Kühlproblem

Kymcos Sportroller mit 125er LC-Triebwerk hat hier seinen Platz . Komm rein !
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tschoerdi

Kühlproblem

Beitrag von tschoerdi »

Hallo zusammen,

das Problem:
habe einen Dink 125 von 2002. Bekanntlich rührt sich ja die Temperaturanzeige kaum und schon gar nicht im Winter.
Ich habe nun folgendes Problem. Nach wenigen Minuten Fahrt geht die Temperaturanzeige recht rasch nach oben, verharrt für einige Sekunden im oberen Bereich und sinkt dann wieder ab. Das Spielchen wiederholt sich, bis schießlich der rote Bereich erreicht wird. Nach einigen Sekunden (10-20) beruhigt sich die Anzeige wieder, es entsteht aber der Eindruck, dass die Temperatur insgesamt ansteigt. Da ich immer wieder in den roten Bereich gerate, befürchte ich natürlich Motortotalschaden.

Zur Fehlersuche:
Zum Teil habe ich Kühlwasserverlust im Ausgleichsbehälter feststellen können. Im Kühler selbst feht nach einiger Zeit nur wenig Flüssigkeit (Schnapsglas).
Ich habe bereits Ausgleichsbehälter mit neuem Dichtsatz abgedichtet, ebenso habe ich das Thermostat ausgetauscht. Der Roller stand auch schon einmal in einer Kymko-Werkstatt, die haben zwar festgestellt, dass vermutlich vom Kühlsystem Luft gezogen wird, aber eine genaue Ursachen konnten Sie weder benennen noch beheben. Ich wurde mit der Aussage entlassen, dass das wahrscheinlich was Größeres sei und eine Reparatur nicht lohne.
Offengestanden bin ich auch gar nicht sicher, ob der Motor wirklich so heiß wird oder ob das Problem auf eine falsche Anzeige zurückzuführen ist.

Da ich im Moment jeden Tag mit Motorschaden rechne, wäre ich für jeden Tipp bezüglich Diagnose oder Reparatur dankbar.

LG - Gerhard
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Beitrag von MeisterZIP »

Mach doch mal den Kühlerdeckel ab und laß den Motor laufen . Kühlerdeckel , nicht Deckel vom Ausgleichsbehälter ! Sollte der Motor aus welchem Grund auch immer schneller heiß werden als sonst , beispielsweise durch eine defekte Zylinderkopfdichtung , würde sehr schnell Abgas aus dem Kühlwasser blubbern .
Ist das nicht der Fall , mal den Geber der Temperaturanzeige am Zylinder tauschen , vielleicht spinnt der ja .

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tschoerdi

Beitrag von tschoerdi »

Danke schon mal für die Tipps - werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Sollte da wirklich gleich was losblubbern, wäre da als erstes an die Zylinderkopfdichtung zu denken oder gibt es auch noch andere denkbare Lecks?

LG - Gerhard
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Beitrag von MeisterZIP »

Nein , kann nur die Zylinderkopfdichtung sein .
Wenn das Kühlwasser degegen kocht ( das Bubbern also nicht von Abgasen , sondern vom kochenden Kühlwasser kommt ) , würde ich mal auf eine defekte Wasserpumpe schließen . Der Unterschied ist deutlich in der Temperatur des Kühlwassers zu erkennen .

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tschoerdi

Beitrag von tschoerdi »

Hallo Meister Zip,

ich fürchte es ist die Zylinderkopfdichtung. Abgase blubbern aus dem Kühler.
Hier deshalb noch ein paar konkrete Fragen.
1. Ist es für den ambitionierten Schrauber ein realistisches Unterfangen die Zylinderkopfdichtung zu tauschen? Im Augenblick bin ich einigermaßen mutig, da die Alternative "abwarten und wegschmeißen" heißt.
2. Muss man dafür den gesamten Motor ausbauen oder gelingt dies bei eingebauter Maschine?
3. Muss man ausschließlich die Dichtung wechseln oder weitere Teile?
4. Muss man die Auflagefläche der Dichtung abschleifen oder andere Arbeiten durchführen?

