Elektrik und ihre Probleme

Der Name ist Programm . Alles , was NICHTS mit euren Rollern zu tun hat , kommt hier rein . Viel Spaß !
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MeisterZIP
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Elektrik und ihre Probleme

Beitrag von MeisterZIP »

Wie hat schon User birdie mal geschrieben : Der Fehler ..... zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm von Kymco . Ganz so extrem würde ich das nicht sehen , aber es gibt einen anderen roten Faden , der sich n icht nur durch das Programm von Kymco zieht , sondern durch das Sortiment jedes Herstellers von Rollern jeglichen Hubraums . Das ist die manchmal spinnende Elektrik . Gemischt mit der zunehmend Einzug haltenden Elektronik in diesen Fahrzeugen häufen sich auch die Fehler in dieser Kategorie .

Zugegeben , es gibt immer wieder defekte Bauteile , wo eine Lötstelle kalt ist , eine Versiegelung undicht , ein Kabel gebrochen , eine Spule durchgebrannt oder ein Geber funktionsuntüchtig geworden ist . Aber das ist eher die geringere Zahl an Defekten .

Hauptsächlich spinnt die Rollerelektrik , weil sie
- schlechte Kontakte oder schlechte Masse hat oder schlichtweg zuviel mit Feuchtigkeit/Wasser/Dreck( leitet Strom !! )in Verbindung gekommen ist .

Warum besonders bei diesen Fahrzeugen ?

Vergleichen wir Äpfel doch mal mit Birnen , also Roller mit Motorrädern . Bei denen , also den Motorrädern , befindet sich der zentrale Schwachpunkt jeder elektrischen Anlage , die Kabelstecker , also die Verbindungen der Kabel , meist in der Lampe vorne , in der Frontverkleidung hinter dem Scheinwerfer , unter der Sitzbank , direkt hinter dem wärmenden und trocknenden Motor und den Vergasern/AFI's oder gut geschützt unter dem Tank in der Mulde im Rahmen , aber auch auf dem Motor , besonders bei Vierzylindern , wo dort ausreichend warmer , trockener Platz ist .

Die Art der Stecker und deren Qualität ist meist identisch , die Kabel auch , also kann es nicht an denen liegen , wenn man an Rollerstecker denkt ( jetzt mal von den Steckern von Baumakrtrollern abgesehen , das ist ein anderes Thema ... ) .

Jetzt gehen wir mal zu den Rollern . Wo sitzen die Steckverbindungen ? Man findet sie meist auch unter der Frontverkleidung , aber die ist meist nach unten wesentlich offener als bei den bikes , die Stecker liegen also mehr oder weniger im Spritz/Regenwasser , richtig geil . Dazu kommen Stecker , die vor den Motoren zusammenkommen . Auch toll , vor dem Motor ist es feucht , das Wasser kommt direkt vom Vorderrad auf die Stecker . Nicht umsonst haben viele Roller einen liegenden Zylinder , der zusätzlich zur Eigenkühlung auch noch das kühle Nass der Strasse abbekommen soll . Also legen wir die Elektrik woanders hin ... Unter den Tank ? Der sitzt entweder im Fusstritt oder im Heck , also auch kein Platz vorhanden . Machen wir sie also in die Seitenverkleidungen im Heck , aber auch hier droht Spritzwasser und Dreck . Bleibt denn garkein sinnvoller Platz ?
Wenn ich ehrlich bin , nein . Ein Roller hat eine andere Konstruktion als ein Motorrad und da ist ein spritzwassergeschützter Platz wesentlich schlechter zu finden . Der wärmende Motor sitzt ja hinten und nicht im vorderen Teil , die Frontverkleidungen wären der einzige Platz , wo man Besserung schaffen könnte , aber dann müßte man alles nach vorne legen und das kostet Geld , weil mehr Kabel verbaut werden müssten . Also kann man das vergessen .
Viele Fahrzeuge haben einen nicht ausreichenden Spritzschutz über dem Hinterrad , der Dreck spritzt also von unten in das Fahrzeug rein . Hier kann man Abhilfe schaffen . Aber wenn es da nix gibt oder man handwerklich nicht dazu in der Lage ist ?

