Die Trilogie eines Reifen-/Bremsenwechsels...
Verfasst: 29.03.2015, 22:10
Trilogie? Teile Kaufen -> Schrauben -> Werkstatt...
Die Trilogie eines Reifen- und Bremswechsels beim Satelis 400
Sicherlich kennen viele diesen Vergleich: http://www.programmwechsel.de/humor-lus ... ziert.html
Leider schuf mich die Evolution als Mann, also quasi Persönliches Pech...
Ursache der ganzen Aktion waren ein vergammelter Bremssattel. Die Hinteren Bremsbeläge wurden erst- und letztmals bei Km-Stand 30.000 gewechselt. Mein damaliger Peugeot-Händler hat zu meinen erstaunen Originale Kymco-Beläge verwendet, die auch bei Km-Stand 83.000 noch nicht gänzlich abgenutzt waren.
Leider lies sich der Bremssattel nicht leicht verschieben, wodurch der Kolbenlose (Radinnere) Belag immer leicht schliff. Dadurch war dieser weit mehr als der vom Kolben angepresste Belag verschlissen und die Scheibe war eingelaufen.
Los geht’s...
Ich bestellte beim Örtlichen Kymco-Händler eine Originale Bremsscheibe, Bremsscheibenschrauben und einen Satz Bremsbeläge für Hinten, sowie einen Satz Heidenau K66.
Am Freitag Mittag machte ich mich ans Werk. Auspuff abbauen, Wagenheber über ein stück Holz unter den Motor platzieren und leichten Druck auf selbigen ausüben. Rechtes Federbein von Schwinge lösen, Schwinge von Motor lösen, Radmutter mit Schlagschrauber entfernen und doof gucken. Die Schwinge saß fest.
Drei verschiedene Abzieher geholt, die alle nicht passten, dann meinen Vater zu rate gezogen.
Holzkeile zwischen Felge und Schwinge gesteckt und versucht die Schwinge damit von der Achse zu drücken.
Als Hilfestellung wollte ich der Kontaktstellen zwischen Schwinge und Achse nochmal mit Kältereaktiven Rostlöser zu leibe rücken, allerdings stand die Dose auf dem Heuboden.
Ich bin also auf den 2,50m hoch gelegen Heuboden gestiegen, habe mich am Rand entlang auf einem Stapel Laminat vor gekämpft und fühlte plötzlich die Erdanziehungskraft... Im Flug habe ich die beiden Standlautsprecher mitgerissen, die oben standen, bin mit dem Kinn am Boden-Boden hängen geblieben und kam gebremst durch einen Stapel schräg angelehnter Latten- unsanft unten an. Ein Lautsprecher schlug mir ein Horn auf dem Kopf. Das hätte arg böse ausgehen können... Gut, durch den Kinnhaken habe ich blaues Kinn, kann schlecht Kauen, Gähnen, Lachen... und der Kopf tat mit zwei Tage weh. Die Kaputte Hose ist nicht erwähnenswert.
30 Minuten später waren wir beide (mein Vater und ich) wieder einsatzbereit und zogen die Schwinge von der Radachse herunter.
Ich bin dann mit dem Rad (im Auto) zur Werkstatt gefahren und habe den Reifen wechseln lassen. Wieder zu Hause habe ich die Bremszange demontiert und wegen absolut schlechter Zugänglichkeit (Welcher Trottel hat den Satelis 400 auf dem Heimweg konstruiert???) habe ich den Bremssattel noch von der Leitung getrennt. Die Scheibe ging recht schnell ab.
Den Bremssattel habe ich dann auf der Werkbank sauber gemacht und die Schwimmmechanik wieder gangbar gemacht.
Nun wollte ich die Bremsbeläge einsetzen und musste feststellen das es die falschen waren.
Der abstand der beiden Löcher für die Haltebolzen war zu gering.
Kurzer Anruf bei Polo-Motorrad, ja die EBC FA227 waren vorrätig, kann ich abholen. Ich aß dann erstmal zu Abend.
Nach dem Abendessen bin ich mit dem Auto zu Polo gefahren und habe ich Bremsbeläge gekauft. Wieder zu Hause angekommen habe ich die Beläge verbaut, die neue Bremsscheibe montiert, den Bremssattel wieder an die Bremsleistung angeschlossen und verbaut. Rad drauf und Schwinge erstmals nur aufgesteckt... Ab ins Bett.
