Nachtrag 06.07.2016:
Ich habe gestern Vormittag bei km-Stand 31614, dies entspricht wegen Tachoausfalls tatsächlichen 33000 km den Roller zur fälligen Durchsicht in die Werkstatt im Felsenkeller Dresden gebracht. Heute zur vereinbarten Zeit um 15:00 Uhr habe ich ihn wieder in Empfang nehmen können.
Durchgeführt worden ist eine große Inspektion mit Ventilspieleinstellung, Überprüfung Lenkkopflager / Federelemente / Bremsanlage / bewegliche Teile /Antrieb/elektrische Anlage, Wechsel Antriebsriemen, Motor- / Getriebeölwechsel, Wechsel Zündkerze / Luftfilter, Bowdenzüge geschmiert, Probefahrt.
Kostenpunkt der reinen Inspektion 169.-€.
Hinzu kamen zusätzlich Wechsel Tachoantrieb (31,55 €), Tachowelle (9,83 €), Zündkerze CR8E (9,85 €), Antriebsriemen (58,45 €), Getriebeöl Motul HD SAE 80W-90 (2,90 €), Gabelöl (7,14 €), Bremsflüssigkeit (2,50 €), Reifen Heidenau K 58 110/70-12 56M TL (50,00 €), Reifen Heidenau K 58 mod. 130/70-12 62P TL (57,50 €), Reifenmontage vorn (15,01 €), Reifenmontage hinten (20,00 €), Altreifenentsorgung (5,80 €), 2x Wellendichtring 33x46x11 (zusammen 10,98 €, wegen undichter Telegabel gewechselt) und 2x Staubschutzring (zusammen 6,28 €, wegen undichter Telegabel gewechselt), die ausgeleierte Verschlussschraube Ölfilter wurde ebenfalls gewechselt (2,99 €), Schmiermittel (2,59 €).
Die Variomatikgewichte von Dr. Pulley, welche beim km-Stand von 12462 eingebaut worden sind, zeigen nach einer Laufleistung von etwa 20500 km noch keinen auffälligen Verschleiß und wurden daher nicht gewechselt.
Als zusätzliche Arbeiten zur Inspektion wurden Auswuchten der Felgen, Tausch von Bremsflüssigkeit / Gabelöl, Tausch Tachowelle / Tachoantrieb und Reinigung der schwergängigen Bremskolben vorn berechnet (78,60 €).
1 Liter teilsynthetisches Motoröl 10W-40 zum Preis von 5,85 € (inkl. MwSt.) hatte ich selbst mitgebracht (
http://www.addinol.de/oilfindnew/oil_de ... hp?id=1520 ), wobei 900 ml beim Ölwechsel eingefüllt worden sind (den Rest habe ich wieder mit nach Hause genommen). Das Motoröl, hergestellt in einem mitteldeutschen Traditionsbetrieb, habe ich in Dresden bei einem alteingesessenen Großhändler (Familienbetrieb) gekauft. So etwas sichert einheimische Arbeitsplätze. Und es muss ja nicht immer zwangsläufig Soße von Liqui Moly, Motul, Castrol …etc. in der Motorölwanne herumschwappen. Ich habe auch die Reifen nicht im Internet gekauft, wo man sie sicher etwas billiger bekommen hätte. Ich gönne der Werkstatt meines Vertrauens, diese ist ein rühriges Kleinunternehmen in dem 4 Mann ihren Lebensunterhalt verdienen, den Umsatz. Schließlich möchte ich auch zukünftig einen kompetenten Ansprechpartner mit solider Arbeitsleistung in Sachen Motorroller in Anspruch nehmen können. So dick sind ordentliche Handwerksbetriebe in der Kfz.-Branche in Deutschland nicht mehr gesät! Jedenfalls nehme ich die Anfahrt von fast 20 km (der für mich nächste Kymco-Händler ist nur 7 km entfernt) zu dieser Firma, die ihr Domizil auf dem fast romantisch gelegenen Areal einer ehemaligen Brauerei zwischen Dresden und Freital bezogen hat, gern in Kauf. Denn es gibt hier nach meinem Wissen weit und breit keine bessere Rollerwerkstatt.
