizt. Die "Null-Reaktion" auf den Dreh an besagter Schraube am Vergaser lenkte meine Gedanken ebenfalls in andere Richtungen:
"Irgendwas" ist "zu" - wo eigendlich "offen" sein sollte..., also:
Da Vergaser selbst als "Problem" ausgeschlossen werden konnte, mußte der "causus cnactus" ja entweder am Eingang, oder Ausgang stehen...

T´schuldigung der sehr "allgemeinen" Darstellung meiner Gedanken:
Dennoch beschäftige mich das Problem immer wieder (zwischen 2 Kunden, oder in ´ner Zigaretten-Pause)...

@pontonheinz:
Oha, "Schrauberkoller" - ganz übel, hatte ich auch mal:
Kurz nach einer Motor-Revision an meinem Auto durfte ich die ganze Geschichte wiederholen (Motor raus, alles auseinander, Neu-Aufbau...)...
Nach der "2. Diagnose" mußten mich 2 kräftige Leute festhalten, während ein 3. alles , was schwer, spitz, oder scharfkantig ist, wegräumte....

Ich schrie, zappelte, und brüllte: "Laßt mich los! Ich haue die Karre zu Klump..!"

Den kräftigen Jungs wurde ich lästig, also haben sie mich mit ´ner Pulle "JB" ..äh, "ruhig gestellt" - und am nächsten Tag habe ich mich bei dem Auto entschuldigt...und mich an den 2. Aufbau des Motors gemacht.
Danach ist die Karre 2 Jahre einwandfrei gelaufen, bevor ich ihn erneut in´s Koma gelegt habe:
Dieses Mal ist die Karosse dran (also wieder alles auseinander...)

Merke: "Schrauberkoller" ist ganz schlimm, und mann sollte immer einige Freunde in der Nähe haben, die dann das Schlimmste verhüten...,

grinst
der Ulrich
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Beitrag von pontonheinz »

Hallo Schraubergemeinde,
leider wehrt sich mein Grand Dink immer noch. Inzwischen hat er einen ruhigen Leerlauf und nimmt im Stand (aufgebockt, Hinterrad dreht frei) prima Gas an und dreht auch bereitwillig bis 8000 Umdrehungen hoch. Unter Last (bei einer Probefahrt) brachte er aber keine Leistung. Er beschleunigt recht zäh und erreicht bei 6500 Umdrehungen eine „Höchstgeschwindigkeit“ von ca. 55 km/h. Dann ist Schluss! Nix geht mehr!(':(')
Die Theorie mit dem verstopften Auspuff habe ich erstmal zu Seite gelegt. Mit verstopfter Tüte würde er ja auch im Stand nicht hochdrehen.

Mir ist (im aufgebockten Zustand /Hinterrad dreht frei) aufgefallen, das die Fliehkraftkupplung erst ab ca.4000 Umdrehungen anfängt das Hinterrad mitzunehmen. Das kommt mir recht spät vor. Ich meine die Kupplung müsste schon viel eher, bei wesentlich niedrigen Drehzahlen zupacken. Ich meine auch , das sich schon bei der Leerlaufdrehzahl das Hinterad drehen müsste. Liege ich da falsch?
Jedenfalls habe ich die Leerlaufdrehzahl an meinen 2-Takt- Rollern immer so eingestellt, das das Hinterrad gerade anfing sich zu drehen.

Könnt Ihr bitte bei Gelegenheit mal schauen, bei welcher Drehzahl sich das Hinterrad an Euren Dinks in Bewegung setzt und es mir mitteilen? Falls die Kupplungen an Euren Dinks wesentlich eher zupacken, weiß ich dann zumindest wo ich weiter suchen muss.
Gruß!
pontonheinz
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Beitrag von Ulrich »

Teste ich morgen vormittag, und poste sofort das Ergebnis - versprochen!

(Bloß keinen "Schrauberkoller"...das ist echt übel...)

