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Bremsbeläge vorne und hinten versch. Hersteller - zulässig?

Verfasst: 07.08.2014, 22:13
von golfmeikel
Hallo,

darf ich hinten einen anderen Bremsbelaghersteller als vorne benutzen oder muss es vom Hersteller gleich sein? Fahre einen 300ccm Roller. Ist das gesetzesmäßig/ TÜV-mäßig zulässig oder nicht?

Verfasst: 07.08.2014, 22:22
von Kuno
Das ist nicht vorgeschrieben. Zudem müßte der Prüfer ja die Beläge ausbauen, um zu erkennen, um welchen Hersteller es sich handelt...

Verfasst: 07.08.2014, 22:34
von golfmeikel
Danke für die schnelle Antwort :D

Verfasst: 07.08.2014, 23:30
von dalung
Die Beläge brauchen eine KBA Nummer. Ansonsten wird sie ein gewissenhafter
Monteur sie erst gar nicht einbauen.

Verfasst: 07.08.2014, 23:56
von Ulrich
Abgesehen davon:
Ich würde bei gleichartigen Bremsen (also Scheibenbremsen vorn und hinten) immer "gleichmäßig" wechseln, d. h. immer vom gleichen Hersteller...
Außerdem kontrolliere ich grundsätzlich beide Bremsen, und wechsele komplett...

Stellt sich die Frage, warum der Themen-Schreiber so etwas vorhat?
So teuer ist kompletter Satz Bremsklötze nun auch wieder nicht - und an den Bremsen wird nicht gespart:
Da hängt das Leben dran...,

meint
der Ulrich

Verfasst: 08.08.2014, 01:10
von raptorsl
Soweit ich es weiss ist es doch so, dass die Ori-Beläge zwar recht gut sind, aber es doch immer eine Verbesserungsmöglichkeit gibt--->Stichwort Sinterbeläge.
Allerdings stimme ich Ulrich zu, dass an der Sicherheit nicht gespart werden darf und deshalb vorne und hinten gleichzeitig gewechselt gehören.
Sollte es aber tatsächlich so sein, dass beispielsweise die vorderen ungleich stärker verschlissen sind wie die hinteren, dann sollte der Themenstarter evtl über eine Anpassung des Fahrstils nachdenken, denn eine Ungleichmäßige Nutzung der Bremsen kann u.U. eine böse Überraschung bei "unsteten" Strassenverhältnissen nach sich ziehen. Die vordere Bremse mag die Hauptbremsarbeit verrichten, aber die hintere dient doch der Stabilisierung des Fahrzeugs, right?

Sollte es aber nur eine gewollte Ersparnis sein, bringt es nicht wirklich was. Denn eigentlich sollte die andere Bremse auch bald fällig sein und bei gleichzeitigem Wechsel ist auch die Gleichmäßigkeit der Bremswirkung gewährleistet.

Verfasst: 08.08.2014, 10:58
von Kuno
Bekanntlich wird beim Verzögern das Vorderrad be- und das Hinterrad entlastet, vorn können folglich viel höhere Bremskräfte übertragen werden als hinten. Die Fahrzeughersteller bauen deshalb vorn stärkere Bremsen ein als hinten - sind beides Scheibenbremsen ist die vordere Scheibe in aller Regel im Durchmesser größer als die hintere. Größere Scheibe = größere Hebelkraft = mehr Bremswirkung. Wenn also der Fahrer, der sich in aller Regel keine Gedanken über optimale Bremskraftverteilung macht, gleichmäßig beide Bremsen bedient, wird vorn mehr Vortrieb in Wärme umgewandelt als hinten, was sich natürlich auf den Verschleiß der Bremsbeläge unterschiedlich auswirkt. Zudem hat die kleine hintere Scheibe ja einen geringeren Umfang, deshalb wird je Radumdrehung weniger Stahl zwischen den Bremsbelägen verschleißfördernd durchgeschliffen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es kann gut sein, daß bei Erreichen der Verschleißgrenze der vorderen Beläge die hinteren noch völlig in Ordnung sind. Wechseln würde ich letztere in diesem Falle natürlich nicht. Ein regelmäßiger Kontrollblick auf die Belagstärke sollte eh selbstverständlich sein und ist bei Zweirädern ja schnell erledigt.

Verfasst: 08.08.2014, 11:10
von bigeagle0304
Kuno hat geschrieben:Bekanntlich wird beim Verzögern das Vorderrad be- und das Hinterrad entlastet, vorn können folglich viel höhere Bremskräfte übertragen werden als hinten. Die Fahrzeughersteller bauen deshalb vorn stärkere Bremsen ein als hinten - sind beides Scheibenbremsen ist die vordere Scheibe in aller Regel im Durchmesser größer als die hintere. Größere Scheibe = größere Hebelkraft = mehr Bremswirkung. Wenn also der Fahrer, der sich in aller Regel keine Gedanken über optimale Bremskraftverteilung macht, gleichmäßig beide Bremsen bedient, wird vorn mehr Vortrieb in Wärme umgewandelt als hinten, was sich natürlich auf den Verschleiß der Bremsbeläge unterschiedlich auswirkt. Zudem hat die kleine hintere Scheibe ja einen geringeren Umfang, deshalb wird je Radumdrehung weniger Stahl zwischen den Bremsbelägen verschleißfördernd durchgeschliffen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es kann gut sein, daß bei Erreichen der Verschleißgrenze der vorderen Beläge die hinteren noch völlig in Ordnung sind. Wechseln würde ich letztere in diesem Falle natürlich nicht. Ein regelmäßiger Kontrollblick auf die Belagstärke sollte eh selbstverständlich sein und ist bei Zweirädern ja schnell erledigt.
Das nenne ich eine Ansage, klar und deutlich :shock: . Warum soll was getauscht werden was nicht verschlissen oder defekt ist.
Überdies hat der Themeneröffner nur gefragt ob es legal oder verboten ist verschiedene einzubauen. Von Preis und Kosten war da nix zu lesen. :wink:

Verfasst: 09.08.2014, 14:13
von golfmeikel
Schön ist es immer zu lesen, dass sich viele Gedanken über die Sicherheit machen ...und so solls auch sein. Mir ging es bei der Fragestellung in keinster Weise um Sparmaßnahmen.

Hintergrund der Frage war, dass ich beim Händler für das Vorderrad von Brembo neue Beläge bestellte, für das Hinterrad sollten sie Tage später geliefert werden. Herausgestellt hat sich dann aber, dass es für meinen Downtown 300i abs keine Bremsbeläge von Brembo für das Hinterrad gibt ...zumindest keine, die gelistet werden.
Von Lucas gibts diese aber sehr wohl.
Da ich nun die vordereren neuen Beläge von Brembo schon besitze, stelle ich mir die Frage, ob ich dies Brembo nun vorne und hinten von Lucas bedenkenlos einbauen kann oder allesamt nur von einem Hersteller. Getauscht werden müssen sowieso vorne UND hinten.