Ruckeln bei Teillast - ich weiß die Lösung!

Kymcos einziger Roller mit Halbautomatik wird hier diskutiert . Komm rein !
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Silent Blood
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Ruckeln bei Teillast - ich weiß die Lösung!

Beitrag von Silent Blood »

Tag,

heute, bei Kilometerstand 21.800, brach plötzlich bei voller Fahrt die Leistung ein. Ich dachte schon fast an einen Motorschaden, verstehen würde ich es ja bei der Beanspruchung und dem Kilometerstand. Aber es hatte sich nur der Clip der Vergasernadel gelöst und die Nadel fiel dann aus dem Schieber.

Muss dazu sagen, dass ich bis dahin mit permanentem Teillastruckeln zu tun hatte, das ich auf eine magere Einstellung zurückführte wegen den Abgasnormen und daher nicht weiter beachtete, auch wenn es nervte.

Der Clip war in der 2. Furche von unten gezählt, insgesamt sind es 5 Furchen in der Nadel. Interessenshalber tat ich den Clip in die 3. Furche (also in die Mitte), weil ich einfach mal wissen wollte, wie sich ein magereres Gemisch auswirkt, und siehe da: Das vermeintliche Magerruckeln war gar keines, denn nach dem Magererstellen ist es absolut weg. Seidenweicher Lauf jetzt (im Rahmen eines für einen Einzylinder möglichen).

Habt ihr auch dieses Magerruckeln und hat schon mal jemand geschaut, wo der Clip bei seiner Nadel drin ist?
skymann
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Beitrag von skymann »

Hallo,
ja, manchmal ruckelt es etwas bei nur minimal aufgedrehtem Gas, etwas mehr und es ist weg.
Ich werde Deinen Tipp mal im Kopf behalten und wenn ich meine nächste "Inspektion" mache werd ich mal nachsehen in welcher Kerbe die Nadel bei meinem hängt.

Gruß Peter
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andiz
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Beitrag von andiz »

Meiner ist so eingestellt wie ab Werk:
2. Kerbung von unten mit zusätzlicher Unterlegscheibe aus Kunsstoff.
Ich hatte einmal die mittlere Kerbe ausprobiert und da kam unten heraus weniger Leistung und ich musste noch ziemlich lange den Choke auf Halbstellung nutzen, damit der Motor überhaupt gut Gas annahm.

Konstantfahrruckeln hatte ich aber nie bis auf ein paar Ruckler nach längerem Schiebebetrieb bergab.
Grüße,
Andreas

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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Teillastruckeln ist mir nicht bewusst und die Vergasereinstellung beider Nexxons ist unberührt - also dann wahrscheinlich die zweite Kerbe.
Bei Sohnemanns Roller war eine eher großzügige Ventileinstellung die Lösung für einen guten und sanften Motorlauf.

Übrigens: Was ist bei dir Teillast? Unsere Fahrzeuge sind gedrosselt und würden damit verglichen mit der Original-Version permanent nur im Teillastbereich fahren...

Viele Grüße
Dieter
Silent Blood
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Beitrag von Silent Blood »

Teillast heißt bei mir, dass ich ca. ein Drittel Gas gebe (habe mir Markierungen gemacht). Dann läuft er laut Tacho 55 (in echt wohl nur rund 47 km/h) und ruckelt leicht und das ab Beginn. Da das Endrohr bei einer solchen Fahrweise auch nach längeren Fahrten absolut rußfrei blieb, ging ich davon aus, dass der Motor mager eingestellt ist (was mir auch eine Abgasmessung bestätigte, CO - Wert bei erhöhter Drehzahl ohne Last war nur ca. 0.1 %, Lambda rund 1.1) und dass das ein Magerruckeln ist. Komisch nur, dass das vermeintliche Magerruckeln durch ein magereres Einstellen zu beheben ist. Mal schauen, wie sich der sowieso sehr geringe Verbrauch (minimal 1.6 Liter / 100 km, im Schnitt 1.8 Liter, maximal 2.3 Liter) entwickelt.

Gab ich etwas mehr Gas, war das Ruckeln auch weg, ja. Verstehe das irgendwie nicht.

Übrigens musste ich die Reparatur völlig ohne Werkzeug (war 20 km von zuhause weg und Schieben hätte über 4 Stunden gedauert) durchführen, war nicht leicht, aber zeigt doch, dass der Nexxon nicht so verbaut ist, wie alle immer gerne sagen.