Kopf hoch, pontonheinz, das wird schon:
Der Meister und seine treuen "Kymco-Schergen" zerbrechen sich den Kopf, notfalls befrage ich "Manitou" (obwohl der ja eher für´´s Wetter zuständig ist)...
Wo gibt´s denn sowas, das sich ein simpler "Eintopf" dermaßen wehrt...?

Ich bin sicher, diesem "hartnäckigen Streikposten" werden Beine gemacht...

tröstet
der Ulrich
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Beitrag von mopedfreak »

Hi,

ich hatte so ein ähnliches problem mal bei meinem Super 8. Da war der Schlauch zwischen Ansaugstutzen und Sekundärluftsystem im Rahmen eingeklemmt und dadurch gerissen/gebrochen. Solange der Roller auf dem Haupständer stand, war alles i.o. Der Schlauch war eingeklemmt und dicht. Sobald man den Roller aber vom Ständern nahm, war der Schlauch wieder frei und undicht. Der Motor bekam massiv falschluft, drehte im stand hoch, nahm nicht richtig Gas an, und so weiter. Bin nur durch zufall drauf gekommen.

Viele Grüße, Alex
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Beitrag von Ulrich »

4000/min paßt eigendlich...
Aufgebockt sieht´s bei meinem GD so aus:
Kaltstart: DZM zeigt knapp unter 4000/min, Rad fängt müde an zu drehen, läßt sich aber mit dem kleinen Finger stoppen...
Warm gelaufen "tuckert" der Kleine knapp unter 1600/min...(lt. DZM).

Unter Last sieht´s natürlich anders aus:
Beim Ampelstart schnalzt die Drehzahl auf über 9000/min (leichtere Rollen), sinkt dann auf 8000/min um sich dann wieder bis auf 9000 +/min zu steigern....(dann rd. 120 km/h auf der anderen "Eieruhr").

Hierzu muß man auch wissen, das die Instrumente beim GD 125 ...äh, na ja, eher "Tendenz-Zeiger" sind:
Genau ist was anderes..

weiß
der Ulrich
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Beitrag von pontonheinz »

