Kleines Jubiläum, riesen Problem mit der Variomatik

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Kleines Jubiläum, riesen Problem mit der Variomatik

Beitrag von Fueltastic »

Servus Chefsessel-Fahrer!

Hätte ich doch heute beim fahren fast ein kleines Jubiläum verpasst.
Bild
Das ist momentan auch schon dass einzig erfreuliche an diesem Tag und fast pünktlich zum Jubiläum darf ich mich "wieder mal" :evil: auf Fehlersuche begeben, da noch immer irgendetwas an oder in der Variomatik, ab 40km/h zu rasseln/scheppern
beginnt, insbesondere beim Gas wegnehmen, wo es teils am lautesten wird.
Heute, zur Feier des Tages, "wieder mal" den Deckel abgeschraubt, Variator zerlegt, alles mögliche kontrolliert, geputzt und wieder zusammen gebaut.
Ori. Kymco Variator, 7,5g Gewichte, Gleitstücke, KW-Hülse sind neu und nicht mal zwei Wochen verbaut.
Etliche hundert Km nach dem Kauf meiner GD50 hatte ich das Problem noch nicht.

Diesesmal (und ich weiß nicht ob das richtig oder gut war) habe ich die Feder vom Wandler zusammen gedrückt damit ich beim
anziehen der KW-Mutter, nicht mit der äusseren Riemenscheibe direkt auf den Riemen quetsche. Riemen ist erst ein paar Monate drinnen.
Hatte ich zWar bei den letzten paar Remontagen auch gemacht aber dieses mal besonders darauf geachtet.
Nach einer Testfahrt von 6km hat sich das rasseln auf den ersten 2-3km nicht hören lassen.
Gegen Ende war aber das Geräusch wieder da. Nicht so laut aber trotzdem.

Hier mal meine Ergebnisse der Kontrolle.
Die KW selbst hat, am Gewindeende, gesamt geschätzte 0,1 bis 0,15mm Spiel, max. 0,2mm (nach oben, unten, links, rechts).
Wenn man vor der Variomatik sitzt hat die KW, der Achse nach (reindrücken und rausziehen) ist ein leises klackern zu hören.
Hier, denke ich, sind es weniger als 0,3mm.
Zwischen KW und KW-Hülse ist ebenfalls ein Spiel von ca. 0,1 bis 0,15mm. Also etwa die dicke von einem Blatt Papier (0,11mm).
Zwischen KW und Variator ebenfalls das selbe.
Ich kann hier nur mit der normalen (20er Nonius) oder auch mit der digitalen (auf 0,01mm) Schiebelehre nachmessen (Messgenauigkeit 0,01mm),
da ich leider noch keine Mikrometerschraube habe.

Falls nötig kann ich ja mal alles nachmessen falls euch meine Angaben nach Augenmaß zu ungenau sind.
Bin zum Glück ein Werkstatt-Mensch und gerade was Messen angeht bin ich recht genau.

Wenn der Motor an den Punkt kommt wo er bei, sagen wir mal etwa Halbgas, kaum bis garnicht mehr Beschleunigt ist das rasseln/scheppern am lautesten.
Beim Beschleunigen oder Ausrollen ist nichts ausser dem Motor zu hören.
Soweit zu meinen Angaben die ich liefern kann.

Der Kickstarter-Hebel selber wackelt (wenn man auf den Deckel blickt) Richtung Deckel bzw. vom Deckel einen halben Zentimeter.
Wobei ich nicht denke dass das rasseln/scheppern vom Kicker oder der Mechanik kommt.

Soweit zu meiner Beschreibung. Wo vermutet ihr das Problem? Bzw habt ihr eine Lösung?
Ist es vielleicht ein bautypisches und/oder bekanntes Problem das nicht nur bei meiner GD50 auftritt?
Könnte das Problem auch woanders herkommen? Übermäßiger Verschleiß oder zu viel Spiel?
Im schlimmsten Fall denke ich ist es ein Fall wo kein Weg an der Fachwerkstatt vorbeiführt.
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Beitrag von MeisterZIP »

Wenn die KW Spiel nach vorne und hinten hat ( axial ) , ist das bis zu einem gewissen Maß unbedenklich . Radiales Spiel ( nach oben oder unten ) deutet auf defekte KW-Lager hin , woher auch deine Geräusche rühren .

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Beitrag von Fueltastic »

@MeisterZIP: Hatte selber schon die leise Vermutung das es das/die KW-Lager sein könnten aber... AAAUUUUuuuu SH***T X( Mir wird gerade kotz-übel.

Na toll,... heißt dass ich seit letzten Jahr bis gestern mit defekten KW-Lager gefahren bin.
Kann man das/die KW-Lager selber tauschen oder braucht es dazu Spezialwerkzeug, Hydraulikpresse usw.?
Ich nehme mal an dass man das nicht an einem Tag auswechseln kann bzw. dass der Motor zerlegt werden muss, oder?
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Beitrag von MeisterZIP »

Für den geübten Schrauber eine Sache von ein paar Stunden . Alles , was man an Spezialwerkzeug braucht , ist ein Polradabzieher , ein Industriefön und das Variomatikwerkzeug .

Gebraucht werden KW-Lager und KW-Simmerringe , dazu noch Zylinderdichtungen und Membranblockdichtungen .

