Monsieur hatte Probleme!

[Pleuelauge]

Es ist schon viele Jahrzehnte her, doch diese Geschichte habe ich bis heute nicht vergessen.
Ich will von einem französischen Autofahrer berichten, der mit seiner Familie in der Nähe meines Elternhauses "strandete".
Ja besagter Herr kam an einem schönen Sonntagnachmittag in den Garten und fragte in gebrochenem Deutsch ob man ihm helfen könne, da sein Auto einen Defekt hätte. Da wir sowieso gerade beim Kaffeetrinken waren, wurde der Herr samt Frau und Kindern von meinen Eltern gleich dazu gebeten. Ich sah mir inzwischen das Fahrzeug an. Es handelte sich um einen Citroen Typ "Gangsterwagen" der immer noch vor sich hin kochte und dampfte, als wollte er den in der nähe stehenden Dampfloks der Bundesbahn Konkurrenz machen. Da brauchte ich nicht lange suchen um den geplatzten Kühlerschlauch zu finden. Also Auto in die Hofeinfahrt schieben und geplatzten Kühlerschlauch ausbauen. Leider war aber im ganzen Ort kein passender Ersatzschlauch aufzutreiben.Nun war improvisieren angesagt. Es wurden also 2 alte Fahrradschläuche aufgeschnitten und unter Zugabe von reichlich Vulkanisierkleber um die geplatzte Stelle gewickelt. Dann kam noch eine Rolle Isolierband darüber und zuletzt wurde das Ganze noch ganz eng mit Bienendraht ( mein Vater war Imker) umwickelt. jetzt konnte der Schlauch wieder eingebaut werden. Wasser Einfüllen, alles Dicht, aber wie lange??? Auf das herzlichste hat sich die französchische Familie dann verabschiedet, nicht ohne von mir eindringlichst darauf hingewiesen zu werden, daß der Schlauch bei der nächsten Citroen-Vertretung unbedingt ausgetauscht werden müsse. Mit einem oui, oui Monsieur zogen sie von dannen. Nach ca. 4 Wochen brachte der Paketbote eine eine Kiste, in der viele Weintrauben, einige Flaschen sehr guten französischen Weines, ein Kistchen Zigarren und ein Brief lagen.
In diesem stand, daß sie ohne weitere Probleme in Südfrankreich angekommen wären und der Kühlwasserschlauch immer noch im Fahrzeug eingebaut und wunderbar funktionieren würde.
Ja man sollte vielleicht wirklich nicht alles so eng sehen!
VG
Pleuelauge

[Ulrich]

Tja...
...und versucht mal eine solche improvisierte "Reparatur" an so einer modernen Plastik-Kiste...:
In so einer "Computer-Sammlung auf Rädern" beaufsichtigen viele kleine Plastikkästen (Inhalt: ´n billiges Stück Silikon) sich gegenseitig - und wenn unterweg in vielen hundert Metern Kabel irgend etwas Unwichtiges "hängen" bleibt....

"Zzzoommm!" - Kein Bild - kein Ton - rien ne va plus....

Der "gelbe Engel" kommt, hängt seinen Laptop dran, und sagt nach kurzer Zeit:
"Ich weiß, was er hat - aber: Helfen kann ich Dir auch nicht. Ich rufe Dir ´n Schlepper."

Deshalb stehe ich eben auf "überholte Technik":
Die Fahrzeuge sind zuverlässig - und wenn doch mal "der Schuh drückt", läßt sich das zumeist mit "Bordmitteln" wenigstens soweit flott machen, das man noch zu Hause ankommt...

Der Franzose mit dem "11 CV" (also der "Gangster-Limousine") hatte offensichtlich die Bedeutung des Wortes "Merci" noch richtig verstanden,

meint
der Ulrich

[TomBone]

Mir ist mal an meinem alten Fiat 128 der Verteilerfinger in 3 Teile gebrochen. Zum Glück hatte ich noch eine Rolle Panzerband im Kofferraum. Die Teile zusammengesteckt Panzerband drum und ab dafür. Habe dann das Ganze wieder vergessen. Nach weiteren 35.000 km habe ich die Schüssel dann verkauft. Ca 4 Monate später rief der Käufer an, daß ihn seine Wewrkstatt informiert hätte wegen dem Verteilerfinger. Er wollte nun wissen wieviel Kilometer ich denn schon damit gefahren wäre. Summasumarum hat das Teil etwas über 60.000 km gelaufen.

Ging doch.