Samstag morgen ging es weiter. Radmutter angezogen, neuen Splint rein, Schwinge am Motor festgeschraubt, Federbein rein, Spritzschutz wieder dran, Hauptständer wieder an Schwinge befestigen!!! (So ein Schrott!!!), Auspuff dran.
Jetzt: Bremse befüllen und entlüften. So ein Vakuumentlüfter ist ne' feine sache. Unten zutschen und oben nur Brühe nachfüllen bis selbige unten Blasenfrei und (nach 4 Jahren) heller austritt. Soweit so gut. Aber wo ist der Druckpunkt? Ich greife in einen Schwamm. Die Bremse bremst, schleift aber etwas, aber ich habe keinen klaren Druckpunkt...
Ich versuche die Bremse nochmal zu entlüfen, ansonsten wandert der Roller dorthin wo er hingehört: In die Werkstatt...
Also, was habe ich gewonnen? Nichts. Ist wie mit dem eigenen Ölwechsel... Man liegt im Dreck und verbrät Zeit...
Kosten-Nutzen-Aufstellung
Bremsscheibe: 60 Euro
Falsche Bremsbeläge: 12 Euro
Neue Bremsbeläge 15 Euro
Hinterreifen: 75 Euro
Benzin: 8 Euro
Summe: 170 Euro
Zeit:
Bis das Rad draußen war: 3,5h
Reifen in Werkstatt wechseln lassen: 1h
Bremsbeläge kaufen: 1h
Bremse überholen und alles wieder zusammen bauen: 3h
Summe: 8,5h
Arbeiten in Werkstatt machen lassen:
Teile: Bremsscheibe, Bremsbeläge und Hinterreifen:
Summe: 150 Euro.
Kein Benzin, Werkstatt liegt auf Arbeitsweg.
Lohn: Reifenwechsel Hinten und Vorne: 35 Euro (mit Rad Aus- und Einbau)
Bremse überholen: ~2h = 100€
Leihroller: 9 Euro
Summe: 294 Euro. Dafür kein Stress, kein Dreck und kein Sturz!!!
Sch..ß drauf auf das Geld. Auch wenn mein Vater KFZ-Schlosser ist, und ich manchmal auch keine zwei linken Daumen habe, aber der Stress wegen dem „bisschen“ Geld – Nee!
Viele Grüße, Alex
Die Trilogie eines Reifen- und Bremswechsels beim Satelis 400
Sicherlich kennen viele diesen Vergleich: http://www.programmwechsel.de/humor-lus ... ziert.html
Leider schuf mich die Evolution als Mann, also quasi Persönliches Pech...
Ursache der ganzen Aktion waren ein vergammelter Bremssattel. Die Hinteren Bremsbeläge wurden erst- und letztmals bei Km-Stand 30.000 gewechselt. Mein damaliger Peugeot-Händler hat zu meinen erstaunen Originale Kymco-Beläge verwendet, die auch bei Km-Stand 83.000 noch nicht gänzlich abgenutzt waren.
Leider lies sich der Bremssattel nicht leicht verschieben, wodurch der Kolbenlose (Radinnere) Belag immer leicht schliff. Dadurch war dieser weit mehr als der vom Kolben angepresste Belag verschlissen und die Scheibe war eingelaufen.
Los geht’s...
Ich bestellte beim Örtlichen Kymco-Händler eine Originale Bremsscheibe, Bremsscheibenschrauben und einen Satz Bremsbeläge für Hinten, sowie einen Satz Heidenau K66.
Am Freitag Mittag machte ich mich ans Werk. Auspuff abbauen, Wagenheber über ein stück Holz unter den Motor platzieren und leichten Druck auf selbigen ausüben. Rechtes Federbein von Schwinge lösen, Schwinge von Motor lösen, Radmutter mit Schlagschrauber entfernen und doof gucken. Die Schwinge saß fest.
Drei verschiedene Abzieher geholt, die alle nicht passten, dann meinen Vater zu rate gezogen.
Holzkeile zwischen Felge und Schwinge gesteckt und versucht die Schwinge damit von der Achse zu drücken.
Als Hilfestellung wollte ich der Kontaktstellen zwischen Schwinge und Achse nochmal mit Kältereaktiven Rostlöser zu leibe rücken, allerdings stand die Dose auf dem Heuboden.