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Beitrag von knigthdevil »

moin Fueltastic,
hier mal ein kleines Video, wo du sehen kannst, wie das die Profis machen.
Ist nicht dein Motor, aber die Arbeitsweise an der KW ist gleich.
Lass dich also davon nicht Verwirren.
https://www.youtube.com/watch?v=JBrdlafrRYY

Man kann sich jetzt natürlich auch dieses Abzieherset kaufen, was es bei Amazon für ca. 30-50 euro gibt, ist aber meist nicht nötig...Heißluftfön und ggf. Eisspray reicht meist.

Ich habe es letztens auch zum ersten mal gemacht und ist recht Easy, wenn man genug Gedult hat.
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Beitrag von Fueltastic »

Vorab, vielen vielen Dank euch beiden für eure Infos.
Was würde ich nicht geben mich vom Meister höchst persöhnlich in der Kunst des schraubens ausbilden zu lassen.
Fachwissen ist Gold wert.

Gerade bei Motoren, egal ob bei Modellbaumotoren (3,5ccm 2T 25%Nitro) oder bei den 50ccm 2T Motoren, kann man viel falsch machen.
Werkstatt ist auch so ne Sache die man am dringensten braucht wenn man keine hat....
An der Variomatik kann ich ja noch auf der Straße arbeiten, aber der Motor selbst sollte nicht auf`m Gehsteig zerlegt herum liegen. Und die dicke Bertha kann ich nur schwer in den Keller bringen.
Spezialwerkzeuge sind verm. noch das geringste Problem.
Die ganzen Teile und Ersatzteile müssen ja mal als erstes her.

Ich sage mal, wenn ich weiß was ich zu tun habe und wie, kann ich es auch.
Als Hobbybastler und -techniker habe ich zu mindestens die nötigen Erfahrungen um mich auch (auch wenn ich noch nie an einem 2T Motor geschraubt habe) an sowas heranzuwagen.
Wobei ich mich frage ob mein Wissen und meine Erfahrung ausreicht....
Hoffentlich ist es leichter als ich es mir vorstelle...

Gibt`s wichtige Sachen oder Arbeitsschritte die man unbedingt beachten sollte???
Daxthomas hatte mal in einem früheren Thread was vom Lager entlasten geschrieben. Da mache ich mir ziemliche Gedanken was er damit gemeint hat. :? Ich kann mir zwar denken was Dax meint, aber wie man das anstellt... Keine Ahnung...
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Beitrag von MeisterZIP »

Ich kann dir nur das Wst-Handbuch nahelegen , dann sind alle deine Fragen beantwortet ...

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Beitrag von knigthdevil »

Gibt`s wichtige Sachen oder Arbeitsschritte die man unbedingt beachten sollte???
1. Sauberkeit am Arbeitsplatz is die halbe Miete
2. ausreichend Platz haben
3. niemals Nervös werden und die Ruhe wech haben (Prost :D)...also nimm dir Zeit dafür. Plane so ca. 3-5 Std. ein
4. Einen Gummihammer !!!...verwende unter gar keinen Umständen einen Metallhammer
5. eine gute Anleitung is nie Verkehrt falls du ins Grübeln kommst:
hier noch mal was zum Ausdrucken, allerdings hat der Verfasser mit selbstgebauten Werkzeug gearbeitet, was du entweder auch versuchen kannst, oder du nimmst ein gutes Profiwerkzeug, dann is es ein Kinderspiel. Geht aber meist auch ohne. Den Abzieher/Trenner brauchst du nur, wenn das Lager an der KW hängen bleibt, welches man aber mit etwas Geschick und Köpfchen auch mit Erhitzen des Lagers abbekommt...geht alles :D
http://de.scribd.com/doc/67289135/Kurbelwelle-wechseln

Was Dax mit dem Lager entlasten meinte ist der gute und besinnte Setzschlag wenn die KW wieder eingebaut ist.
Also re & li einen beherzten Setzschlag mit dem Gummihammer Axial gegen das Lagerende und gut is.
Die KW sollte sich leicht Drehen lassen aber fast kein Spiel aufweisen.

Zum einsetzen der Simmerringe kannst du entweder eine passed angefertigte Nuß verwenden, die der Größe des Ringes möglichst genau entspricht, oder besorge dir entsprechend passende Rohrenden (Grauguss) aus dem Baumarkt.
Habe ich auch gemacht und diese vor der Benutzung entsprend bearbeitet.

Ein kleiner Tipp noch: bevor du den Motor zerlegst, solltest du dir das Maß des Simmerringes auf der Lima Seite ausmessen, damit der hinterher auch wieder genau Passend eingestzt wird...zu Flach ist schlecht, zu Tief is schlecht.
Es gibt zwar ein Tool dafür, aber ein Messschieber, ein Rohr und etwas Klebeband geht da genauso :D
Passendes Rohr einstecken, eine Markierung erzeugen, die Höhe abkleben und beim späteren Einbau die Höhe beachten...dann sitzt der hinter genau so wie er sein muß...es geht alles und auch mit etwas Köpfchen ganz Easy.

ich hoffe das hilft dir weiter...viel Erfolgt


PS: das WST Handbuch vom Meister ist natürlich auch sehr, sehr Hilfreich bei solchen Arbeiten...ein guter Tipp :D
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