Hi Hasi,
wo wird was Technisch immer komplizierter?
Ich empfinde eher das sich Arbeitsschritte und vorgehensweisen ändern, aber komplizierter wird es im Allgemeinen nicht.
Ich habe letztens die 24.000 Km- Inspektion an meiner
SC58 gemacht. Dazu gehörte auch die Ventilspielkontrolle und ggf. das Einstellen jenes. Technisch ist es nicht kompliziert, nur aufwändig dahin zu gelangen.
Viele verzweifeln schon beim PKW, wenn auf dem Motor eine aufgesteckte Kunststoffabdeckung angebracht ist... "Ach früher... Da konnte man noch selbst die Zündkerzen wechseln." Das kann man auch heute noch.
Ich wüsste nicht, was ich heute nicht alles machen kann. Einen ordentlichen, kompletten Werkzeugsatz, paar Krokoklemmen und ein Multimeter betrachte ich nicht als Spezialwerkzeug.
Dazu kommt, dass ich eine Inspektion nicht als Ölwechsel verstehe, sondern als Durchsicht mit Wartungscharakter. Also wenn im Wartungsplan steht "Gelenkstellen kontrollieren, ggf. Schmieren", dann reicht es mir nicht, dass ich mal eben ein paar mal an den Klappbaren Fußrasten "rumdahle" und dort WD-40 in Homöopathischen Dosen auftrage.
Um zum Ausgangsthema zurückzukommen. Ich glaube nicht, dass der Xciting 400i keine 100.000 Km hält, der wird noch viel mehr schaffen. Aber nicht ohne ordentliche und Regelmäßige Wartung. Klar, wenn man sich Werkzeug zulegen muss, dann sind da mal flink 500€ und mehr weg. Ein "Grüner" Steckschlüsselsatz kostet ca. 70€, mal Drei, damit man mit 1/4, 3/8 und 1/2 Zoll Werkzeug ausgerüstet ist. Ein Gabel-Ringschlüsselsatz koetet ca. 50 - 70€, Drei Automatische Drehmomentschlüssel kosten zusammen ca. 250€. Das läppert sich.
Eine nicht gewartete Bremszange, mit Festgebackenen Verkrustungen kostet nerven, und wenn was untrennbar "zusammengewachsen" ist, dann auch Geld. Nicht gewechselte Bremsflüssigkeit treibt (unabhängig von evtl. Bremsversagen bei "Trottelbremsungen" in den höchsten Alpen) in den Komponenten sein unwesen. Ventile und deren Sitze verbrennen, wenn sie durch ein zu knapp gewordenen Spiel (oder gar nicht mehr vorhanden) nicht mehr Richtig schließen, oder nicht weit genug in den Sitz zum liegen kommen.
Gelenkstellen von Federelementen verotten ohne frisches, sauberes Fett. Radlager verosten und gehen vorzeitig kaputt. Ungewechseltes Gabelöl wird abrasiv und schädigt Tauch- und Standrohr (bzw. bei höherwertigeren Gabelkonstruktionen die Gleitringe). Und, und, und.....
Wenn man die Arbeiten gewissenhaft selber macht und seine Grenzen kennt, sich dann jemanden zur Hilfe holt, fachliteratur wälzt, etc.... Kann man wesentlich gründlicher Arbeiten als jede Werkstatt. Zudem: Man kann Arbeiten ausführen wenn sie anfallen. Z.B. Bremsbeläge wechseln, wenn sie runter sind und nicht schon 2000 Km vorher, weil man damit nicht bis zur nächsten Inspektion kommt.
Viele Grüße, Alex