Ventile sind natürlich auch korrekt eingestellt, 0.1 mm.
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andiz
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Beitrag von andiz »

CO 0.1% wundert mich nicht, schließlich hat das Ding einen Katalysator. Lambda 1.1 ist für den Teillastbereich wirklich optimal, da gibts nichts zu meckern.

Mein Verbrauch lag gedrosselt im Schnitt bei 1.65 l auf 100 km und entdrosselt bei ca. 1.9 l auf 100km. Entdrosselt habe ich ihm allerdings nach dem Warmfahren auch mal gut die Sporen gegeben und dafür war der Verbrauch wirklich akzeptabel. :)

Der verbaute Vergaser ist aber eh eine absolute Zicke, von da her wundert mich das nicht, wenn der Motor ab und an mal nicht so sauber läuft.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von punkerente »

andiz hat geschrieben:... schließlich hat das Ding einen Katalysator. ...
Bist du sicher, Andreas?

Ich dachte immer, dass wir einen "normalen" Auspuff hätten. In den Fahrzeugpapieren habe ich nichts entsprechendes gefunden, wobei ich die EU-Bezeichnungen nicht nachgelesen habe.

Viele Grüße
Dieter
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andiz
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Beitrag von andiz »

Das Gerät hat einen ungeregelten Euro-2 Katalysator mit Sekundärluftsystem.

Auf Seite 38 der englischen Anleitung ist eine Zeichnung des Abgasreinigungssystems zu finden. Dort sieht man, wie der Kat im Schalldämpfer integriert ist. Zwar wird im Dokument behauptet, dass die Kiste Euro 3 schafft, aber das glaube ich weniger. Die genauen Abgaswerte stehen in der Betriebserlaubnis.

Wenn man nach ein paar Kilometern mal am Auspuff schnuppert, kann man den charakteristischen Katalysatorgeruch der Abgase deutlich wahrnehmen.
Bei meiner Virago ohne jegliche Abgasreinigung riecht man deutlich den charakteristischen Geruch ungereinigter Benzinabgase bereits, wenn man an der Ampel steht und der Wind von hinten kommt.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von punkerente »

Super! Wieder etwas gelernt. Und ich dachte, wir würden die Umwelt nur durch den geringen Verbrauch schonen.

Vielen Dank, Andreas und viele Grüße
Dieter
Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

Silent Blood hat geschrieben:Übrigens musste ich die Reparatur völlig ohne Werkzeug (war 20 km von zuhause weg und Schieben hätte über 4 Stunden gedauert) durchführen, war nicht leicht, aber zeigt doch, dass der Nexxon nicht so verbaut ist, wie alle immer gerne sagen.
Ich sage: der Nexxon ist verbaut. :) Bei der letzten Kettenspann- und reinigungsaktion wollte ich Kerze und Vergaser mal von innen beäugen und frage mich echt, warum ich die Kiste offenbar erst komplett von hinten aus entkleiden muss, um halbwegs guten Zugriff zu haben. Da hat das Schrauben an meiner ollen Schwalbe massiv mehr Spaß gemacht. Tunnel abgebaut: Alles wichtige lag vor einem. :)

Was ist das Geheimnis? Gibt es irgendeine Abkürzung, um an den Motorblock zu kommen, ohne die ganze Verkleidung abzunehmen?

Grüße vom
-Elch
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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Elchknie hat geschrieben:... Was ist das Geheimnis? Gibt es irgendeine Abkürzung, um an den Motorblock zu kommen, ohne die ganze Verkleidung abzunehmen? ...
Die Lösung haben wir schon einmal nicht gefunden: http://www.zzip.de/forum/viewtopic.php?t=5588 Das ist wohl so.

Und ich unterschreibe auch, dass das Fahrzeug verbaut ist. Wenn man netter Weise an einzelne Teile heran kommt, heißt das nicht, dass das die Sache besser macht.
Allerdings sind diverse andere Roller mit Plastik-Hülle auch kein Stück besser. Und ansonsten ist der Nexxon ein gutes Moped - vor allem, wenn man die "Erstausrüster-Qualität" ausgetauscht hat...

Viele Grüße
Dieter
Silent Blood
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Beitrag von Silent Blood »

Kommando zurück, habe Mist verzapft. Durch ein Höherstellen des Vergasernadelclips bekommt man das Geruckle bei Teillast nicht weg, im Gegenteil: Es wird viel schlimmer, fast bis zur Unfahrbarkeit. Also doch alles logisch.

