Honda SH 125i (2022)

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Hamburgo
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Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Hamburgo »

Moin Moin,

da mein Sohnemann mir mein bisheriges Citygefährt (Peugeot Citystar 200i) abgeluchst
hat, brauchte ich etwas neues. Geworden ist es ein Honda SH 125i.


SH 125 FSL.jpg
SH 125 FSL.jpg (176.82 KiB) 2092 mal betrachtet


Das von mir als Zubehör georderte große Windschild ist mittlerweile einem kleineren
"Segel" (von Givi) gewichen. Aktuell sieht das Töff so aus.


SH125 P1.jpg
SH125 P1.jpg (159.5 KiB) 2092 mal betrachtet


Da ich gerade von der Erstinspektion zurück bin (für 64,12 Euro bei Motofun
in Kaltenkirchen) bzw. die ersten 1.000 Kilometer hinter mir habe, wollte
ich hier einmal ein kleines Fazit zu meinen ersten Eindrücken von mir geben.

Verarbeitung und Materialqualität sind erstklassig. Da quietscht und klappert
nix. Der Look ist natürlich Geschmacksache. Mir gefällt's jedenfalls gut.
Im gut ablesbaren Display wird u.a. auch die aktuelle Batterieladespannung
angezeigt. Eine Temperaturanzeige fehlt leider. Die Erstbereifung stammt
von Michelin (City Grip) und fährt sich sehr gut.

Inspektionsintervalle sind alle 6.000 Kilometer bzw. einmal im Jahr. Zur
Ausstattung gehört u.a. ABS, LED-Beleuchtung, Topcase (35 Liter), Smart
Key (inkl. Topcase), USB-Ladebuchse unter der Sitzbank (28 Liter) und
eine Traktionskontrolle. Alles funktioniert soweit wunderbar. Ins Helmfach
passt ein kleiner Jethelm. Mein Schuberth M1 allerdings leider nicht.
Im Topcase finden auch größere Helme ausreichend Platz.

Das Sahnestück des Rollers ist (zumindest aus meiner Sicht) definitiv der
Motor. In den Tank passen 7 Liter was aber wegen des sehr geringen Verbrauchs
völlig ausreichend ist. Aktuell habe ich (bei überwiegendem Stadtverkehr in
Hamburg) einen Verbrauch von 2,4 Liter/100 Km. So wenig habe ich noch mit
keinem anderen Roller in der Stadt verbraucht. Die Federung ist erstklassig.

Der Motorlauf ist seidenweich und ruhig. Gleichwohl ist man zügig unterwegs,
wenn man es denn möchte. Ich bin heute auf dem Heimweg mal auf die Autobahn
gefahren. Bei Tacho 123 / 124 (GPS etwa 110) setzt der Begrenzer ein. Allerdings
ist der Roller aus meiner Sicht ein reinrassiges Cityfahrzeug. Sehr handlich, leicht
und wendig. In der Stadt kann der Roller seine Vorzüge voll ausspielen. Landstrasse
geht auch, aber ab Tacho 80/90 lässt der Vorwärtsdrang natürlich merklich nach.

Gruß
Jörg
Zuletzt geändert von Hamburgo am 17.06.2022, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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gevatterobelix
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von gevatterobelix »

Hallo Jörg,

informativer und schön geschriebener Bericht. Ich wünsche Dir allzeit gute Fahrt ohne Panne oder gar Unfall mit Deinem neuen SH 125i.

Gruß von Gevatter Obelix
Es ist gleichgültig, ob sie die Verdammten dieser Erde erlösen, die Proletarier von ihren Ketten befreien oder das Klima retten wollen: Das Resultat wird immer dasselbe sein.
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Hamburgo
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Re: Honda SH 125i (2022) kleiner Nachtrag

Beitrag von Hamburgo »

Moin Moin Gemeinde,

nachdem mein SH 125i (EZ 2022) seine Erstinspektion hinter sich gebracht hat, war ich nun
mal mit meinem Meßequipment unterwegs, um einige Daten zu erheben.

Da der SH ja keine Drehzahlanzeige hat, habe ich die entsprechenden Drehzahlen über die
OBD Schnittstelle des Rollers ausgelesen (und via Bluetooth am Handy anzeigen lassen).
Interessiert haben mich vor allem Drehzahlen bei verschiedenen Geschwindigkeiten bzw.
im Leerlauf und beim Anfahren.

verwendetes Meßequipment:
Hardware:
Goliton OBD2 Diagnosekabel Adapter 6 Pin auf 16 Pin (15 € bei Amazon)
Veepeak OBDCheck BLE BT 4.0 OBD Il Diagnosegerät (40 € bei Amazon)
Software (für's iPhone):
Car Scanner Pro (Die Grundversion ist kostenlos und eigentlich schon ausreichend für die von
mir beabsichtigten Drehzahlmessungen. Ich hab mir dann aber doch für ein paar Euro weitere
Funktionen freigeschaltet, weil ich neugierig geworden bin.)