Liebe Schraubergemeinde, danke an Alex und Ulrich,
nachdem ich auf meine letzte Frage nun doch Rückmeldungen bekommen habe (ich dachte schon, ihr lasst mich hängen, sorry!), schildere ich nochmals meine weiterhin anstehenden Probleme:
Hochdrehen tut der Roller ja nun wieder (und zwar ohne Mucken bis zum roten Drehlzahlbereich), aber leider nur im Stand, bei frei drehendem Hinterrad! Auf der Straße ist bei 6500 Umdrehungen und 55kmh, das Ende der Fahnenstange erreicht. Auch die Beschleunigung am Berg ist recht zäh. Nachdem die üblicherweise in Verdacht stehenden Komponenten geprüft, bzw. auch ausgetauscht wurden (Kompression, Ventilspiel, KSV, Vergaser, undichter Ansaugkrümmer, CDI, Regler, Zündspule, Variomatik, Kupplung, Lima, minderwertiger Treibstoff, undichte Unterdruckschläuche, defekte Benzinpumpe, Wasser im Tank oder Schwimmergehäuse des Vergasers, usw.) stehe ich mal wieder auf dem Schlauch.
Alle elektrischen Messungen, ob laut WBH, meiner Schrauberliteratur oder von Meister ZIP vorgeschlagen habe ich durchgeführt. Alles im grünen Bereich!
Die These vom „verstopften Auspuff“ fällt wohl auch weg, dann würde er ja auch im Stand nicht hochdrehen. Oder irre ich da?
Anmerkung: Mein Dink ist Baujahr 2002 und hat keinen Kat, kein Reed -Ventil usw.
Ein Fehler in der Zündanlage wage ich auch auszuschließen. Der Zündanlage müsste aus meiner Sicht ziemlich egal sein, ob der Motor mit oder ohne Last betrieben wird. Der Zündzeitpunkt ist ja wohl Drehzahl und nicht lastabhängig.
Dem Vergaser müsste es auch egal sein, ob er den Motor im Stand (aufgebockt) oder unter Last mit Gemisch beim Hochdrehen versorgt?
Aus irgendeinem einem Grund (den auch meine lokale Kymco Werkstatt während eines 6 wöchigen Werkstattaufenthaltes nicht finden konnte und mich dann unverrichteter Dinge nach Hause geschickt hat), kommt unter Last am Hinterrad des Rollers keine, bzw. nicht genügend Leistung an. Seltsamerweise hat der Roller auf dem Prüfstand der Werkstatt einwandfrei beschleunigt. Erst bei der üblichen Probefahrt zeigte sich das Leistungsmanko.
Gefühlt bricht die Leistung erst dann ein, wenn im Antrieb die Geschwindigkeit nur noch über die Drehzahlerhöhung des Motors erhöht werden kann. Variomatik und Kupplung arbeiten (jedenfalls nach Sichtprüfung beim Beschleunigen) einwandfrei.
Vollendes kirre macht mich der Umstand, dass ich die ganze Misere wohl selber verursacht haben könnte.
Alles begann ja damit, dass der Roller im Stand zu hoch drehte! Ursache war ein gebrochener gelber Draht am KSV. Das KSV wurde nicht mehr deaktiviert, daher die erhöhte Drehzahl im Stand. Den gebrochenen Draht habe ich dann gelötet, bzw. später auch ein neues KSV verbaut, welches auch einwandfrei arbeitet. Um zu Prüfen ob das reparierte KSV funktioniert, musste ich aber auch den Vergaser ausbauen. Erst nach dieser Reparatur (vielleicht auch als direkte Folge) brachte der Roller auf der Straße keine Leistung mehr!!! Dies kann natürlich auch Zufall sein, was ich aber nicht glaube!
Denn bevor ich das KSV und den Vergaser „angefasst“ habe, hatte ich mit der Leistung des Rollers keine Probleme. Obwohl er im Stand wegen des defekten KSV zu hoch drehte, ging er ab wie „Schmidts Katze“ Es muss da einen direkten Zusammenhang geben!
Hat jemand von Euch noch eine Idee woran es liegen könnte? Ich habe definitiv die Grenzen meiner Schrauberkenntnisse –und Möglichkeiten erreicht, mir fällt nix mehr ein! Oder kennt vielleicht jemand eine Person oder eine motivierte Zweiradwerkstatt im Großraum Essen an der Ruhr, die sich meines Grand Dink (als letzten Versuch) eventuell noch einmal annehmen würde?
Übrigens ist der Schrauberkoller vorerst gebannt, ich betrachte das Ganze inzwischen als Herausforderung der “Dritten Art“!
Mit Schraubergrüßen!
Pontonheinz
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Nur mal so (Du wolltest doch ´ne "abstruse" Idee hören):

"Klemmt" da was, wenn das Fahrzeug auf den Rädern steht - und so auf Grund seines Gewichtes "einfedert"?
Draht, Schlauch, "irgendwas"?

fragt
der Ulrich
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pontonheinz
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Beitrag von pontonheinz »

Hallo Schraubergemeinde,
ich hatte ja versprochen weiterhin über mein Ringen mit meinem GD 125 zu berichten.
Also es ist (fast) alles wieder gut. (':D')
Und das kam so:
Um meinen Schrauberkoller ein wenig zu lindern, habe ich als Abendlektüre ein 1959 geschriebenes Schrauberbuch in die Hand genommen. Im Kapitel Vergaser bin ich über eine interessante Tabelle gestolpert. Die Tabelle beschreibt das Laufverhalten von 2takt- und 4takt Motoren bei verschiedenen starken Benzin- Luftgemischen.