Hintergrund: Mir ist das Moped unterwegs ausgegangen, da sich der Clip gelöst hatte und die Düsennadel demnach durch den Schieber in die Vergaserdüse fiel, sich außerdem verkantete. Ich reparierte unterwegs (nur mit Bordwerkzeug), aber ohne den Schieber vom Gaszug zu lösen. So war es logisch, dass die Vergasernadel ziemlich haltlos war, da sie nicht arretiert war. Beim Gasgeben ging sie hoch, aber nur langsam wieder runter. Deshalb lief der Motor ultrafett (hatte mich schon über den vielen Ruß im Endrohr gewundert, normalerweise rußt der nicht) und daher bei Teillast sehr sauber und ruhig. Man müsste den Clip also niedriger stellen, damit das vorbei ist. Bin aber zu geizig, das Teil soll sparsam bleiben.

Ach ja: Um in den Brennraum zu glotzen, löse ich genau 4 Schrauben. 2 für den Spoiler, eine seitliche und die Zündkerze.
Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

Ach ja: Um in den Brennraum zu glotzen, löse ich genau 4 Schrauben. 2 für den Spoiler, eine seitliche und die Zündkerze.
Echt? Ich habe dort untenrum auch schonmal alles abgemacht, aber es erschien mir selbst zum Zündkerze rausholen reichlich eng. Vielleicht hält die Verkleidung aber mehr Biege-Kräfte aus, als ich ihr zutraue...

Ansonsten Danke für die Info!
skymann
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Beitrag von skymann »

Hallo,
nee, paßt schon, 3 Schrauben und die Verkleidung läßt sich weit genug zur Seite biegen, ist wirklich recht flexibel, sind aber auch nur 2 cm die man biegen muß, dann aber irgendwie in der Stellung blockieren damit man die Hände frei hat.

Wie es in ein paar Jahren ausschaut wenn die Weichmacher aus dem Kunststoff verschwunden sind, keine Ahnung, vielleicht bricht sie dann sofort? :wink:

Gruß Peter
Silent Blood
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Beitrag von Silent Blood »

Inspiriert durch den seidenweichen Lauf konnte ich jetzt doch nicht widerstehen und habe den Düsennadelclip in die unterste Öse gesteckt. Ergebnis: Endlich weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hat! Kein Geruckel mehr bei Teillast, spontane Gasannahme, kein Stottern und Verschlucken beim kurzen Gasaufreißen, keine Fehlzündungen bei lastlosem Hochdrehen, eventuell sogar minimal bessere Beschleunigung bei nur minimal gestiegenem Rußausstoß. Verbrauch habe ich noch nicht ermittelt, sehe ich mir aber die Tanknadel an (tanke immer nach exakt 200 km, daher kenne ich das Verhalten dieses Instrumentes in, - und auswendig), so scheint dieser in etwa gleich geblieben zu sein, was wohl daran liegt, dass nun weniger Gas gegeben werden muss. Ein voller Erfolg bislang!
Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

...klingt verlockend. Das Hochhängen hast Du mit der 3-Schrauben-lösen-Variante durchführen können? Falls ja - mach ich das auch. :)
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andiz
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Beitrag von andiz »

Die drei Schrauben muss man nur lösen, wenn man an die Kerze will/muss, mit dem Vergaser hat das gar nichts zu tun.

Arbeiten am Vergaser zwecks Gasschiebereinstellung sind eine elendige Fummelarbeit, die man auch ohne das Lösen einer einzige Gehäuseschraube hinbekommt. Alternativ muss man die Verkleidung abmontieren, falls die Hände zu groß geraten sein sollten und man nicht genug Platz zum arbeiten hat.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von Silent Blood »

Ergänzung: Habe den Clip wieder in die originale Position gesteckt, weil das Gemisch doch zu fett war. Man kann aber über die CO - Leerlaufgemischschraube (seitlich am Vergaser) auch das Teillastgemisch beeinflussen. Steckt man den Clip der Nadel eine Öse tiefer, so stimmt das Teillastgemisch, aber der Leerlauf ist dann zu fett. Außerdem wird selbst bei leichter Last ab mittlerer Drehzahl stark angefettet, was nicht nötig ist und Benzin verschwendet. Mein selbst installierter 400 - zelliger und motornaher Metallkat (Bild: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... f3h4sm.jpg)jedenfalls quittierte das mit deutlicher Rotglut, mit serienmäßiger Einstellung glüht er absolut nicht.
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