Die Leerlaufdrehzahl liegt bei rund 1.700 UpM.
Beim "Einkuppeln" liegen rund 3.000 UpM an.
Bei "normaler" Beschleunigung liegen 5.000 bis 6.500 UpM an.
Bei Vollgasbeschleunigung geht es so etwa ab 6.500 UpM los.

Geschwindigkeiten und Drehzahlen ergeben sich nach meinen Messungen wie folgt:
Tacho / GPS / Drehzahl
53 / 48 / 6.045
115 / 105 / 9.153
121 / 110 / 9.689
122 / 111 / 9.782

In den Begrenzer bin ich gestern nicht gekommen, da ich auf der Autobahn doch etwas
Gegenwind hatte. Heute Morgen war ich nochmal bei weniger Wind auf der Autobahn
unterwegs (ohne Meßequipment). Dabei lag der Tachohöchstwert bei 123 / 124 was denn
wohl in etwa realen 112 Km/h entsprechen dürfte. Bei dieser Geschwindigkeit hat der
Begrenzer dann merklich eingesetzt. Ich möchte dazu ergänzen, dass es auf dem Teilstück
der Autobahn leicht bergab ging.

Aber auch an leicht ansteigenden Autobahnteilstücken wurde die in den Papieren
eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 98 Km/h stets locker erreicht und übertroffen. :D

Gruß
Jörg

Beigefügt noch einige exemplarische Bilder:
SH Tacho 121 echte 110 U 9689.jpg
SH Tacho 121 echte 110 U 9689.jpg (218.29 KiB) 2056 mal betrachtet
Tacho 53 echte 48 6045 U.jpg
Tacho 53 echte 48 6045 U.jpg (237.3 KiB) 2056 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Hamburgo am 24.06.2022, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
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gevatterobelix
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von gevatterobelix »

Hallo Jörg,

sehr interessant, Deine Ausführungen zur Tachogenauigkeit Deines Rollers. Es ahnt eigentlich jeder, das die Geschwindigkeitsmeßgeräte, bedingt auch durch gesetzlich zulässige Toleranzen, bei wohl allen Kraftfahrzeugen nicht korrekt anzeigen, wobei die Anzeige die tatsächlich gefahrerene Geschwindigkeit keinesfalls unterschreiten darf. Nach oben ist´s dann legärer geregelt. Du hast ja meßtechnisch einigen Aufwand betrieben, so daß Deine Ergebnisse wohl mehr, als nur gewisse Tendenzen erkennen lassen.

Interesannt für mich ist, daß selbst beim an und für sich seriös auftretendem Weltmarktführer von motorisierten Zweiradfahrzeugen, so große Abweichungen auftreten. Eigentlich waren diesbezüglich ja eher die Südeuropäer, namentlich Italiener, als "Prahlhänse" bekannt.

In Anbetracht der wegen der aktuell geltenden Euro-5-Norm eingesetzten, sehr präzisen Fahrzeugelektronik, bin ich doch erstaunt, daß man das bei den Tachos nicht hinbekommt. Klar, schon während meiner Lehrzeit als Werkzeugmacher (nennt sich heute Werkzeugmechaniker) hat man uns, schon allein aus Kostengründen, beigebracht: "Nicht so genau, wie möglich, sondern so genau wie nötig!" Aber das war Mitte der 70er Jahre und die Technik hat sich zwischenzeitlich entwickelt. Da sollte es möglich sein, auch in der Massenfertigung genauere Geschwindigkeitsmeßgeräte ohne Kostenexplosion herzustellen.

Gruß von Gevatter Obelix
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Hamburgo »

Moin Gevatter Obelix,

von "Tachogenauigkeit" mag man angesichts der Abweichungen von durchweg 10%
eigentlich kaum mehr sprechen. Wahrlich kein Ruhmesblatt. Da ich keine weiteren
Honda Roller in meinem Fuhrpark habe, weiß ich zwar nicht, ob es bei anderen
Modellen ähnlich ist, aber die verwendete Honda Messtechnik bzw. die Sensoren
werden vermutlich eher Massenware sein.

Bei meinem Yamaha T-Max sieht es übrigens ganz ähnlich aus (ebenso auch beim
Peugeot Kisbee meiner Frau). Und auch hier im Forum werden Tachos ja häufiger
mal als "Schätzeisen" tituliert (bei meinem ehemaligen NDT 350i war der Tacho
auch ziemlich ungenau).

Zumindest tröstlich, dass die Abweichung beim SH konstant bei rund 10% liegt. So
lässt sich wenigstens - trotz der zu hohen Anzeige - relativ leicht die tatsächliche
Geschwindigkeit ableiten.

Ich vermute ebenfalls, dass genauere Tachoanzeigen keine Kostenexplosion auslösen
würden. Allerdings befürchte ich, dass die Pfennigfuchser-Abteilungen bei den
Herstellern trotzdem der eigentliche Grund für die ungenauen Tachowerte sind. Die
kriegen vermutlich schon Stresspickel, wenn die Produktionskosten auch nur um 10
Cent pro Fahrzeug steigen.