Es gibt eine Methode , mit der man viele Probleme in der Elektrik lösen kann , auch ohne Regen wie der Teufel das Weihwasser scheuen zu müssen :
MeisterZIP sagt : Schmierung ist das halbe Leben !
Alles , was mechanisch mit Spannungen arbeitet ( wie Schalter ) : Fett rein !
Alles Stecker , wo Kabel zusammenlaufen : Fett rein und drum herum

Leute , ich wiederhole das gebetsmühlenartig in jedem Elektrik-Beitrag , Schmierung !!!!! Nicht daß es nicht mehr quietscht , sondern das es optimal abgedichtet ist !

Man benutzt hierzu kein normales Fett , sondern (salz)wasserresistentes Bootsfett .
Ja , das kostet mehr , aber es bringt was !
Ja , das ist Sauerei , aber es wirkt !

Warum machen das die Hersteller nicht von vorneherein ? Ich weiß es nicht , es zieht sich wie ein roter Faden :lol: durch alle Fahrzeuge aller Hersteller , sie machen tolle Gummilippen in die Stecker , aber was nützt das , wenn Feuchtigkeit daran vorbeigeht , weil das Gummi spröde wird oder nicht ausreicht ? Nix !

Dazu kommt ein weiterer wichtiger , ganz wichtiger Punkt : Die Masse !

Ein Stromkreis funktioniert nur einwandfrei , wenn er geschlossen ist . Plus und minus .

Meist an der Masse hapert es !
Ich will es mal einfach ausdrücken : Zwischen Batterieminuspol , dem Metall des Rahmens und dem Metall der Motors sollte man keinen nennenswerten Widerstand haben . Serienmäßige Masseanschlüsse an Motor und Rahmen werden entfernt , gesäubert , mit Kupferpaste bestrichen ( leitet Strom , schützt gegen Korrosion und gegen Dreck und Salz ) und wieder eingesetzt . Je mehr , desto besser !
Batteriepole mit Batteriepolfett ( säureresistent ) einfetten , NICHT mit Kupferpaste ! Hier bitte auch den Pluspol fetten !

Hat man all das gemacht , dann seid euch sicher , ist eure Rollerelektrik um ein Vielfaches besser vor Feuchtigkeit geschützt , was sich in weniger Problemen niederschlägt . Auch die , die keine Probleme haben , sollten dies machen , um einfach nur vorzusorgen .

Wichtig am Rande : Vor dem Trennen von Steck/Masseverbindungen grundsätzlich Zündung ausschalten , Schlüssel ziehen , Batterie abklemmen ( zuerst minus dann plus , hinterher zuerst plus , dann minus wieder anklemmen ) , um Kurzschlüsse und Spannungspitzen zu vermeiden . Besonders Fahrzeuge mit AFI sind da sehr empfindlich .
Ach ja , damit keine Mißverständnisse aufkommen , hier nochmal deutlich : Wer Stecker bei eingeschalteter Zündung trennt , riskiert einen Defekt in der Steuerelektronik , und das kann teuer werden !

MeisterZIP
Kymco : Born for fun and speed !
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norky
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Beitrag von norky »

Die Fahrzeuge werden heute von Kaufleuten (in den Firmen) gebaut und nicht von Enthusiasten.
Sprich es zählt jeder Pfennig, nee Cent, sowohl bei der Produktion als auch beim Händler.

Was mir in dieser Richtung z.B. aufgefallen ist:
Mein Auspuff ist schon nach sehr kurzer Zeit extrem am Rosten gewesen - vermutlich war die Lackstärke nur optisch vorhanden.
Für das Alu-Flammspritzen habe ich etwas über Euro 50,- bezahlt. Warum macht das nicht gleich der Hersteller? Für den dürfte das in der Großserie wohl nur einen 1-stelligen Eurobetrag kosten.

Es zählt nicht das was sinnvoll ist, sondern was günstig ist.
Bei dem einem (meistens klassische Chinaroller) muß es extrem günstig sein (wg. maximalen Gewinn) und bei dem anderen Kaufmann reicht es halt "nur normal" günstig.

Das trifft auch auf Händler zu. Der eine schaut noch mal über den Roller, wenn er ihn ausliefert. Der andere liefert ihn quasi direkt aus der Kiste aus.
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