Ich würde ja liebend gerne ein entsprechendes Werkstattbuch kaufen, aber für die wassergekühlten Motoren gibt es dieses (noch) nicht. oder?

LG - Gerhard
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Beitrag von MeisterZIP »

Der Motor kann drin bleiben , der Kopf muss nur geschliffen werden , wenn er krumm ist ( das kann man mit einem Haarlineal messen , oder in der Wst prüfen lassen ) .
Wenn man sich im Prinzip mit Steuerzeiten , Ventilspiel und dem Viertaktprinzip auskennt , sollte es alles kein Problem sein .
Wenn man allerdings ohne Sinn und Verstand drauf losschraubt , sollte man das Geld lieber in einen netten Urlaub investieren .
Außer der Zylinderkopfdichtung braucht man ggf. noch eine Krümmerdichtung , neues Öl und Kühlwasser , das war's .

Ein Buch gibt's leider nicht .

MeisterZIP
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Beitrag von tschoerdi »

Hallo Meister Zip,

habe jetzt doch schon bei drei Werkstätten nachgefragt wegen möglicher Reparatur und die haben alle dankend abgelehnt, unter anderem auch weil sie über notwendige Unterlagen nicht verfügen. Was genau in diesen Kymko-Hilfen drin steht weiß ich nicht, aber wahrscheinlich geht's da eben genau um Steuerzeiten etc.
Deshalb nochmal eine Nachfrage:
1. Wie wird beim Dink 125 die Steuerkette entfernt? Gibt es eine Spannvorrichtung, lässt sich das obere Zahnrad und damit die Kette lösen oder gibt es ein Schließglied in der Kette?
2. Gibt es Unterlagen zum Dink oder allgemein gültige Regeln zur Einstellung der Steuerzeiten etc.?

LG - Gerhard
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Beitrag von MeisterZIP »

Wenn eine Motorrad/Rollerwerkstatt einen so einfach aufgebauten Motor wie vom Dink nicht zerlegen kann , sollte sie eigentlich direkt zumachen . Was für eine Schande , das direkt von mehreren WST zu hören !

Klar gibt es eine Spannvorrichtung , den Steuerkettenspanner , sitzt seitlich rechts auf dem Zylinder !
Markierungen ? Logo ! Schwungrad auf OT-Markierung ( "T" ) , dann die Nockenwelle betrachten , da sind zwei kleine Bohrungen im Steuerkettenrad , die fluchten dann bei OT mit der Gehäusedichtkante des ZK . Die große Bohrung im Zahnrad sollte dann oben stehen , dann ist man auf dem richtigen Totpunkt .

MeisterZIP
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alfons
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Beitrag von alfons »

Also dass eine Mopedwerkstatt sich nicht in der Lage sieht eine Kopfdichtung zu erneuern ist fast unglaublich. tschoerdi, die Reparatur ist für einen geübten Schrauber wirklich nicht so aufwendig. Wenn Du etwas ähnliches (z.B. Kolben tauschen) noch nicht gmeacht hast würde ich die eigenen Finger weglassen und jemand suchen, der Dir hilft. Auf jeden Fall lohnt eine Rep anzufangen und wenn während dessen nicht noch anderes auffällt wird alles gut.
Lieben Gruß und viel Erfolg Alfons
xciting 500i
tschoerdi

Beitrag von tschoerdi »

Vielen Dank fuer Eure Tipps und die moralische Unterstützung.

Ganz aufgegeben habe ich die Werkstattsuche noch nicht. Ich hatte bislang auch den Eindruck, dass bei den angefragten Werkstätten das Problem eher darin bestand, dass es ein Kymko-Roller ist, den die vielleicht gar nicht kennen.
Zylinderkopfdichtung wechseln ja, aber halt nur bei den betreuten Marken.

Einen oder zwei Versuche werde ich noch starten, anosnsten werde ich doch selbst den Schraubenschlüssel schwingen.

LG - Gerhard
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