5 % Kraftstoffgewicht: Motor läuft mager, Zündungen sind da, Motor läuft nicht durch
6% Kraftstoffgewicht: immer noch mager, Motor läuft durch, keine Leistungsabgabe
6,5 % Kraftstoffgewicht: Motor läuft, aber pascht beim Beschleunigen
7,0 % Kraftstoffgewicht: Zweitakter gibt Höchstleistung, Gefahr für Kolben
8,0 % Kraftstoffgewicht: Zweitakter etwas zu fett, Viertakter läuft gut, Kolben steht
9,0 Kraftstoffgewicht: Zweitakter läuft faul, Viertakter läuft gut mit bester Beschleunigung

Die Tabelle geht noch weiter, ist aber für meinen Fall nicht relevant!

Das, was da bei 6% beschrieben war, machte mein Motor (Istzustand). Ziel war ein Motorlauf (Sollzustand) wie bei 9% beschrieben. Auf einmal war mir alles klar! Mein Motor brachte keine Leistung weil das Gemisch zu mager war!
Da ich die Benzinversorgung vom Tank bis zur Schwimmerkammer geprüft hatte, blieb nur noch ein Vergaserdefekt übrig.

War es doch die Membrane des Gasschiebers, die ich selbst und auch die Werkstatt mehrfach auf Risse geprüft hatte?
Ich mache es kurz: Ja es war die Membrane! Weder, mir noch der Werkstatt ist es wohl gelungen, selbige nach der Sichtprüfung wieder richtig (ohne Leckagen ) zu montieren. Dieses Unterfangen gleicht auch in der Praxis in etwa dem Kampfe mit einer Boa Constructa, kombiniert mit einem Ratespiel. Ältere, gebrauchte Membranen wirken irgendwie seltsam geschrumpft. Es ist ein Elend! In meinem Werkstatthandbuch (englische Version, gedruckt in Taiwan) steht, man solle die Membrane vor dem erneuten Einbau trockenen lassen. Habe ich gemacht, hat aber nix gebracht.
Am liebsten hätte ich den Rand der Membrane vor der Deckelmontage mit Minutenkleber fixiert (Was natürlich nicht geht!!!)
Sind die Spiralfeder und der der Vergaserdeckel erst mal wieder montiert, kann man nur hoffen dass alles wieder richtig sitzt, sehen kann man ja nix. Dazu müsste der blöde Deckel durchsichtig sein.

Weiß eigentlich jemand wie man den korrekten Sitz der Membrane mit Werkstattmitteln provisorisch prüfen kann? Falls ja, dann bitte raus damit.
Ein neuer Keihin Vergaser war mir mit 365 zu teuer. Nur eine neue Membrane, ist als Ersatzteil nicht lieferbar. Es gibt sie leider nur in Verbindung mit dem kompletten Gasschieber, für stolze ca. 90 Euro.
Ich war ja auch nicht sicher, ob es wirklich nur an der Membrane lag. Also habe ich mir zu Testzwecken einen Nachbauvergaser beschafft. Der kostete im Internet nur 99 Euro und zwar komplett. Zugegeben, ich mußte ihn ein wenig umfippsen und nachbessern, aber der Aufwand hielt sich in Grenzen. Das ganze hat ca. eine Viertelstunde gedauert. Den habe ich dann eingebaut und siehe da: Mein Dink läuft wieder wie „Schmidts Katze“!!!
Falls ich von Euch einen Tipp bekomme, wie man gebrauchte Vergaserschiebermembranen ohne Probleme wieder montiert, werde ich natürlich meinen Original Keihin Vergaser wieder einbauen. Ich habe jedoch den Verdacht, dass sich nur nagelneue Membranen ordentlich montieren lassen.
Und: Schaut bloß nicht nach defekten Membranen in den Vergasern eurer Dinks, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Lasst den Deckel besser zu! Tut Euch das bitte nicht an! Ehrlich!
Mit Schraubergrüßen!
Pontonheinz
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