Der Mietroller, den ich von der Werkstatt erhalten habe, wurde mir nicht berechnet (hätte pro Tag 19,95 € gekostet).
Insgesamt hatte ich einschließlich MwSt. (86,37 €) die stolze Summe von 540,97 € zu bezahlen. Das sorgte daheim bei meiner Göttlichen natürlich für hochgezogene Augenbrauen. Der Preis relativiert sich aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich durch Bewältigung meines Arbeitsweges mit dem Roller gegenüber dem Auto jährlich allein schon 1300.-€ an Parkgebühren in der großen Stadt und mindestens die Hälfte der Kraftstoffkosten des Autos einspare. Und außerdem macht es mir einfach Spaß, mit dem Roller flott durch den großstädtischen Berufsverkehr zu fahren oder einfach nur Fahrten in die schöne Umgebung zu unternehmen.
Mein „Wieselflink“ steht dafür, schon rein optisch, fast wie aus dem Laden neu da (die schon bewältigten 4 Salzwinter sind nicht erkennbar) und fuhr sich auf der Heimfahrt auch so.
Als Mietroller hatte ich diesmal einen Kymco Movie S 125i mit km-Stand 1480 erhalten.
Das war mal ein interessanter Vergleich zwischen meinem Roller und dem Mietroller im Zustand der Werksauslieferung (Reifen, Variomatik): Im Vergleich zu meinem mit Variomatik und Gleitrollen (11,5 g) von Dr. Pulley ausgestatteten „Wieselflink“ beschleunigt der originale Roller bei Vollgas bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h konstant mit einer Drehzahl von 7000 U/min. Das bei leicht geringerer Geräuschkulisse natürlich etwas behäbiger, als bei meinem Roller, bei dem bei gleichen Bedingungen die Drehzahl 7500 U/min beträgt und damit optimal die Drehzahl trifft, bei der das maximale Drehmoment des Motors anliegt. Ab 80 km/h wird´s beim originalen Roller zäher und die Drehzahl steigt, wie auch die Geschwindigkeit nur gemütlich. 9000 U/min und eine Vmax deutlich über 100 km/h, wie bei meinem „Wieselflink, werden da nicht erreicht.
Der zweite Unterschied besteht in der Bereifung. Die werkseitige Bereifung des Mietrollers war auch bei Nässe durch Starkregen am 05.07.2016 gegen 20:00 Uhr bei meiner Heimfahrt von der Schicht nicht zu beanstanden. Ich hatte ja erst kürzlich geschrieben, dass meine verschlissenen Reifen von Heidenau, insbesondere der Vordere mit seinem „Sägezahnprofil“ beim Fahren kaum spürbar seien. Das trifft allerdings nur zu, wenn man den schleichenden Gewöhnungseffekt an diesen ja auch nicht schlagartig eintretenden Verschleißzustand bedenkt. Der Reifen des Vorderrades hatte immerhin 30500 km hinter sich, der Reifen des Hinterrades ist letztmalig bei km-Stand 23575 gewechselt worden und hat damit eine Laufleistung von knapp 10000 km erreicht. Nun mit den neu aufgezogenen Heidenau wird der Unterschied und auch die Verbesserung gegenüber der werkseitig aufgezogenen Bereifung deutlich: Die Heidenau laufen, insbesondere bei Überfahren dick aufgetragener Fahrbahnmarkierungen oder von Straßenbahnschienen im spitzen Winkel deutlich unempfindlicher und spurstabiler, als hätte der Roller plötzlich einen etwas längeren Radstand. Ich bin übrigens bei den K 58 110/70-12 56M TL / K 58 mod. 130/70-12 62P TL geblieben, weil sich diese bei mir bei jedem Wetter und allen Fahrbahnverhältnissen gut bewährt haben und somit kein Grund zum Experimentieren besteht. Und siehe oben, Heidenau ist eine sächsische Firma, die ausschließlich in Deutschland produziert. Auch wenn der Begriff bei manchen Leuten gegenwärtig übel beleumundet ist, ich bin da schlicht und ergreifend, im Sinne der Erhaltung einheimischer Arbeitsplätze, Patriot.
Gruß von Gevatter Obelix