Ich bin also auf den 2,50m hoch gelegen Heuboden gestiegen, habe mich am Rand entlang auf einem Stapel Laminat vor gekämpft und fühlte plötzlich die Erdanziehungskraft... Im Flug habe ich die beiden Standlautsprecher mitgerissen, die oben standen, bin mit dem Kinn am Boden-Boden hängen geblieben und kam gebremst durch einen Stapel schräg angelehnter Latten- unsanft unten an. Ein Lautsprecher schlug mir ein Horn auf dem Kopf. Das hätte arg böse ausgehen können... Gut, durch den Kinnhaken habe ich blaues Kinn, kann schlecht Kauen, Gähnen, Lachen... und der Kopf tat mit zwei Tage weh. Die Kaputte Hose ist nicht erwähnenswert.
30 Minuten später waren wir beide (mein Vater und ich) wieder einsatzbereit und zogen die Schwinge von der Radachse herunter.
Ich bin dann mit dem Rad (im Auto) zur Werkstatt gefahren und habe den Reifen wechseln lassen. Wieder zu Hause habe ich die Bremszange demontiert und wegen absolut schlechter Zugänglichkeit (Welcher Trottel hat den Satelis 400 auf dem Heimweg konstruiert???) habe ich den Bremssattel noch von der Leitung getrennt. Die Scheibe ging recht schnell ab.
Den Bremssattel habe ich dann auf der Werkbank sauber gemacht und die Schwimmmechanik wieder gangbar gemacht.
Nun wollte ich die Bremsbeläge einsetzen und musste feststellen das es die falschen waren.
Der abstand der beiden Löcher für die Haltebolzen war zu gering.
Kurzer Anruf bei Polo-Motorrad, ja die EBC FA227 waren vorrätig, kann ich abholen. Ich aß dann erstmal zu Abend.
Nach dem Abendessen bin ich mit dem Auto zu Polo gefahren und habe ich Bremsbeläge gekauft. Wieder zu Hause angekommen habe ich die Beläge verbaut, die neue Bremsscheibe montiert, den Bremssattel wieder an die Bremsleistung angeschlossen und verbaut. Rad drauf und Schwinge erstmals nur aufgesteckt... Ab ins Bett.
Samstag morgen ging es weiter. Radmutter angezogen, neuen Splint rein, Schwinge am Motor festgeschraubt, Federbein rein, Spritzschutz wieder dran, Hauptständer wieder an Schwinge befestigen!!! (So ein Schrott!!!), Auspuff dran.
Jetzt: Bremse befüllen und entlüften. So ein Vakuumentlüfter ist ne' feine sache. Unten zutschen und oben nur Brühe nachfüllen bis selbige unten Blasenfrei und (nach 4 Jahren) heller austritt. Soweit so gut. Aber wo ist der Druckpunkt? Ich greife in einen Schwamm. Die Bremse bremst, schleift aber etwas, aber ich habe keinen klaren Druckpunkt...
Ich versuche die Bremse nochmal zu entlüfen, ansonsten wandert der Roller dorthin wo er hingehört: In die Werkstatt...
Also, was habe ich gewonnen? Nichts. Ist wie mit dem eigenen Ölwechsel... Man liegt im Dreck und verbrät Zeit...
Kosten-Nutzen-Aufstellung
Bremsscheibe: 60 Euro
Falsche Bremsbeläge: 12 Euro
Neue Bremsbeläge 15 Euro
Hinterreifen: 75 Euro
Benzin: 8 Euro
Summe: 170 Euro
Zeit:
Bis das Rad draußen war: 3,5h
Reifen in Werkstatt wechseln lassen: 1h
Bremsbeläge kaufen: 1h
Bremse überholen und alles wieder zusammen bauen: 3h
Summe: 8,5h
Arbeiten in Werkstatt machen lassen:
Teile: Bremsscheibe, Bremsbeläge und Hinterreifen:
Summe: 150 Euro.
Kein Benzin, Werkstatt liegt auf Arbeitsweg.
Lohn: Reifenwechsel Hinten und Vorne: 35 Euro (mit Rad Aus- und Einbau)
Bremse überholen: ~2h = 100€
Leihroller: 9 Euro
Summe: 294 Euro. Dafür kein Stress, kein Dreck und kein Sturz!!!
Sch..ß drauf auf das Geld. Auch wenn mein Vater KFZ-Schlosser ist, und ich manchmal auch keine zwei linken Daumen habe, aber der Stress wegen dem „bisschen“ Geld – Nee!
Viele Grüße, Alex