Gruß
Jörg
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Wolfi__123 »

Hallo Jörg,

zur These "Tachovoreilung aufgrund billiger Bauteile" hätte ich einen Vorschlag für dich: Nimm einen einfachen Fahrradtacho mit dreistelliger Anzeige und montiere diesen zu Testzwecken an deinem Hondaroller, stelle den gemessenen Radumfang des Vorderrads im Installationsmenü des Tachos ein und wiederhole danach deine oben schön geschilderte Meßfahrt.

Sollte sich dabei dann herausstellen, daß die GPS-Geschwindigkeit bis auf 1 ~ 2 km/h mit der Anzeige des Fahrradtachos übereinstimmt, kann die Übertreibung der werkseitigen Geschwindigkeitsanzeige wohl kaum durch irgendwelche Billigbauteile begründet sein.
Oder hältst du es tatsächlich für möglich, daß die elektronischen Komponenten eines einfachen Fahrradtachos hochwertiger sind als der Tacho deines Hondarollers. :roll:

Gruß Wolfi

PS: Meines Erachtens ist die Übertreibung seitens des Herstellers gewünscht, um bspw. einem potentiellen Kunden ein stärkeres/schnelleres Fahrzeug bei einer Probefahrt zu suggerieren.

Nachtrag: Die per GPS ermittelte Topspeed von 110 km/h deines SH 125 ist für meine Begriffe spitze. Wobei sich der Benzinverbrauch dann wohl bei 3 Litern auf 100 km bewegen wird.
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Hamburgo »

Moin Wolfi,

ich würde vermuten, dass der Verbrauch eher so bei 3,5 - 4 Litern liegen würde,
wenn man dem Roller tatsächlich dauerhafter Drehzahlen von 9.500+ abverlangt.
Aber das werde ich gewiß nicht machen. Ich war wirklich nur zu Testzwecken bzw.
aus reiner Neugier auf der Autobahn mit dem SH. Zweifel an den GPS-Daten habe
ich keine.

Vermutlich hast Du Recht, dass die überhöhten Tachowerte durchaus gewollt sind.
Gerade bei digitalen Anzeigen wäre es ja technisch ein leichtes realistischere Werte
zu erreichen, einfach indem man zutreffendere Reifenumfänge als Basiswerte für
die Berechnung der Geschwindigkeit zugrunde legt. Etwas seltsam ist es trotzdem,
da die Hersteller ja bei den in den Papieren eingetragenen Topspeedwerten eher
sehr konservative Werte eintragen, die oft deutlich zu niedrig sind.

Gruß
Jörg
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Wolfi__123 »

Hi Jörg,

mein Sohn hat letztes Jahr den B196 gemacht und sich einen Sym Jet 14+ 125 gekauft, der in den Papieren mit 99 km/h eingetragen ist. Die Motorleistungsangabe des Symrollers liegt mit 12,6 PS nur geringfügig unter den 13 PS deines Hondarollers, allerdings zeigt der Digitaltacho des Sym weder Werte > 120 km/h noch erreicht der Symmotor Drehzahlen über 9.000 U/min.

Der aktuelle Euro-5 Vierventilmotor im SH 125 scheint also ein kräftiges Triebwerk zu sein, der in den Fahrleistungen dem Topmodell Forza 125 kaum nachsteht. Der “alte“ SH 125 mit dem Zweiventilmotor hatte im Zuge der strengeren Abgasnormen tendenziell an Leistung eingebüßt, wobei man die Papierdaten wohl nicht immer für bare Münze nehmen kann. :mrgreen:

Gruß Wolfi
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von BaluNo1 »

Weiterhin viel Vergnügen mit dem SH!
Bei der Probefahrt letzten Jahres saß ich auch auf dem 125er. Der hatte mich durchaus schon überzeugt.
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Re: Honda SH 125i (2022)

Beitrag von Hamburgo »

Moin Moin,

letzte Woche war ich zur ersten Jahresinspektion bei Motofun in Kaltenkirchen. Der aktuelle KM-Stand beträgt etwas mehr als 3.000, es war daher auch nur eine kleine Durchsicht samt Ölwechsel fällig (sog. Jahrescheck - dauert etwa 45 Minuten). Kosten insgesamt 68,52 Euro. Bei 6.000 KM steht dann die erste "richtige" Inspektion samt Ventilspielkontrolle etc. an. Die Kosten dafür sollen dann bei prognostizierten 180 Euro liegen.

Alles in allem bin ich mit dem Roller sehr zufrieden. Der Verbrauch hat sich bei etwa 2,4 Litern pro 100 Km eingependelt, was bei annähernd 90% Stadtverkehr in Hamburg für mich nach wie vor wirklich unfassbar wenig ist (zu mal ich die zuschaltbare Leerlaufabschaltung / Start-Stop-Automatik garnicht nutze). Ebenfalls begeistert bin ich von dem Federungskomfort des Rollers (auch wenn man zu zweit unterwegs ist).

Etwas schade finde ich, dass von Honda kein größeres als das verbaute 35L Topcase zu bekommen ist. Wer also mehr Platz braucht, muss leider auf das Smartkey-System verzichten und zu Fremdanbietern wechseln. Das größere Smartkey-Topcase vom Forza passt leider nicht.

Gruß und allen eine schöne und unfallfreie Saison
Jörg
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